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11

Mittwoch, 26. September 2018, 23:29

Bei uns war das auch ein riesiges Thema.

Ich habe mir dafür ein paar Einzelstunden hier zu Hause bei einer Trainerin geleistet, die NICHT mit Strafen arbeitet und trotzdem nicht stumpf Leckerchen in den Hund stopft. Sie erklärte, dass jedes "nein" oder ähnliches in dieser Situation einen Dialog mit dem Hund darstellt und als bestätigen ankommt:"Kläff kläff" - -"nein!"-"Juchuuu, Mama bellt mit ..Kläff kläff kläff .."
Stattdessen half: stummes und nicht wütendes Wegschicken. Für die erste Zeit haben wir dafür wieder die Hausleine angezogen und wortlos den Umzug von der Tür in ein abgelegenes Zimmer vollzogen. Es dauerte, aber es half

Oft wird ja erschrecken empfohlen - Wasserspritze, Cd werfen und so. Davon halteich nichts, zum einen, weil ich erschrecken einfach sowieso nicht mag, zum anderen sind Schnauzer ja zu wachen und somit bellen angelegt.
Signatur von »Gudrun1960« Liebe Grüße von Gudrun und Nastja

12

Donnerstag, 27. September 2018, 05:31

Das meiste in der Erziehung klappt, das Nein klappt eigentlich und du nimmst an dass deine Frau der Chef ist für den kleinen Beller, so habe ich das aus den Beiträgen gelesen. Diese Annahmen aus Sicht deines Hundes zusammen gefasst, „ wenn nix Wichtiges ist, kann ich ja zuhören“ Verabschiede Dich von diesen Annahmen ! Ein Hund der ein „NEIN“ wirklich verstanden hat, für den gibt es keinen Grund, dem nicht zu folgen.
Was kannst Du tun. Meine erste Frage, möchtest du Verhalten abgewöhnen oder ein Verhalten anlernen.
Anlernen braucht Zeit, wenig Ablenkung und vor allem in deinem Fall, eine Änderung eures Verhaltens !
Abgewöhnen ist nach wenigen Wiederholungen erledigt, so wie Burkhard schon schrieb, kann der Blick in ein Wolfsrudel zeigen wie energisch dies von statten geht.

Colonia

unregistriert

13

Donnerstag, 27. September 2018, 09:01

Sie erklärte, dass jedes "nein" oder ähnliches in dieser Situation einen Dialog mit dem Hund darstellt und als bestätigen ankommt:"Kläff kläff" - -"nein!"-"Juchuuu, Mama bellt mit ..Kläff kläff kläff .."

In m e i n e n Augen eine völlig mißverstandene Sichtweise des Hörzeichens " Nein " auf Hundeschuhlebene "
Das negiert nämlich, dass " Nein " - als menschliche Lautäußerung - für den Hund mit Konsequenzen belegt sein muss. Sonst ist es wirklich: zwei kläffen um die Wette !
Also: Abbruchhörzeichen sind mit Konsequenzen zu belegen, das beinhaltet auch negative.
Dr. H. Raiser hatte den Satz: " Hör mir zu ............und verarsch mich nicht "
Auch mein Hund kennt diesen Satz als Vorstufe für aufziehendes Gewitter. Er lässt es oft gar nicht erst bis zum "Nein " kommen.
Aber - jeder ist für das verantwortlich, was er sich und seinem Hund antut.

kaiman

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14

Donnerstag, 27. September 2018, 09:47

Hallo Jens,

es ist immer schwer, ja fast unmöglich, einem Fremden die für ihn passenden Tipps zu geben. Da spielen Dinge wie zB. wie ist die Wohnung aufgeteilt, wo liegt schläft und frisst der Hund, wie ist euer Ablauf beim Weggehen oder Zurückkommen usw. usw. eine enorme Rolle.
Es kann beides sein, Unsicherheit oder erkennen der eigenen Möglichkeiten (ich beeindrucke, verjage mit meinem Gebell)

Dann, und das wird oft aus solchen Wohnssituationen (Mehfamilienhaus) wie die eure beschrieben, die "Angst" der Hund belästigt die Nachbarn. Man will ja keinen Zoff....
Das wiederum versetzt den Menschen bei jedem Geräusch im Flur, beim Türläuten, bei Begenungen im oder vorm Haus schon so in Nervosität, die der Hund im "millionstel" spürt.
Hier öffent und schließt sich dann ein Kreislauf. Dass der Hund glaubt, aufgrund eurer Unsicherheit, Angst, Nervosität, es sei etwas komisch und reagiert auf seine Art mit/für euch.
Dann kommt ein Nein etc. und der Hund versteht nur: Siehste, jetzt kläfft Herrchen auch mit, da ist ja tatsächlich was, was wir verjagen/beeindrucken müssen.

