Als Neuling in diesem schönen Forum habe ich natürlich eine riesige Menge Lesestoff hier vorliegen.
Zu diesem Thema möchte ich nun auch ein wenig beitragen. Ich hoffe, es verübelt mir niemand, dass ich diese Themenleiche ausgrabe.Ich habe meine Mutter, die zeitlebens Rauhaardackel hatte und Hundefrau durch und durch war, zu ihrem letzten Hund verholfen. Sie war damals 78 und hätte, da sie auch gehbehindert und sichtlich alt war, von keinem Tierheim mehr einen Hund bekommen. Ich habe dann von Ostfrieland aus die Tierheime in Rheinland-Pfalz und Hessen durchstöbert und bin auf Willi gestoßen, einen damals ca. 10 Jahre alten Dackel-Terrier-Mix. Der war schon lange im Tierheim und trug das Leid der Welt auf seinen kleinen Schultern. Er hatte einem Obdachlosen gehört, der ihn im Suff gern irgendwo tagelang angebunden vergaß, und das im glühend heißen Wiesbaden!
Ich musste im TH unterschreiben, dass ich den Hund übernehme, wenn meine Mutter es nicht mehr schafft. Ich halte das für eine gute, seniorenfreundliche Regelung.
Sie war damals so aufgeblüht - endlich wieder Verantwortung, Struktur im Leben und einen Freund an der Seite, der sie so unerschütterlich liebte, wie es kein Mensch könnte. Ich nahm dann meine Mutter samt Willi zu uns in Pflege und habe nach und nach die Versorgung und das Gasseln mit ihm übernommen, aber er war und blieb Mutters Hund. Nachdem er gestorben war, ging es auch mit ihr schnell bergab.
Ich selbst habe auch immer Hunde gehabt und es, wenn einer gegangen war, es nie lange ohne ausgehalten und die Planstelle im Paradies Dorthe immer schnell wieder mit einer Fellnase aus dem Tierheim besetzt.
Nach dem Tod meiner Mutter erkrankte ich an Krebs. Als ich den dann nach zwei Jahren (hoffentlich endgültig) in die Schranken verwieden hatte, stand die Frage "Wieder einen Hund?" parat.
Natürlich habe ich gründlich ud lange und mit meinem Mann überlegt, was, wenn der Krebs zurück kommt? Aber letztlich weiß doch niemand, ob er nicht morgen selbst aus heiterem Himmel so eine doofe Diagnose bekommt, oder wie ich vor zwei Jahren, von einem blinden Autofahrer vom Rad geschossen wird und so gerade am Rolli vorbei schrammt.
Also jetzt oder nie - nämlich bevor ich dafür zu alt bin - den lang gehegten Traum vom Riesenschnauzer erfüllt und mit Sina das ganz große Los gezogen. Sollte ich wieder krank werden, kommt mein Mann gut mit ihr zurecht.
Und ich frage mich auch, ob das unser letzter Hund sein wird. Wenn sie ein angemessenes Alter erreicht, vermutlich schon. Und wenn sie vorzeitig auf die Wolke umzieht, wird es dann definitiv was Kleines, Rauhaardackel bestimmt. Back to the roots
Konstitution des Menschen und Größe/Temperament des Hundes sollten zueinander passen.