Ja ihr Lieben,
die "moderne" Hundeerziehung treibt oft Blüten und rutscht dadurch - wie Burkhard schon schreibt - oft in den tierschutzrelevanten Bereich. Den Hund hundegerecht und auch mal etwas heftiger regulieren, bringt einen schon fast an den Rand einer Anzeige wegen Tierquälerei. Aber wenn der gleiche, nicht oder nach "modernen" Methoden erzogene Hund nicht gehorcht und auf eine viel befahrene Allee rennt, ein Autofahrer ausweichen will und vor einen Baum knallt, was ist das dann? Menschenquälerei?
Der Hund macht keinen Unterschied ob er nicht gehorcht, weil er nicht durch eine Türe gehen soll oder ob er auf die Autobahn rennt. Hat er nicht gelernt, dass sein unerwünschtes Verhalten Konsequenzen hat, tut er das eine wie das andere ohne die Folgen zu bedenken.
Ich hatte mal eine Diskussion mit einer Hundehalterin, die aus einer Hundeschule, in der falsches Handeln des Hundes ignoriert und nur das richtige Handeln belohnt wird, zu uns ins Training kam. Sie beharrte weiterhin auf diesem Standpunkt und ich habe sie gefragt, warum sie denn dann nicht in dieser Hundeschule geblieben ist. Die Antwort:" Weil der Hund nicht gehorcht." Ach was
Ich habe dann versucht ihr die Folgen dieser Methode vor Augen zu halten und habe als Beispiel einen Jogger genommen, dem der Hund in den Hintern beißen will. Man ignoriert das Vorhaben des Hundes, lässt ihn den Jogger beißen und wenn er dann brav zurück kommt, bekommt er eine Belohnung?! Sie meinte dann:"Ja nee, in so einem Fall muss man den Hund fest halten."
Sie ist bei uns geblieben und sie hat sich auf unsere Art des Trainings eingelassen. Der Hund lernte nicht nur Sitz, Platz, Fuß, er war auch im Alltag später ein angenehmer Begleiter.
Was die Erziehung des Hundes betrifft, sollte es wirklich keinen Unterschied zwischen Sportlern und "normalen" Hundehaltern geben. In der Praxis ist das leider ein riesengroßer Unterschied. Ich kann davon mehrere Lieder singen.
Grüße von
Rita