Dazu kommt, dass ein energisches Zurechtweisen hauptsächlich auch sehr laut geschehen sollte. Das wiederum verkneift man sich, weil es die Nachbarn hören und ja nicht denken sollen, man hat den Hund nicht im Griff oder sowas
wie, "ohgottogott, jetzt bellt der Hund und das Herrchen gröhlt nun auch noch immer dazu..." Davon müsst ihr euch befreien.
Ein Ansatz, ohne eure ganze Umgebung und euch zu kennen, wäre: Übt das!

Informiert zuerst eure Nachbarn, redet mit ihnen, dass euch das Gebell selber unangenehm ist und ihr jetzt ein paar Wochen üben werdet. Dass es evtl. dadurch auch mal noch lauter werden kann, ihr es aber macht, damit nachher alle etwas davon haben.
Ich denke, du wirst erstaunt sein, wie kooperativ und verständnisvoll die dann sind. UND sie wissen dann auch, dass ihr etwas dagegen tut! Und das hat mehr Akzeptanz als ewige Vermutungen, was bei euch los ist oder nicht stimmt mit eurem Hund.
Dann müssen halt Freunde euch helfen, durch den Flur gehen, mal Klingeln, auch mal an die Wohnungstüre klopfen, sich im Hausflur unterhalten. Allso Alltagssituationen nachstellen. Immer mal wieder.

Die Box ist zwar der Platz wo der Hund liegen soll und ruhig bleiben, aber darf niemals zum Strafplatz werden! Also nicht als Rote Karte benutzen!
Entscheidend ist eure Stimme und eure Körpersprache. Eure Reaktion, euer Verhalten ist die Rote Karte!
Lehnt euch gegen euren Hund auf, motzt ihn an (nicht an die Nachbarn denken in solchen Momenten ;) ) und wenn der Postbote oder Handwerker eben 5 Minuten warten muss. Ruft ihm durch die Haus/Wohnungstür zu, dass ihr erst euren Hund "beruhigen" müsst. Dann widmet ihr euch nur dem Hund. Zeigt ihm seine Grenzen. Ein scharfes Kommando (vielleicht ein anderes, energischeres als "Nein"), den Hund mit dem eigenen Körper blocken, wegdrängen (kannst dazu mal etwas über die "T-Stellung "lesen, welche Hunde untereinader machen um zu zeigen wer grad das Sagen hat)
Gehst du Richtung Tür und sie bellt wieder, Kehrtwende, Hund wieder zurechtweisen usw usw. Das ist anfangs nervenaufreibend und immer schwingt eine Art "Peinlichkeit" mit. Bei uns (Glastür) konnte jeder sehen was oder wie ich grad meinen Hund minutenlang zurechtwies. Hab auch oft gedacht " was die wohl von mir denken?"... Pfffft, der Erfolg gibt mir Recht. All das hat sich gelohnt. Mittlerweile kann ich sie mit einem knackigen "Zurück" wegschicken und ICH bin an der Tür, nicht der Hund.

Wir haben auch das in die Seite knuffen in der Hundeschule gezeigt bekommen.... forget it 8) Das benutze ich nur in Situationen wo sie mich wieder wahrnehmen soll. In Stresssituationen den Hund damit rauszuholen, runterzubringen oder zum Aufhören zu bewegen ist Quark. Man kann zwar einen "Schreck" erzeugen, muss aber so blitzschnell eine geeignete Reaktion parat haben um den Hund wieder zu sich UND aus seinem Verhalten zu holen. Das wiederum setzt voraus, man hat eine "Ablenkung" bereits gut antrainiert und die funktioniert dann auch.
Ich selbst bin in vielen Situationen VOR meinen Hund gegangen, habe mich hingestellt und in die Gegend geguckt, mich dann umgedreht meinen Hund getätschelt, gesagt "is gut" und bin seelenruhig weiter oder wieder rein oder umgedreht.
Das hat in der Summe ganz gut geholfen. Es gibt aber immer auch Situationen, da geht meine Riva ab wie Schmidts-Katze. Am Zaun, wenn bestimmte Menschen vorbeigehen oder fahren. Das macht sie auch wenn ich direkt neben ihr stehe. No Chance X(
Dann gibts Mecker. Ich weiß dass sie es irgendwann sein lassen wird und solange muss ICH es aushalten- aushalten und immer wieder konsequent ihr zeigen, dass dieses Verhalten nicht okay ist.
Und ja, ich weiß wie schwer es ist in einem Mehrfamilienhaus. Da müsst ihr drüber stehen (können).
"Der Hund ist noch jung und wir üben das gerade. " Das ist ein guter Satz den ihr sagen könnt, der euch ein wenig das schlechte Gewissen wegen der Nachbarn nimmt und hoffentlich auch Verständnis bei denen hervorruft.

