Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Ach Susanne, das ist ja herrlich. Bin ganz gerührt, dass die Dame nun doch noch wieder einen Hund hat
Tja, so kann es manchmal gehen. Da hast du den richtigen Riecher gehabt als du das neulich beobachtet hast, was ?
Schönes Happy End!

Als Neuling in diesem schönen Forum habe ich natürlich eine riesige Menge Lesestoff hier vorliegen.

Zu diesem Thema möchte ich nun auch ein wenig beitragen. Ich hoffe, es verübelt mir niemand, dass ich diese Themenleiche ausgrabe.Ich habe meine Mutter, die zeitlebens Rauhaardackel hatte und Hundefrau durch und durch war, zu ihrem letzten Hund verholfen. Sie war damals 78 und hätte, da sie auch gehbehindert und sichtlich alt war, von keinem Tierheim mehr einen Hund bekommen. Ich habe dann von Ostfrieland aus die Tierheime in Rheinland-Pfalz und Hessen durchstöbert und bin auf Willi gestoßen, einen damals ca. 10 Jahre alten Dackel-Terrier-Mix. Der war schon lange im Tierheim und trug das Leid der Welt auf seinen kleinen Schultern. Er hatte einem Obdachlosen gehört, der ihn im Suff gern irgendwo tagelang angebunden vergaß, und das im glühend heißen Wiesbaden!
Ich musste im TH unterschreiben, dass ich den Hund übernehme, wenn meine Mutter es nicht mehr schafft. Ich halte das für eine gute, seniorenfreundliche Regelung.

Sie war damals so aufgeblüht - endlich wieder Verantwortung, Struktur im Leben und einen Freund an der Seite, der sie so unerschütterlich liebte, wie es kein Mensch könnte. Ich nahm dann meine Mutter samt Willi zu uns in Pflege und habe nach und nach die Versorgung und das Gasseln mit ihm übernommen, aber er war und blieb Mutters Hund. Nachdem er gestorben war, ging es auch mit ihr schnell bergab.
Ich selbst habe auch immer Hunde gehabt und es, wenn einer gegangen war, es nie lange ohne ausgehalten und die Planstelle im Paradies Dorthe immer schnell wieder mit einer Fellnase aus dem Tierheim besetzt.
Nach dem Tod meiner Mutter erkrankte ich an Krebs. Als ich den dann nach zwei Jahren (hoffentlich endgültig) in die Schranken verwieden hatte, stand die Frage "Wieder einen Hund?" parat.
Natürlich habe ich gründlich ud lange und mit meinem Mann überlegt, was, wenn der Krebs zurück kommt? Aber letztlich weiß doch niemand, ob er nicht morgen selbst aus heiterem Himmel so eine doofe Diagnose bekommt, oder wie ich vor zwei Jahren, von einem blinden Autofahrer vom Rad geschossen wird und so gerade am Rolli vorbei schrammt.
Also jetzt oder nie - nämlich bevor ich dafür zu alt bin - den lang gehegten Traum vom Riesenschnauzer erfüllt und mit Sina das ganz große Los gezogen. Sollte ich wieder krank werden, kommt mein Mann gut mit ihr zurecht.
Und ich frage mich auch, ob das unser letzter Hund sein wird. Wenn sie ein angemessenes Alter erreicht, vermutlich schon. Und wenn sie vorzeitig auf die Wolke umzieht, wird es dann definitiv was Kleines, Rauhaardackel bestimmt. Back to the roots
Konstitution des Menschen und Größe/Temperament des Hundes sollten zueinander passen.

Das tut mir leid, Susanne.
Auch bei der Bewältigung von Trauer ist ein Hund an der Seite guter Zuhörer, Tropfenfänger und Tröster.
Was wären wir nur ohne unsere, wie Du sie so schön nennst, „haarigen Freunde“?

Ich bin exakt in der gleichen Situation. Nur habe ich keine Tochter, die mir reinredet. In meinem Testament stehen die Hunde an erster Stelle und ich sorge fuer sie/ihn so gut ich kann. Ohne Hund - NIEMALS. Astrid

Der Text ist wunderschön geschrieben. Mir ging das Herz auf!

Ein Hund ist ein Geschenk und es ist ganz wunderbar wenn die Kinder es ebenso sehen und die Eltern im Alter unterstützen!

Die Frage was mit meinen Tieren geschieht wenn ich sie nicht mehr versorgen kann habe ich mir von Anfang an gestellt. Ich finde dass sich jeder darüber Gedanken machen sollte, egal wie alt man ist.

Ich war immer kerngesund ,bis 2008 . Da kam es dann dicke Zusammenbruch multiples Organversagen .3 Wochen Koma . Danach musste ich neu laufen lernen und war nie wieder so gesund wie vorher. Trotzdem züchtete ich noch weitere 9 Jahre . Allerdings nahm ich schon 2014 die Zucht der Riesen zurück und konzentrierte mich auf Zwerge . 2017 war es dann soweit ich war körperlich nicht mehr in der Lage mich so um meine Hunde zu kümmern wie sie es verdient hätten . Damals suchte ich für alle noch jüngeren Hunde ein vernünftiges Zuhause und behielt nur meinen älteren Riesenschnauzer Rüden Merlin . Merlin war extrem auf mich fixiert und tat sich mit Fremden schwer ,so beschloss ich das es schon irgendwie gehen wird das er bleiben kann . Ich sorgte noch 4 Jahre für Merlin und manchmal ist mir das verdammt schwer gefallen . Merlin war kein Hund den man eben mal in den Garten lassen konnte ,er brauchte Auslauf ,Aufgaben und Arbeit ,sonst wäre er unerträglich geworden .Ich verschob Krankenhausaufenthalte die wichtig gewesen wären ich brach mir den Arm und verließ das Krankenhaus 2 Stunden nach der OP auf eigene Verantwortung ,alles für Merlin . Am 29 .08 2021 starb Merlin mit 12 1/2 Jahren . Ich habe für mich beschlossen das es keinen Hund mehr bei mir geben wird ,überhaupt kein Tier mehr nicht mal einen Goldfisch obwohl die Sehnsucht mach einem Hund groß ist . Mein ganzes Leben begleiteten mich Hunde .Aber ich kann keinem Hund mehr gerecht werden ,es wäre unsagbar egoistisch und unfair dem Tier gegenüber . Freude macht es mir bei FB oder auch hier andere Schnauzis zu sehen ,oder meinen Sohn und seine Hunde zu besuchen wenn ich mal unbedingt wieder ein paar Streicheleinheiten brauche .

Du Arme hast aber was mit gemacht

Ich kann mir gut vorstellen, wie schwer dir die Entscheidung, ohne Hund zu leben, gefallen ist. Aber sie zeigt auch deine Liebe zu den Tieren.

Bei uns steht nach Julchen - sie ist 13 Jahre alt - diese Entscheidung auch an. Noch sind wir beide fit und können einem Hund alles bieten, was er braucht. Aber das Alter sollte man nicht außer Acht lassen und da wir niemanden haben, dem wir notfalls unseren Hund anvertrauen könnten, muss das gut überlegt werden.