Hallo ihr,
ich hab mich hier im Forum angemeldet, weil ich Leute suche, die mir bei der Entscheidungsfindung helfen können, selbst schon vor der Frage standen oder schon entsprechende Erfahrungen gemacht haben.
Es geht um unser Schnauzermädchen. Sie ist nun ein Jahr alt und hat ihre erste Läufigkeit (Mai) hinter sich, was absolut unproblematisch war, sie hat ca. 3 – 4 Wochen ihre Blutung gehabt, danach die Standhitze, dann ein paar Wochen lang war sie scheinträchtig, was wir an ihrem lange geschwollenen Gesäuge erkannt haben, ihr Verhalten war ganz normal in der ganzen Zeit, selbst die Rüden waren nicht übermässig interessiert, und inzwischen ist das Gesäuge lt. TÄ wieder ganz normal. Sie ist kerngesund und hatte nur letztens einmal etwas Halsschmerzen, was sich dann aber wieder gab. Wir wurden in letzter Zeit öfter darauf angesprochen, ob wir sie nicht kastrieren lassen wollen. Eigentlich waren wir uns von Anfang einig, dass wir sie intakt lassen wollen, eben so wie sie ist und das mit der Läufigkeit war ehrlich gesagt überhaupt kein Problem. Insofern, warum sollten wir sie kastrieren lassen ?
Aber wie das so ist, man bekommt von allen Seiten so viele Informationen über Risiken, Vor- und Nachteile etc. etc. Danach ist man selbst nicht mehr ganz sicher, was denn nun das Richtige für die Kleine ist. Auf der einen Seite soll eine Kastration die Bildung von Gebärmuttertumoren verringern, andererseits soll sie aber die Bildung anderer Tumore begünstigen, was aber auch wieder rasseabhängig sein soll, sie soll Inkontinenz auslösen, wobei wir aber wieder gelesen haben, dass das auch nur mal für ein paar Tage im Jahr ein geringes Nachtröpfeln sein soll und das auch nur nachts, und überhaupt würde das auch eher große Rassen betreffen usw. Unsere TÄ von der wir viel halten und die uns schon bei schwierigen Situationen mit den Katzen sehr geholfen hat, spricht sich eher für eine Kastration (sowohl Eierstöcke als auch Gebärmutterentfernung) aus weil sie selbst schon sehr viele Hunde mit Tumoren behandeln musste und somit die Kastration eher als Vorteil sieht, wobei sie z.B. Frühkastration absolut ablehnt. Dazu muss ich sagen, dass sie eine junge, moderne Ärztin ist, die sich auch ständig weiterbildet, durch und durch Schulmedizinerin ist, aber auch alternative Heilmethoden anbietet, und wir haben alles in allem auch nicht den Eindruck, dass sie einem primär ans Portemonnaie will. Nun ja, momentan zerbrechen wir uns wie gesagt den Kopf, was wir nun tun wollen. Würden wir sie kastrieren wollen, dann wäre jetzt im September der richtige Moment dafür, zwischen der ersten und der zweiten Läufigkeit eben. Wir wollen wie gesagt nur das Beste für sie und machen uns diese Entscheidung nicht leicht. Ich habe gelesen, dass man Tumore (Knötchen) im Gesäuge ertasten kann und die Ärztin hat es uns auf Wunsch auch gezeigt, wie man am besten abtastet, direkt unter der Haut um die Zitzen herum, außerdem würden solche Tumore langsam
wachsen. Das hört sich für mich erstmal nicht problematisch an. Dann taste ich sie z.B. einmal im Monat ab und suche nach Unregelmäßigkeiten. Wovor wir uns allerdings sehr fürchten ist die sog. geschlossene Pyometra also die Entzündung der Gebärmutter und zwar die Variante, die man eben nicht sofort bemerkt sondern erst, wenn es fast schon zu spät oder wirklich zu spät ist. Das sowas laut Literatur immer nach der Läufigkeit passieren kann, wäre das dann wieder ein Argument für die Kastration denn irgendwie will man ja nicht immer nach jeder Läufigkeit Angst haben müssen, dass der kleinen Maus was passiert, und im Gegensatz zum Abtasten des Gesäuges kann man als Laie ja irgendwie eine geschlossene Gebärmuttervereiterung nicht in jedem Fall erkennen, denn jeder Hund hat – nach dem Toben oder im Sommer – mal mehr als gewöhnlich Durst, hat mal eine Phase, wo er ruhiger ist und Durchfall und Erbrechen kommt halt auch ab und zu mal vor, kurz: Die Symptome einer Gebärmuttervereiterung sind unspezifisch, und wir wollen weder was übersehen noch irgendwann vor Angst und Schrecken völlig paranoid werden. Unsere Züchterin haben wir auch befragt, sie sieht es eher gelassen und hat auch darauf hingewiesen, dass ohne medizinische Indikation eigentlich gar nicht kastriert werden dürfte, außerdem würden wir (meine Frau ist nicht mehr berufstätig) ja sehr viel Zeit mit dem Hund verbringen und sicherlich was merken, meine Frau aber ist sich da nicht sicher, weil es eben kein eindeutiges, sicheres Anzeichen für eine geschlossene Pyometra gibt und diese eben so schnell lebensgefährlich wird.
Also, wie seht ihr das ? Was würdet ihr machen bzw. was habt ihr gemacht ?
Schon mal Danke für eure Antworten und eure Zeit !
Jens