Burkhard, ist gar nicht überzogen oder pathetisch
Das war/ist immer mein Ziel bei all unseren Hunden gewesen und ich habe dieses Ziel auch immer erreicht, bis Julchen kam.
Sie haben wir ja "gebraucht" bekommen und bei ihr ist bis heute dieses Urvertrauen, dass alle unsere Hunde hatten, nicht in dem Maße vorhanden, wie wir es gewohnt sind. Ein Außenstehender mag da gar nichts bemerken, aber ich weiß und sehe es halt. Kleines Beispiel - alle unsere Hunde haben aus meiner Hand alles sofort genommen, egal was das war, auch Medizin. Julchen prüft alles zwei Sekunden, bevor sie es nimmt. Als sie frisch bei uns war und ich habe sie mit "Hier" gerufen, gingen die Ohren nach hinten, die Rute runter, sie ging total in die Defensive und schlimmstenfalls lief sie weg. Ich habe dann ein anderes Kommando genommen, weil "Hier" wohl sichtlich "verbrannt" war. Mit dem neuen Kommando musste ich dann ganz von vorne anfangen und mit der Feldleine und viel Leckerchen und Streicheleinheiten arbeiten. Ich sage mal, ich habe das zu 98% hin bekommen, aber ab und zu sind die 2% Misstrauen immer noch zu sehen und sie ist mittlerweile neun Jahre alt.
Das war/ist für mich eine ganz neue Erfahrung und belastete mich auch immer noch ein bisschen. Mir ist klar, dass das nichts mit mir persönlich zu tun hat und wir Altlasten mit uns herum schleppen. Aber ich war es halt anders gewohnt. Das zeigt aber auch, wie wichtig die ersten Monate im Leben eines Hundes sind, was das Verhältnis zum Menschen betrifft.
Grüße von
Rita