Das Vertrauen ist gaaaaaaanz wichtig. Mein Hund verlässt sich dann auf mich und kann sehr entspannt leben und agieren.
Ich muss mal wieder Julchen als Beispiel her nehmen. Ihr wisst ja, dass wir sie "gebraucht" bekommen haben und sie hatte viele Baustellen, die mich ab und zu fast an meine Grenzen gebracht haben. Obwohl sie "gesagt" hat, dass sie bei uns bleiben will, war das Vertrauen aufbauen zunächst die schwerste Aufgabe. Dieses blinde Gottvertrauen, dass alle unsere anderen Hunde hatten, hat sich bei Julchen bis heute nicht eingestellt. Ein Beispiel - wenn sie liegt und schläft und ich berühre sie, zuckt sie kurz zusammen, schaut dann hoch zu mir und erst dann kommt die Ruhe und das Vertrauen. Obwohl sie ein Menschenfreund ist, steckt in ihr immer noch die Angst, dass ihr etwas passieren könnte. Ich habe es aber geschafft, dass sie sofort zu mir kommt, wenn ein anderer Hund ihr nicht geheuer ist. Am Anfang lief sie weg, später wurde sie aggressiv und nun kommt sie an meine Seite, schaut mich an und "sagt", tu den mal weg. Es kommt immer auf den anderen Hund an, wie der körpersprachlich agiert. Ist sie an der Leine, reagiere ich, wie weiter oben schon beschrieben. Läuft sie frei und kommt zu mir, gehe ich auf den anderen Hund zu, bau mich auf, halte ihm meine Hand mit gespreizten Fingern entgegen (ich habe fest gestellt, dass eine geschlossene Hand nicht so effektiv ist, warum auch immer) und sage "Hey". Bisher hat es immer sehr gut funktioniert und Julchen hat gelernt, dass Chefin ein prima Rudelführer ist, auf den man sich verlassen kann. Sie bleibt bei der Aktion auch die ganze Zeit neben/hinter mir und wenn der andere Hund sich trollt, stupst sie kurz an meine Hand und geht wieder weiter. In unserem Umfeld gibt es keine Hunde, die Menschen fressen wollen, ich komme mit dieser "Methode" gut zurecht und - mein Hund vertraut mir.