Aber wie anfangs gesagt, manchmal sind es die kleinen Dinge, die man bei sich selbst übersieht. Das fängt beim Liegeplatz des Hundes an (hat er immer die Tür im Auge, bewacht er die Wohnung quasi) und geht über so viele Dinge mehr. Wer geht zur Tür, wie geht man zur Tür, Begrüßungsbohei wenn Freunde kommen unterscheiden sich ja von formellen Begrüßungen zu einem Handwerker zB. Wie begrüßen Freunde euren Hund, wie Fremde? Wann begrüßen sie ihn usw. usw.
Was darf der Hund bei euch im Haushalt noch, was ihn vllt glauben lässt er sei der Chef wenn es um die Wohnung, das Haus geht ....
Beobachtet euch selbst. Wenn man selbstkritisch genug ist, wird man erkennen woran es liegt.

Und als Trost und Mutmachspruch: Durchatmen, Durchsetzen, Durchhalten! :love:
Ein Hund muss, soll und darf bellen! Habt nicht den Anspruch ihn im Haus völlig ruhig zu bekommen. Das geht allein schon nicht, weil Hunde ein Gespür für böse Menschen und Situationen haben. Habt immer im Hinterkopf, dass wenn ein Einbrecher bei euch im Haus ist, ihr wahrlich froh sein werdet, DASS euer Hund angeschlagen hat! SO muss man die Sache sehen...

LG Bianca
Signatur von »kaiman« LG
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Riho

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15

Donnerstag, 27. September 2018, 10:46

Hallo Jens,

wenn eure Kleine an euren Klamotten rupft, wenn ihr zurück kommt, zeugt das nicht von Ängstlichkeit oder Unsicherheit und auch nicht davon, dass IHR das Sagen habt.

Alles was du deinem Hund sagst, muss für ihn eine Bedeutung bekommen und das muss er erst mal lernen. Ich halte das NEIN auch nicht für so gut, weil das im Alltag viel zu inflationär verwendet wird. Es ist für den Hund irgendwann bedeutungslos. Wenn du dir ein neues Wort ausdenkst - es muss eines sein, das dir spontan einfällt und das du nicht erst im Hirn suchen musst, wenn du es brauchst - sollte es in Zukunft die Bedeutung für den Hund haben, dass er alles unterlässt, was er gerade tut. Das musst du ihm aber erst mal klar machen und nicht nur aussprechen. Dein Hund muss lernen, wenn er dieses Wort nicht befolgt, wird es für ihn unangenehm. Wie die Einwirkung bei DEINEM Hund sein muss, kann ich aus der Ferne nicht sagen. Wie Bianca schon schreibt, haben wir hier viel zu wenig wichtige Informationen. Wir sind auf deine Schilderung angewiesen und die kann nur subjektiv sein. Wäre ich als Trainer bei dir zu Hause, würde ich sicher viele kleine Dinge bemerken, die dir gar nicht auf fallen, die aber wichtig sein können.

Für meine Hunde gibt es ein Verbotswort und ein Auflösungswort. Bei mir sind es "Reicht" und "Okay". Bei "Reicht" wird sofort alles gelassen, was ich nicht haben will und mit "Okay" nehme ich den Hund aus dem Verbot heraus. Das heißt nicht, dass er dann das, was ich nicht haben will, wieder tun darf, er wird nur aus meiner Energie entlassen.

Um dir wenigstens ein wenig helfen zu können, hier eine Übung, die dich vielleicht eine wenig voran bringt. Sie macht deinem Hund die Bedeutung deines Verbotswortes klar. Die richtige Umsetzung liegt bei dir.

