Hallo zusammen,
nun schreibe ich auch noch meinen Senf dazu
Unsere Hunde sind keine Wölfe, Schakale, Dingos oder andere Hundeartige, aber sie haben noch viele Instinkte und teilweise auch Verhaltensweisen von ihnen in den Genen. Das bedingt auch, dass sie jemanden brauchen, der sie leitet, führt, sagt wo es lang geht und sie auch schützt und vor Gefahren bewahrt. Im Rudel sind das die Leittiere, denen sie folgen. Das tun sie auch ganz freiwillig ohne Zwang, weil die Leittiere diejenigen sind, die dafür sorgen, dass das Rudel gut leben kann und überlebt. Sie sind klug, haben eine starke Energie, wissen wo es lang geht und führen das Rudel mit freundlicher Pfote. Böse Reglementierungen gibt es ganz selten, weil verletzte Tiere das Leben des ganzen Rudels gefährden. Das haben die Leittiere auch gar nicht nötig, eben weil sie mental und meistens auch körperlich die stärksten Tiere sind.
Nun sind wir keine Wölfe und Co. und das wissen unsere Hunde auch. Sie sehen uns sicher nicht als Hund auf zwei Beinen. Da es ihnen bei uns aber sehr gut geht und sie das einzige Tier sind, dass sich dem Menschen so stark angeschlossen hat sind sie fähig, mit uns eine Gemeinschaft zu bilden und - wenn es richtig gemacht wird - uns als ihre "Leittiere" anzuerkennen. So wie diese das in der Natur machen, nämlich die kleinen Vierbeiner von Anfang an mit ihrem Lebensraum vertraut zu machen, ohne Drill und harte Töne, sondern durch Führung, so sollten wir unsere Aufgabe darin sehen, sie in die Mensch-Hund-Welt einzuführen und eben auch darin zu führen. Einige von euch schrieben das schon so und das ist auch meine Vorstellung von der Führung des Hundes. Das hat nichts mit "Sitz", "Platz", "Fuß" zu tun, das ist ein Leiten durchs Leben.
Wenn ich mit meinen Hunden unterwegs war und sie wurden von einem Hund belästigt, mit dem sie sichtlich keinen Kontakt haben wollten, dann habe
ich ihnen den vom Hals gehalten. Wenn mir ein anderer Hund nicht geheuer vor kam, habe
ich entschieden, dass es keinen Kontakt gibt. Die Junghunde habe ich mit allem behutsam in Kontakt gebracht, dem sie in der Menschenwelt begegneten. In der Gruppe habe ich zwar die Rangordnung der Hündinnen untereinander respektiert, aber wenn es um wichtige Dinge ging, hat mich die jeweilige Leithündin "gefragt" und ich habe entschieden. Meine Hunde konnten/können sich immer 100%ig auf mich verlassen und ich bin auch die mit den weit offenen Armen, die zum Kuscheln einladen.
Mir fallen zum Thema wieder mal die Obdachlosen mit ihren Hunden ein. Diese Menschen haben ein unverdorbenes Talent, Hund zu führen. Ihre Vierbeiner kennen kaum Kommandos (oder für den, der es lieber mag, sind es Lautsignale) und folgen ihren Menschen überall hin. Sie machen kein "Geschiss" mit den Hunden, kuscheln aber bei Kälte zusammen mit ihnen unter einer Decke und teilen das letzte Butterbrot. Sie sorgen sich um ihre Hunde, biedern sich aber niemals an. Sie führen einfach.
Es gibt sicher noch vieles zum Thema zu schreiben und vielleicht kommt ja noch was von den Usern
Grüße von
Rita