Hallo,
erstmal mein Mitgefühl und Respekt vor Eurer Geduld.
Ich könnte und würde das nicht aushalten.
Ich hab keine Idee mehr, wie ich ihn aus diesem Modus rausbekomme, er lässt sich absolut überhaupt gar nicht ansprechen oder ablenken. Ich will ihn ja auch nicht hochnehmen oder so. Ich zetere ihn dann übrigens immer ganz ruhig und gelassen an dem Feind vorbei.
Nicht jedes Verhalten kann man korrigieren, in dem man den Hund ablenkt, umlenkt oder schaut, ob man ihn irgendwie belohnen kann.
Meiner Meinung nach ist der Fokus auf diese Punkte in der Erziehung einer unserer grossen irrtümer aktuell.
Du schreibst, daß Du in der Situation ruhig und gelassen bleibst und mit ihm umgehst.
Warum?
Dich stört dieses Verhalten massiv.
Warum zeigst Du Deinem Hund nicht, daß Du dieses Verhalten absolut nicht magst und nicht willst?
Grenzen sind für Hunde wichtig - da sind Schnauzer auch garnicht speziell.
Und ja: Wir Menschen dürfen einem Hund auch eindeutig zeigen, wenn wir etwas nicht wollen.
Wir dürfen ihn korrigieren.
Wenn das mein Hund wäre und er würde an der Leine neben mir so ein Theater machen, würde ihm buchstäblich der Himmel auf den Kopf fallen, denn ich würde ihm eindeutig kommunizieren, daß ICH DAS NICHT WILL und NICHT BEREIT BIN DAS ZU TOLERIEREN.
Ich schreibe das in Großbuchstaben, weil das meine emotionale Stimmung dabei wäre.
Ich muss das allerding mit einem Warnhinweis versehen:
Das ist - auch bei einem kleinen Hund - nicht ungefährlich.
Denn es ist möglich, daß der Hund mir dann erklären will, daß er nicht der Meinung ist, daß ich berechtigt bin hier eine Meinung zu haben.
(Was auch nicht unverständlich ist, wenn er von seiner Handlung überzeugt ist und das auch grade dann, wenn er fast 1,5 Jahre so agieren durfte.)
Und eins ist sicher: Den Konflikt muss man austragen bis man als Sieger daraus hervorgeht, ansonsten hat man mehr verloren als gewonnen.
Was ich hier schreibe ist nicht populär und ich kenne viele Menschen, die Verhalten ihres Hundes, das sie nicht mögen, nicht reglementieren.
Meiner Meinung nach kommt man da aber nicht immer drum rum.
Und falls jetzt das Argument kommt: Aber er ist doch traumatisiert.
Vielleicht ist er das garnicht.
Vielleicht kannte er nur vieles nicht als er zu Euch kam und das Bellen war seine erste Reaktion auf die Unsicherheit in ihm und da das gut funktioniert hat, hat er das Verhalten kultiviert.
Und selbst wenn er traumatisiert gewesen sein sollte, hilft es weder ihm noch Euch.
Denn die Psychocouch bringt keinen Erfolg.
Liebe Grüße,
Claudia