Du legst ein Leckerchen auf den Boden und wenn er es nehmen will, hältst du den Fuß drüber und es kommt dein Verbotswort. Dann nimmst du den Fuß wieder weg und wenn er dran will, wieder Fuß drüber und Verbotswort, das du nicht brüllen musst, es muss nur Energie und dein Willen dahinter stehen. Das machst du so lange, bis dein Hund nicht mehr an das Lecker geht. Dann nimmst du es in die Hand und gibst es ihm, wobei du gleich das Auflösungswort üben kannst. Das sagst du in einem freundlichen Tonfall. Dann geht es von vorne los. Lecker auf den Boden, will er es nehmen, Fuß drüber mit Verbotswort usw.
Wenn dein Hund zuverlässig nicht mehr an das Lecker geht, übst du das an einem anderen Ort mit einem anderen Lecker. Das übst du ungefähr siebenundelfzigmal :D , bis es wirklich sitzt. Ob dein Hund es begriffen hat siehst du daran, dass du das Verbotswort nun auch auf andere Gegenstände, Situationen und Orte übertragen kannst und er zuverlässig gehorcht. Klappt es nicht, gehst du einen Schritt zurück und übst erst wieder das, was funktioniert hat. Du musst beim Üben souverän, gelassen aber bestimmt bleiben. Ein Chef führt sich nicht auf wie sonst was. Alle Hund, die rum brüllen und sich wie verrückt aufführen, sind keine Leithunde, keine Chefs. Die sind immer cool und auf dem Punkt.

Übrigens - an der Eingangstüre haben meine Hunde nichts zu suchen. Auch das muss trainiert werden. Wie du deinen Hund auf Abstand hältst, musst du dir überlegen. Wenn dein Hund dich ernst nimmt, reicht ein Wort oder eine Handbewegung. Damit so etwas klappt, muss dein Hund dich im ganz normalen Alltag respektieren und nicht erst in kribbeligen Situationen.

Grüße von
Rita

16

Donnerstag, 27. September 2018, 11:39

Danke an Bianca/Kaiman (leider kann man hier nicht "liken")!

ich möchte noch hinzufügen, dass es helfen kann, eine Weile mit einer Hausleine zu arbeiten, damit Du nicht an dem Hund rumzuppeln musst, sondern ganz cool den kleinen Racker z.B. zu seinem Platz führen kannst oder ähnliches.

Ich habe mir angewöhnt, mich bei meinem Hund zu bedanken, wenn er bellt und das , was er wahrgenommen hat, selbst in Augenschein zu nehmen, um mich davon zu überzeugen, ob es gefährlich oder ungefährlich ist. Das ist eine spezielle Energie, die der Hund spürt. Und das hat unsere Kommunikationsbereitschaft in diesen "Krisensituationen" stark verbessert.

Manchmal bellt Bertha hier im Garten hinter dem Zaun die Nachbarn an, was sie nicht soll. Dann rufe ich sie ab und sie kommt eine Weile ins Haus zum "Runterkühlen", ich habe manchmal draußen auch eine ganz leichte Schleppleine dran, damit ich zur Not einwirken kann, wenn sie zwischen den Büschen verschwinden sollte und sich dort "festkläfft". Mein Mann ist da sehr viel ungehaätener: er ist dann richtig genervt von dem Bellen und schimpft rum - aber erreicht damit ... naja nicht viel... ;-)


Ich würde also als Tipp in ablenkungsarmen Momenten das "hinten bleiben üben", den Raum aktiv vor ihr einnehmen und gestalten, das auf den Platz schicken üben. Kneifen, Disks werfen - würde ich alles bleiben lassen - ihr habt nun mal einen Wachhund - wer das nicht will, muss sich einen Flat Coatetd kaufen ;-)

Viel Erfolg beim Üben mit der kleinen Krawallschachtel, nicht aufgeben und einen langen Atem beweisen :-)

Billie

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17

Donnerstag, 27. September 2018, 19:55

Hallo Hundepapa,
meine Schnauzerhündin war ähnlich wie Deine. Hatte immer das letzte Wort. Hat Leute angekläfft. Ätzend war das.

Ich habe dann angefangen mit dem Futterbeutel zu arbeiten und den Umgang mit ihr geändert. Sie musste sich an mir orientieren, nicht ich an ihr. Wir hatten im ihr im Alltag zuviel Aufmerksamkeit geschenkt.

Überlegt mal wie oft ihr unbewusst der jungen Dame den Willen tut. Sie registriert das und denkt sie ist der Chef.
Wenn ihr den Umgang umstellt werdet ihr merken dass sie eher mal zuhört. Auch draußen wird sie dann eher nach euch schauen.

