Ich finde es super, mal mit Leuten zu sprechen, die nicht unmittelbar betroffen sind.
Zu den einzelnen Fragen: - ob E-Energie durch Wind- und Solaranlagen ausreichend bereit gestellt werden können - wurde gar nicht thematisiert. "Man" geht davon aus, weil offenbar die Mehrheit der Politiker das so sieht.
- wenn, wo soll so eine Anlage entstehen ? Dazu sollten nach meiner Meinung die Voraussetzungen stimmen, also vor allem die Bereitstellung von Gelände, Wasser und Arbeitskräften.
- das Gelände sei seit 20 Jahren für eine Industrieansiedlung vorgesehen - das dauert etwas länger.
Brandenburg ist ein Land mit viel Fläche und wenig Einwohnern, ausser im Speckgürtel von Berlin.
Das ist das Gebiet um Berlin herum, welches sich sozusagen als Vorort mittels S-Bahn usw. als Wohnort und Erholungsgebiet entwickelt hat. Entsprechend sind die Arbeitslosenzahlen hier bei unter 6 %.,jeder weiß also,
dass es hier keine, ( oder besser kaum ) qualifizierten AK gibt. Unsere Ortschaften entwickel(ten!) sich also bisher vorsichtig und nahezu umweltverträglich weiter, mit sachte ansteigenden Einwohnerzahlen.
Vor etwa 20 Jahren fanden in Brandenburg diverse Entscheidungen der Politik statt, welche auch vielen anderen ein Begriff sind. Cargolifter, Lausitzring, Chipfabrik in Frankfurt/Oder und nicht zuletzt der BER mögen als Beispiel für Steuergeldver(sch)wendung genügen. In diese Zeit fiel auch die Idee, BMW ein größeres Grundstück anzubieten. Da wurde also mal aus dem Landschaftsschutzgebiet ein größeres Gebiet ausgegliedert, z.T im Trinkwasserschutzgebiet !!!und nahe einiger Landschaftsschutzgebiete, z.B. des Löcknitztales. Deshalb gab es damals schon Proteste, BMW entschied sich für Sachsen. Erst danach wurde wohl ein Bebauungsplan veröffentlicht, den aber niemand mehr beachtet hat, hatte sich ja erledigt. Seitdem NICHTS .
Jetzt zum Wald. Brandenburg heisst nicht umsonst auch "Streusandbüchse", der märkische Sand ist oft nur wenig mit Erde bedeckt. Deshalb ist die Kiefer der sogenannte Pionierbaum, weil anspruchsarm und in der Lage, Pfahlwurzeln zu bilden und so aus tieferen Schichten Wasser zu ziehen. In der Praxis wurden also Kiefenschonungen angeleg und alle paar Jahre ausgedünnt. Der Waldumbau hat also einzelne alte Kiefern und darunter,
geschützt und mit Wasser versorgt, wächst ein Mischwald heran. Im Teslagelände ebenfalls so einige Hektar, die Laubbäume sind derzeit etwa 3,5 m hoch.
Am schlimmsten ist jedoch das Problem Trinkwasser. Derzeit versorgt der zuständige Wasserverband ca 160.000 Menschen in der Region. In den letzten Sommern wurde bereits über Einschränkungen diskutiert, da der Wasserverband sein Entnahmekontingent überschritten hat. Die Teslaansiedlung ( ohne Zuzug weiter Gewerbe und Menschen) würde bereits in der ersten von 4 Ausbaustufen soviel Wasser verbauchen, wie eine zusätzliche Kleinstadt mit 70.00 Einwohnern.
Brandenburg ist offiziell das am meisten von Dürre und Waldbrand bedrohte Bundesland. Hier eine Industrie anzusiedeln, die diesen Vorgang extrem beschleunigt, …… Deshalb die Proteste.
Auf der HP empfehle ich besonders den Artikel vom Leiter aller Wasserverbände Brandenburgs, Turgut Pencereti. Auch wenn er politisch korrekt irgendwie eine Versorgung für machbar hält, stimmt er schon mal ein auf "in anderen Ländern gibt es auch nicht rund um die Uhr Trinkwasser " Den Zeitrahmenbezeichnet er als mittel- oder langfristig, mit einer Industrieansiedlung dieser Größenordnung eher früher.
Verzweifelt, aber noch nicht aufgegeben