Mir tun die Hundebesitzer leid, die keinen Plan B Menschen haben, und sich deshalb im Alter keinen Weggefährten mehr anschaffen wollen.
Oftmals ist das ja so eine Art "Familenentscheidung". Aber, wenn in der Familie keiner was mit Hunden am Hut hat bzw. keinen Hund hat/hatte, dann wird es schwierig. Dann hat kaum einer Lust (vllt unerwartet plötzlich) zum Hundebesitzer zu werden.
Selbst wenn diese Familienangehörigen sich um einen neuen Besitzer kümmern würden, schwingt immer die Angst mit, dass sie eben dieses ohne wirklich gute Auswahl des neuen Besitzers tun. Blos schnell vermitteln.
Wenn der Hund selbst schon alt ist, wird dieses oft fast unmöglich und so landen viele im Tierheim oder gar beim Tierarzt.
So bin ich Plan B für 4 Hunde geworden!
Mein Cousin und seine Frau haben mich vor 2 Jahren gefragt, ob ich ihre 4 Hunde, im Fall dass beiden etwas passiert, nehmen würde. Sie haben keine Kinder und keine näheren Verwandten.
Ich hab nicht lange überlegt und JA gesagt. (Wir hätten den Platz und die finanziellen Möglichkeiten, sonst hätte ich das wohl auch nicht guten Gewissens versprochen) Auch weil ihre Hunde zu dem Zeitpunkt zwischen 2 und 8 Jahre alt waren.
Ich gehe natürlich davon aus, dass die Herrchen noch lange leben, und in der Zeit sicherlich der eine oder andere Hund vor ihnen über die Regenbogenbrücke geht.
Aber in diesem Fall ist das gar nicht so sicher. Beide Mitte /Ende 50, sie Brustkrebs, er letztes Jahr Herzinfarkt. Wir hatten das vor dem Herzinfarkt schon geregelt. Testamentarisch festgehalten, mit der Auflage, die Tiere nicht ins Tierheim zu geben.
Wäre sein Herzinfarkt nicht gut ausgegangen, hätte ich mit Sicherheit jetzt diese 4 Hunde
Dennoch sehe ich auch die Probleme, die ältere Menschen, grad bei "falscher" Rassewahl und/oder Erziehung haben können.
Ich habe es aktuell in der eigenen Familie. Opa erfüllt sich mit 72 noch seinen Traum von einem Boxer. Aber, Opa hat schon in der Welpenerziehung versagt. Nun ist der Hund zu stark/wild für ihn und wird nur vom Sohn bewegt.
Viel zu viel gefüttert (zu dick) und Oma wollte ihn nie und hat teilweise Angst vor ihm. Der Sohn geht mit ihm Spazieren (1x tägl.) und die Enkeltochter steht als Plan C parat, den Boxer im Fall ganz aufzunehmen.
Alle sagen, er würde an Opa keinen ranlassen falls Opa mal da liegt oder gestürzt sein sollte.
Opa war damals sehr egoistisch und stur. Es musste ein Boxer sein, ein Welpe .... Unbedingt. Es war ihm auch egal, dass Oma das nicht wollte. Und klar haben wir versucht ihm ins Gewissen zu reden, eine andere Rasse/Größe zu wählen, keinen Welpen zu nehmen etc.
Ich glaube im Stillen bereut er das, auch wenn er seinen Max liebt.
Alles in allem ist das eine Entscheidung, die von ganz vielen Faktoren abhängt. Wenn keiner die Entscheidung/Verantwortung für einen Hund mitträgt/mittragen will, dann wird es natürlich schwierig. Noch mag ich da gar nicht drüber nachdenken.
Ich weiß nur, dass ich mir im Alter keinen so großen Hund mehr zulegen würde. Vielleicht wenn er bereits gesetzteren Alters ist und schon erzogen. Vielleicht....
Wir sprechen uns in 15 Jahren nochmal