Und wenn sie sich total daneben benimmt, dann schau mal wie Hunde untereinander da reagieren. Schnell und "hart", da reicht einmal und es kommt an.
Was ich bei meiner Hündin da gemacht habe schreibe ich hier nicht. 8) Es hat aber gewirkt.
Man muss authentisch sein, dann ist man für den Hund glaubhaft.
Kleines Beispiel: Meine Zwergschnauzerhündin lief beim Nachbarn zum Tor und steckte den Kopf drunter durch. Dahinter ein Rhodesian Ridgeback, der keine kleinen Hunde leiden konnte.

Ich bin die zwei SChritte ihr nach, hab sie im Rücken gepackt und mit NNOOO zurück gezogen. Da war ich für den Hund glaubhaft . Sie ist nie wieder so nah an das Tor.
Blein dran dann hast Du in zwei Jahren eine super Hündin.
LG Elke

18

Freitag, 28. September 2018, 07:30

Hallo Bianca,
vorweg, Du hast viele Wichtiges und Richtiges geschrieben !
Gleichzeitig ist es genau das was das Erziehen/Trainieren von Hunden so schwer macht. Ich nehme Deinen Beitrag nur als Beispiel für das was ich oft sehe und höre. Also bitte erschlag mich nicht, deine ausführliche Beschreibung dient für mich nur als Beispiel.

Meine Frage an Jens war, was möchte er, Verhalten anlernen, oder Verhalten abgewöhnen! Viele Hundehalter machen einen Mix daraus. Dieser MIX macht aus meiner Sicht keinen Sinn !
- es wird schnell Unverständnis beim Hund erzeugt
- am Ende arrangieren sich viele Hunde mit der Handlung des Menschen, ohne wirklich zu wissen was gewollt ist
- es funktioniert oft, aber es gibt immer wieder Situationen wo der Hund ins alte Verhalten verfällt, da er ja meine eigentliche Idee nicht verstanden hat
- es dauert lange und ist immer wieder von Rückschlägen begleitet
- und es gibt Hunde, die sich davon gar nicht beeinflussen lassen

Ein Beispiel:
" Lehnt euch gegen euren Hund auf, motzt ihn an (nicht an die Nachbarn denken in solchen Momenten ;) ) und wenn der Postbote oder Handwerker eben 5 Minuten warten muss. Ruft ihm durch die Haus/Wohnungstür zu, dass ihr erst euren Hund "beruhigen" müsst. Dann widmet ihr euch nur dem Hund. Zeigt ihm seine Grenzen. Ein scharfes Kommando (vielleicht ein anderes, energischeres als "Nein"), den Hund mit dem eigenen Körper blocken, wegdrängen "

Motzt ihn an - wird oft als halbherziges Verhalten abgewöhnen benutzt, und wenn es nicht wirkt, kommt ein scharfes Kommando, Verhalten anlernen oben drauf !
Leider ist ein Hund in dieser Situation nicht in der Lage zu lernen:
1. das Signal für seine Aufregung war das Klingeln, sein Körper hat schon alle wichtigen Hormone für "Aufregung" ausgeschüttet.
2. der Hundehalter legt mit dem Motzen noch einen drauf, die Aufregung steigt
3. und in diesem Zustand des Hundes, versuchen wir ein Kommando zu etablieren

Ich weiß, viele werden sagen, ja aber bei mir hat es funktioniert, wie schon geschrieben, viele Hunde arrangieren sich mit dieser Situation.
Was ist zu tun, wenn er sich nicht arrangieren will ?

Ich habe gerade Gäste mit drei Hunden, von denen zwei alles anmachen was nicht bei drei auf dem Baum ist, sie haben alle möglichen Dinge ausprobiert, waren in Hundeschulen und hatten Trainer zu Hause, leider ohne Erfolg.
Beim Erstgespräch erfährt man dann viel über Hund und Hundehalter, ein Hund ist aus einer Tötungsstation, der andere Hund wurde mal massiv von einem anderen Hund attackiert, darauf muss man Rücksicht nehmen ... wirklich ?
Danach schauen wir uns natürlich das Geschehen an, was machen die Hunde, was machen die Hundehalter.
Kurzum, das ist eine Woche her, es gab eine theoretische Einführung in Verhalten und Lernen und täglich 2 bis 3 Trainingseinheiten.
O-Ton des Ehepaars, sie hätten nicht gedacht dass die Änderung des Verhaltens so schnell und so klar von statten geht.
Natürlich geht das nur, wenn die Hundehalter gewillt sind, eine Änderung herbei zu führen und auch ihr Tun in manchen Situationen grundlegend ändern.

