Guten Abend zusammen,
also diese riesige Lawine wollte ich in der Art gar nicht ins Rollen bringen. Ich kann jetzt unmöglich auf alles geschriebene eingehen, aber ich habe schon etwas den Eindruck, dass meine Äußerungen teilweise leicht fehlinterpretiert wurden.
Eigentlich habe ich mich nur an euch gewandt, um sachliche und objektive Informationen zu erhalten. Das Thema Kastration war auch gar nicht mein eigentliches Thema, aber ich habe bereits darüber nachgedacht und bin dabei mir selbst ein möglichst umfassendes Bild zu machen. Da ich selbst weder Tierarzt noch Verhaltenstherapeut für Hunde bin, bin ich neben den Erfahrungen die ich mit unserem Hund mache und den Erfahrungsberichten von anderen Hundehaltern auch auf die Veröffentlichungen von Fachleuten zu diesem Thema angewiesen.
Ich bin also sehr dankbar für sachliche Informationen und Denkanstöße jeder Art. Natürlich kann ich nachvollziehen, dass man sich darüber aufregt, dass es Leute gibt, die alles was nicht bei drei auf den Bäumen ist kastrieren lässt, aber zu diesen Leuten zähle ich mich ausdrücklich NICHT! Wäre dem so, dann würde ich mich hier nicht mit erfahrenen Hundeleuten in Verbindung setzen, sondern hätte unseren Rüden schon längst kastriert, so wie es mir von Tierärzten und Hundetrainern empfohlen wurde. Dies habe ich aber bis heute nicht getan und auch wenn in meinem ersten Beitrag "noch nicht kastriert" steht, wollte ich damit nicht zum Ausdruck bringen, dass ich kurz davor bin ihn kastrieren zu lassen, sondern nur, dass ich es nach meinem bisherigen Erfahrungsstand nicht gänzlich ausschließen kann.
Weiterhin werde ich aber alles versuchen, vor allem erzieherisch, um darum herum zu kommen.
Es gibt ein Buch von Strockbeck und Gansloßer zu dem Thema und wer dieses Buch ebenfalls gelesen hat, der weiß auch, dass selbst diese beiden der Kastration im allgemeinen sehr kritisch eingestellten Fachleute durchaus darauf hinweisen, dass es sie eben gibt, die hypersexuellen Rüden. Und sie schreiben auch, dass es für diese Rüden durchaus eine Erleichterung darstellen kann, wenn sie kastriert werden. Damit möchte ich jetzt auch nicht sagen, dass ich mir sicher bin, dass unser Rüde krankhaft hypersexuell ist, aber nach meinen bisherigen Beobachtungen und Erfahrungen würde ich das nicht ausschließen. Eine Hormonbestimmung beim Tierarzt könnte vielleicht ein weiteres Puzzlestück sein.
Ich kann eben nur mit den Hunden vergleichen, die mir im Alltag über den Weg laufen bzw. die ich aus dem Bekannten -und Freundeskreis kenne und gerade hierbei sehe ich deutliche Unterschiede. Und die anderen Rüden sind keineswegs besser erzogen als unser Hund.
Bei uns in der Verwandtschaft leben überdies schon seit ca. 30 Jahren Riesenschnauzer, meist jedoch Hündinnen, zur Zeit ein Rüde. Ebenfalls nicht kastriert und im Gegensatz zu unserem tiefenentspannt im Bezug auf Hündinnen oder auch auf die meisten Rüden. Unser Rüde hingegen würde auch keinen Konflikt mit einem 50-60 Kilo Hund scheuen. Also er hält mal auf jeden Fall große Stücke auf sich...und ja ich weiß auch das allein ist kein Kastrationsgrund!
Die Riesenschnauzer in unserer Verwandtschaft waren und sind im übrigen alles reine Familienhunde und auch zufrieden und ausgeglichen damit. Sicherlich mag es Zuchtlinien geben, bei denen das nicht so klappt.
Achso, dass es durchaus Züchter gibt oder in der Vergangenheit gegeben hat, die einen zu großen Wert auf Optik und einen zu geringen Wert auf Gesundheit und physische Stabilität gelegt haben ist im übrigen nicht auf meinen Mist gewachsen. Hierzu muss man sich nur bei gewissen anderen Rassen umschauen, die regelrecht krank gezüchtet wurden. Aber ich möchte jetzt bitte keinen Züchter hier aus dem Forum einen Vorwurf machen, ich gehe jetzt einfach mal davon aus, dass die Entscheidungen immer mit besten Wissen und Gewissen getroffen wurden und werden. Dass die Zucht jedoch Einfluss auf die Entstehung von Hypersexualität haben kann, hat Frau Dr. Christiane Quandt (verhaltenstherapeutisch arbeitende Tierärztin) in einem Bericht auf der Seite des DRC beschrieben: https://drc.de/gesundheit/kastration
Jetzt kann man natürlich wieder schreiben, dass diese Leute, wie auch Gansloßer alle keine Ahnung haben, aber wem kann man dann als Hundebesitzer überhaupt noch glauben schenken?
Vielleicht ist das Thema zu sehr mit Emotionen verbunden, um hier in so einem Forum sachlich darüber schreiben zu können...
@ Burkhard : Falls du noch Nerven darauf hast, wäre es nett, wenn du deinen Hinweis mit dem sachkundigen Tierarzt bezüglich des Gewichts unseres Hundes etc. erläutern würdest. Wenn nicht, dann eben nicht.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen entspannten Abend!
Viele Grüße
Mirjam