Auch wenn das Thema hier schon abdriftet in Hundesportler und normaler Hundehalter, so möchte ich doch noch eine Kleinigkeit zu Udos/ Akuts Ausführungen sagen .
Mit dem "motzen" meinte ich weder Rumschreien noch Schimpftriaden unsäglicher Länge. Tja, so schnell wird etwas mißverstanden.
ICH meinte damit nur zum Ausdruck bringen zu wollen, dass man NICHT aus Rücksicht auf die Nachbarn, seine Stimme nicht erhebt bzw zu wenig Energie in seine eigene Sprache und Körpersprache legt.
Wieviele versuchen deswegen möglichst leise ihrem Hund mit ewig wiederholenden LEISEN Sätzen zur Ruhe bringen zu wollen.
Bestes Beispiel meine Mutter. Ihr Hund kläfft und kläfft wenn jemand kommt. Sie sagt dann immer gaaaaaaaanz ruhig: Is gut, Lasko. Das ist doch nur der und der. Is gut. Nu komm mal her. Is gut....usw. Die quatsch ihrem Hund echt eine Frikadelle ans Ohr.
Wirkung - NULL .
Wie oft ich ihr schon gesagt habe, sie muss hingehen und energisch werden. Dem Hund zeigen das sie "den Eindringling" auch bemerkt hat und dem Hund signalisieren, dass SIE die Situation beherrscht und wenn sie signalisiert alles ist okay, dass der Hund DAS wahrnehmen muss und dann auch sich wieder beruhigen...
Und dann wieder andere Situationen, wo sie so angenervt ist und dann wiederum den Hund rigoros anschnauzt (und in meinen Augen völlig überzogen) z.b. in den Flur oder unter den Tisch schickt, manchmal sogar zerrt wenn er es nicht sofort ausführt.
Dann das mit dem Knuffen und eine Ablenkung parat haben.
Das Beispiel Udo, was du schreibst mit dem Olympia-Sprinter, ist zwar anschaulich, aber nicht das was ich mit Ablenkung meinte.
Außerdem wird dieser Sprinter dich angucken und auf das Eis mit verständnislosem Blick gut und gerne verzichten, weil ihm sein Lauf wichtiger ist
Als "Gegenbeispiel" für Ablenkung und dass es fast natürlich ist etwas "anzubieten".... z.B. unter Hunden:
Oft sieht man z.b. einen Hund den anderen zum Spielen auffordern. Der eine Hund steht und guckt grad stur wohin, der andere knufft ihn in die Seite, vielleicht "schnappt" er sogar in den Bart oder in seine Beine
und springt dann fröhlich vor ihm hin und her. Effekt - er hat die Aufmerksamkeit und dann die Chance den anderen Hund von seinem Fokus abzulenken. So, das klappt nun vielleicht nicht und der Hund starrt wieder sein interessanteres Objekt an. Nun holt der Hund, der spielen möchte, einen Stock heran, knufft den Hund wieder, wirft blitzschnell den Stock vor ihn hin und siehe da, der andere Hund lässt sich animieren und spielt mit.
Es muss dem Opportunisten Hund ja etwas sein, was sich lohnt.
Es geht mir nicht um wohlwollende Absichten, auch nicht um falsch angewendete Ablenkung die womöglich das (Fehl)Verhalten noch bestärkt. Deshalb halte ich auch nicht viel von diesem Leckerlie oder Spieli-Gedöns für so ein "Ablenkungsmanöver".
Das ist hilfreich am Anfang, zum Erlernen (je nachdem wie weit die Erziehung und /oder der Gehorsam schon gediehen ist). Muss aber dann schnell umgewandelt werden in ein Kommando und/oder eine Interaktion. Und wenn man den Hund dann nur ausgiebig knuddelt oder sonstwas, was ihm das "wieder bei dir sein" lohnenswert macht.
Irgendwann ist es dann "das Abbruchsignal" und man braucht (im Idealfall) nichts von all diesen lohnenswerten Dingen.
Aber den Weg dorthin auch noch zu beschreiben für den Jens... bissl zu individuell und zu lang für eine schriftliche Anleitung
Udo, ich weiß schon was du anhand meines Textes verdeutlichen wolltest und vielleicht habe ich das auch nicht 100% passend formuliert.
Letztendlich ist die Darstellung von Jens mit der Wohnsituation und die daraus resultierende "Angst" aber EIN Baustein seines Problems. Diese Angst nicht mit den Nachbarn anzuecken ist oftmals ein Hindernis in der Erziehung!
Ich bin auch nicht zimperlich wenn ich "erziehe". Da ist es mir auch egal, wo ich bin, wer das sieht und was die Leute von mir denken. Das Ergebnis bestätigt mich und meinen Erziehungsstil.
Für mich gibt es da immer so ein Beispiel. Das Kind liegt wild trommelnd auf dem Supermarktboden und schreit wie am Spieß. Wenn man jetzt als Mutter mal durchgreift und das Kind aus seiner Wutattacke rausholt, nicken alle zustimmend und sagen "oh, endlich mal eine Mutter die das nicht durchgehen lässt!"
Machst du das aber mit deinem Hund der grad auf Durchzug sich wie wild gebärdet, dann reissen alle ein Auge und schlimmstenfalls wirst du noch angemacht, wie du mit deinem Hund umgehst. Und ich rede hier nicht von körperlicher Gewalt - in beiden Fällen nicht - sondern nur von energischem, konsequentem Handeln...
Das Thema Erziehung /Gehorsam ist so unerschöpflich und jeder hat seine Erfahrungen und seinen eigenen Stil. Die Ansprüche sind oft so unterschiedlich gelagert, was dem einen schon an Gehorsam genügt ist dem anderen noch "viel zu unerzogen".
Kleine Hunde werden oft anders erzogen als große, Omi macht das anders als "Werner von der Landesgruppe", der mit dem großen Grundstück und Eigenheim auch anders als der, der im Mietshaus wohnt....
Auch wenn alle Hunde gleich gut erzogen sein sollten, legt jeder seine Meßlatte an Ansprüchen verschieden hoch. Dennoch queren sich diese Typen und Situationen. Es gibt auch die Omi, die ihren Hund supergut erzogen hat und glatt eine BH laufen könnte. Oder den Oberwachtmeister, der dem Hund alles durchgehen lässt weil er ja so niedlich ist....
Jeder so wie es ihm gefallt, solange er selbst damit glücklich leben kann und kein anderer Schaden nimmt
Andersherum ist es natürlich schon markant, dass so viele Menschen so viele Hundechulen besuchen (müssen). Daraus leite ich ab, dass sie ja eigentlich alle einen gehorsamen Hund wollen - es aber alleine nicht schaffen, bzw Hilfen brauchen.
Das WIE ist das Problem heutzutage....
Ist wie mit den Kindern- schlecht erzogene gibt es mehr als gut erzogene