Hallo und guten Morgen alle zusammen!
Endlich komme ich mal dazu, ein kurzes Update zu schreiben.
Wie in diesem Thema ja beschrieben, hat Gibson die "Unart Schnappen" entwickelt. Angefangen hat es mit diesem ersten Schnappen auf dem Sofa - das ich aus der Situation raus wirklich verstehen kann, darauf mit Sicherheit aber nicht korrekt reagiert habe (in der Retrospektive).
Nun gab es danach ja die Situation mit meinem Chef und auch mit einigen anderen Personen (auch mit meinem Mann...), dass er sich zwar Streicheln lässt, aber dann recht plötzlich entscheidet, dass es ihm JETZT zu viel ist - und dann schnappt. Er hat noch niemanden "erwischt", aber das soll auch so bleiben. Ich hab mich so lange nicht gemeldet, weil es wirklich wochenlange (mehr als 10 Wochen bestimmt..) keinerlei Vorfälle gab, und dann wieder ganz plötzlich.
Wir haben natürlich schon einiges unternommen. Zu allererst habe ich mich an eine professionelle Hundetrainerin gewandt, die war auch schon bei uns zuhause und mit ihr starten wir jetzt unser Training derImpulskontrollle. Zuvor war ich zum einen bei meiner Haustierärztin - sie hat ihn körperlich untersucht (die ganz normalen Dinge wie Ohren etc.) und absolut nichts finden können. Ihre Aussage: "Der Bub ist jetzt erwachsen und er mag es einfach nicht mehr, von jedem angefasst zu werden."
Mit dieser Aussage habe ich mal drüber nachgedacht, wie es bei uns im Büro so abläuft:
Gibson hatte bisher im Büro eine Kudde unter dem Schreibtisch - allerdings nicht unter meinem, sonder unter einem, der der (immer offenen) Tür näher ist... Was ihn oft (fast immer) dazu bewogen, hat, den Aufpasser zu geben und, sobald sich die Eingangstür öffnet, die Leute zu begrüßen... Manche mit Bellen, andere nur kurz und eher uninteressiert. Aber er musste IMMER gucken...
Sein großes Problem: er ist halt ein kleiner Hund, er ist niedlich anzusehen und kommt auch immer "freundlich rüber". Selbst wenn er bellt, lassen sich die Leute kaum davon abhalten, ihn doch zu streicheln... was ich persönlich bei einem fremden Hund nie machen würde. Nachdem er früher NIE geschnappt hat, gab es für mich keine Veranlassung, mir darüber Gedanken zu machen - jetzt natürlich umso mehr.
Es gibt Tage, da kommt kaum jemand - und es gibt Tage, da hab ich bis zu 25/30 Leute im Büro - und die große Mehrheit dieser Menschen fasst ihn an... Das ist VIEL ZU VIEL..., schon klar.
Interessanterweise hört er schon am Öffnen der Tür und an den ersten Schritte, ob es sich rentiert aufzustehen - bei Leuten, die immer wieder kommen, hier arbeiten etc. bewegt er sich keinen Milimeter...
Meine erste Maßnahme hierzu:
Ich hab ihm eine große Hundebox besorgt, die jetzt links von mir neben meinem Schreibtisch steht. Gibson ist es gewöhnt, in der Box zu schlafen (schläft daheim bei uns im Schlafzimmer in seiner Box) und seit diese im Büro ist, merke ich, dass er viel besser zur Ruhe kommt - darin auch wirklich tief und fest schläft und lange nicht mehr so an die Tür rennt. Nach der 45minütigen Mittagsrunde mach ich diese Box auch mal zu - dann ist Ruhe für ihn und danach ist er auch wieder viel besser aufnahmefähig. Und selbstverständlich fasst NIEMAND in diese Box, auch ich nicht.
Dann hatten wir diese Woche einen erneuten TA-Termin, bei einer TÄ, die sich auf Bewegungsprobleme etc. spezialisiert hat. Sie hat ihn gründlich untersucht, wir haben die Wirbelsäule geröntgt und es gibt keinerlei Hinweise auf irgendwelche Probleme. Gibson war SUPER angepisst, als sie an seine "private Parts" gekommen ist - und hat nach ihr geschnappt (hatte aber diesen Nylonbeisskorb - also nix passiert)...
Heißt also - das Problem liegt bei uns:
wir erkennen seine Hinweise nicht, übersehen sie oder bemerken sie zu spät. Denn er warnt schon - ich beobachte ihn jetzt ja sehr genau. Man merkt es an der Körperhaltung, die Ohren gehen nach hinten - das Lefzenverhalten ist beim Schnauzer halt immer bissl schlecht zu beurteilen...
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Und natürlich ändert das auch an mir etwas - man kann ihn nicht mehr wirklich einschätzen und ist deshalb wahrscheinlich vorsichtiger, "komisch" - und er merkt das sofort.
Ein großes Problem ist auch, dass ihn zu viele Menschen anfassen... Ich werde mir jetzt evtl. dieses Halstuch mit dem "Nicht anfassen" zulegen - vielleicht hilft das etwas... denn es gibt kaum etwas, was so schwer von Begriff ist, wie Menschen...
Denn ich muss ihn aus dieser Situation nehmen - und wir müssen an seiner (quasi nicht existierenden) Impulskontrolle arbeiten...
So - jetzt hab ich Euch lange genug zugetextet.... hat jemand evtl. einen guten Rat für mich? Den wir zusätzlich zu unserer Trainerin nutzen können?
Ich freu mich auf eine konstruktive Diskussion..
LG