noch ein Beispiel:
"Wir haben auch das in die Seite knuffen in der Hundeschule gezeigt bekommen.... forget it 8) Das benutze ich nur in Situationen wo sie mich wieder wahrnehmen soll. In Stresssituationen den Hund damit rauszuholen, runterzubringen oder zum Aufhören zu bewegen ist Quark. Man kann zwar einen "Schreck" erzeugen, muss aber so blitzschnell eine geeignete Reaktion parat haben um den Hund wieder zu sich UND aus seinem Verhalten zu holen. Das wiederum setzt voraus, man hat eine "Ablenkung" bereits gut antrainiert und die funktioniert dann auch."

Auch dass ist, was ich oft sehe, lese und höre.
Man stelle sich vor, ein Sprinter hat sich vier Jahre auf die Olympischen Spiele vorbereitet. Er steht nun in den Startblöcken des entscheidenen Laufes, und wir knuffen ihm in die Seite um ihn aus seiner Konzentration zu holen, welche Gefühle wird er haben, was wird er denken ? Dann reagiert doch, konzentriert sich und schaut uns fragend an ... und wir geben ihm ein Eis, weil es doch so heiß ist im Stadion :P
Ganz sicher wird er unsere Absicht wohlwollend verstehen !

Um mal wieder zum Ende zu kommen, natürlich wird vieles funktionieren, warum auch immer, die Frage ist, was ist wenn es nicht klappt oder warum zwei Jahre Nerven lassen (Hund und Mensch) wenn es doch einfacher, klare und schneller gehen kann.

Colonia

unregistriert

19

Freitag, 28. September 2018, 08:42

Um mal wieder zum Ende zu kommen, natürlich wird vieles funktionieren, warum auch immer, die Frage ist, was ist wenn es nicht klappt oder warum zwei Jahre Nerven lassen (Hund und Mensch) wenn es doch einfacher, klare und schneller gehen kann.

An der Aussage ist nichts falsches !
Zum warum kann man vielleicht spekulieren - der moderne Hundehalter möchte gerne gewaltfrei und auf Augenhöhe mit seinem Hund in der Erziehung interagieren.
Ich komme da noch eher aus dem Sichtbereich einer LPS für DHF: hier wurde unerwünschtes verhalten sofort, konsequent und unmißverständlich unterbunden - Stichworte hier " Einwirkung " und " ursprüngliche Einwirkung ". Wobei allerdings erwünschtes Verhalten auch im selben Ausmaß belohnt und gefördert wurde, bis hin " sich zum Clown machen " für seinen Hund.
Die Alternative zum Fehlverhalten musste immer verlockend sein.
Ganz simples Beispiel:
im Schutzdienst ( ich nehme dieses Beispiel nur wg. des Erregungsgrades des Hundes ) absolut konsequenter Rückentransport ohne vorprellen, randalieren oder sonst was. Dafür durfte der Hund dann beim Angriff so richtig Ferkels Franz machen.
Geht auch in Dr. H. Raiser - Richtung: hör mir zu - und ich zeig Dir den Himmel.
Für die Hunde war es an sich schnell klar - selbst für die ganz harten.

Riho

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20

Freitag, 28. September 2018, 10:03

Hallo Udo und Burkhard,

ich kann vieles von dem was ihr schreibt unterstreichen. Nuuuur - wir haben es mit einem "ganz normalen" Hundehalter zu tun, der einfach praktische Tipps braucht, damit er sein Problem gelöst bekommt.
Ich habe in den letzten Jahren auf dem Platz zum großen Teil Hundehalter mit Zwergschnauzern und anderen, kleineren Hunden trainiert und ihr könnt es mir glauben, die sind anders gestrickt als Udo, Burkhard, Rita und …..

Sicher läuft es letztendlich auf das hinaus, was ihr schreibt. Aber dafür müsste man erst mal die Menschen trainieren ohne ihren Hund. Ich habe es versucht und trotzdem war es sauschwer, das dann auch in die Tat umzusetzen.

Wir können hier ja eh nur Anregungen geben. Ein Trainer der weiß was er tut vor Ort wäre viel besser.

Grüße von
Rita

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