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Also bestimmte Eigenschaften meiner Hunde habe ich erst als "Problem" angesehen, wenn sie zum "Problem" wurden.

Als Beispiel nehme ich mal das Warten vor der Badezimmertüre. Das sehe ich nicht als Kontrolle, sondern eher wie Burkhard als Ausdruck der guten Bindung. Wenn mein Hund mich nicht mehr raus lassen würde, DANN wäre es ein Problem.

Hunde gucken sich ihren Menschen aus und an ihn schließen sie sich ganz besonders an. Das habe ich immer wieder bei den Käufern unserer Welpen erlebt und an dieser Entscheidung des Hundes kann man rein gar nichts ändern. Er kann zwar bei einem anderen Menschen gehorchen lernen, aber die innige Bindung ist dadurch nicht zu erreichen.

Als Beispiel mal wieder unser Julchen. Als sie von ihrem ersten Frauchen zu uns gebracht wurde, gab die mir die Leine in die Hand, Julchen schaute an der Leine hoch zu mir und hatte Herzchen um die Augen . Sie schaute nicht ein einziges mal zu ihrem Frauchen zurück, strahlte mich während des ganzen Spazierganges an, den ich mit ihr, Enja und Korry machte und war fortan um mich herum. Sie suchte ihre erste Familie nicht ein einziges Mal und setzte alles daran, bei mir bleiben zu können. Ich wollte diesen Rappelkopp nämlich gar nicht, sie sollte nur so lange bleiben, bis ich eine neue Familie für sie gefunden hatte. Vier Tage habe ich mich dagegen gewehrt, dass ich ihr Mensch bin, dann hatte sie es geschafft und durfte bleiben. Bis heute mit ihren neun Jahren bin ich für die das Wichtigste. Sie geht gerne mit meinem Charlie spazieren, kuschelt mit ihm auf der Couch, aber ihr Mensch bin halt ich. Wenn Charlie nach Hause kommt, stellt sie sich quer vor mich und wenn sie nicht einen solchen Respekt vor ihm hätte, würde sie ihn an knurren. Ein Wort von mir und sie hört damit auf. Sie ist ständig in meiner Nähe und Martin Rütter würde sie sicher auch als Kontroletti bezeichnen. Ist sie aber nicht, genau so wenig wie der Riese im Video. Bei den richtigen Leuten wäre er sicher ein prima Hund, aber möglicherweise haben wir Schnauzerleute einen anderen Blick.

Grüße von
Rita

Hallo Ina,

dass Sachverhalte auf unterschiedliche Weise gesehen werden, damit haben Trainer - vor allen Dingen von Haus- und Familienhunden - ständig zu tun. Darum gibt es auch sooooo viele Bücher von Experten, die ihre jeweilige Sichtweise vertreten und alle haben ihre Berechtigung. Man kann lernen, was für einen selbst oder für seinen Hund richtig und passend ist und dazu gehört auch zu lernen, was nicht passt.

Martin Rütter ist auch nicht mein Ding, aber er trifft oft den Nerv der "normalen" Hundehalter und hält ihnen den Spiegel vor. Das macht er auf eine Weise, dass sie nicht beleidigt sind und über ihre eigenen Fehler lachen können. Ob das dann immer von Erfolg gekrönt ist, sei mal dahin gestellt.

Grüße von
Rita

Hallo Gill,

es gibt auch in den Hundevereinen "Experten", die nicht jedem Hundehalter weiter helfen können. Gerade mit unseren Rassen haben wir es oft erlebt, dass die Leute auf mehreren Hundeplätzen gar nicht klar kamen. Wir selber haben vor ganz vielen Jahren auch so eine Erfahrung machen müssen. Wir hatten damals einen Hund aus dem Tierheim, der ständig bellte (heute weiß ich warum, damals nicht). Wir sind zu einem Hundeplatz gegangen und haben um Hilfe gebeten weil wir dachten, dass Leute, die Schutzhunde ausbilden, uns weiter helfen könnten. Da haben wir sehr daneben gelegen. Was uns als "Hilfe" geboten wurde war die Antwort:" Sei froh, dass deiner nur bellt, unsere beißen sofort."

Da ich von deinen Berichten weiß, dass du im Hundesport aktiv warst, ist das genau die Schiene, die Martin Rütter überhaupt nicht bedient und von der er auch nichts hält. Das ist nicht sein Ding.

Grüße von
Rita