Hallo zusammen,
als ich mich bei Korry's Züchterin für einen Welpen angemeldet habe, war sie zunächst etwas zögerlich. Ich wusste auch warum. Die Kleine sollte in die Zucht und die Züchterin hatte Sorge, dass sie wieder weg muss, wenn sie zur Zucht nicht taugen sollte. Ich konnte sie überzeugen, dass so etwas bei uns nicht infrage kommt. Korry bekam ihren ersten Wurf und zeigte ein so schlechtes Brutpflege Verhalten, dass ich sie aus der Zucht nahm. Sie blieb trotzdem bei uns und wie alt sie nun ist, wisst ihr ja.
Für mich ist ein Hund nicht Mittel zum Zweck, egal ob für Sport oder Zucht.
Es kann jedoch Fälle geben, wo es wirklich besser ist, sich von dem Hund zu trennen. Wir haben selbst so etwas erlebt. Als total unerfahrene Anfänger in der Hundehaltung sind wir an einen Händler (der später ins Gefängnis kam) geraten (damals konnte man sich noch nicht im Internet informieren), der uns einen Irish Setter verkauft hat. Schon beim ersten Tierarztbesuch sagte unser damaliger Tierarzt, dass der sich aber gar nicht settertypisch benehmen würde und wir sicher Probleme mit ihm bekommen würden. So war es auch. Wir haben dann in einem Hundeverein Hilfe gesucht, aber es gab zu dieser Zeit nur VPG Sport, sonst nichts. Nicht einmal die BH gab es. Natürlich wurden wir total falsch beraten - der Hund sollte beim Helfer an den Ärmel, was natürlich vollkommen in die Hose ging. Ein erfahrener Schäfer Züchter sagte uns dann, dass wir den Hund arttypisch beschäftigen müssten. Dem Hund das Beißen beizubringen wäre genau so hoffnungslos, wie seinen Schäfern das Vorstehen beizubringen. Da wir ja nun keine Jäger waren riet er uns, den Hund an einen Jäger zu geben. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, den Hund weg zu geben, aber er wurde immer schwieriger. Über ein paar Ecken kamen wir zu einem Jäger im Münsterland, der einen Rüden suchte. Wir sind hin gefahren, er hat den Hund getestet und war begeistert. Er meinte, dass der die Arbeit von drei Settern machen würde. Wir wurden uns einig und für einen symbolischen Preis - ich wollte kein Geld mit dem Hund verdienen - blieb er bei dem Jäger. Dort konnte er das Leben leben, wofür er geboren war. Er kam in die Zucht und legte eine Prüfung nach der anderen mit Bravour ab. Ich hatte lange daran zu kauen, den Hund abgegeben zu haben, aber das war ihm zuliebe die richtige Entscheidung.
Grüße von
Rita