Ich bin die Letzte die sagt, dass immer die Großen die Bösen sind. Mein Zwergi Korry war zu Anfang eine kleine Giftnudel und musste erst mal lernen, großen Hunden nicht keifend ins Gesicht zu fahren.
Allerdings halte ich Korry von großen Hunden aus einem anderen Grund weg und das ist einfach der Größenunterschied. Selbst wenn ein Großer keine fiesen Absichten hat, kann dem kleinen Hund körperlicher Schaden zugefügt werden.
Einem Trimmhund von mir wurde seine Freundschaft mit einem Landseer zum Verhängnis. Die beiden Rüden waren richtig gute Kumpel und der Große ging sehr vorsichtig mit dem Kleinen um. Sicher nicht, weil er so einsichtig war - für Hunde sind andere Hunde einfach Hunde, die Größe spielt da überhaupt keine Rolle - der große Bär war einfach so. Dann kaufte die Halterin des Landseers sich eine ZSss Hündin dazu, weil sie den Zwergenrüden sooooo schön fand. Eine Weile ging es gut mit den drei Hunden, doch dann wurde die kleine Hündin läufig und klar waren beide Kerle an ihr interessiert. Was da abgeht, wenn zwei Männer sich um eine Frau bemühen, wissen wir ja alle
Statt getrennt spazieren zu gehen, liefen alle lustig weiter zusammen, die Hündin kam in die Standhitze, der Zwergenmann wollte sie natürlich vernaschen, der Große packte ihn mit dem Fang am Rücken und wollte ihn zur Seite schieben. Leider packte er für den kleinen Kerl zu feste zu, erwischte die Lunge und der Zwergschnauzer starb. Die gleiche Aktion hätte bei einem größeren Hund vielleicht zu zwei Löchern geführt, wenn überhaupt. Aber für den Zwergenmann war die Stärke des so großen Hundes sein Todesurteil.
Die Halterin des Landseers wollte den Großen einschläfern lassen, weil er ja einen anderen Hund "umgebracht" hatte. Ich konnte aber gut argumentieren und sie überzeugen, das zu lassen. Ihr Hund war kein Killer, die Geschichte war ein Unfall bedingt durch das schiefe Größenverhältnis. Also sehr großer und sehr kleiner Hund kann fies in die Hose gehen - außer bei Rocket und Leni
Mit Keilereien habe ich nur vor viiiiielen Jahren mit unserem Dux reichlich Erfahrungen sammeln müssen. Er war ein Rüdenbeißer, mutig wie ein Löwe (was nicht immer gut ist) und ich habe ihn sein halbes Leben aus Keilereien ziehen müssen. War keine schöne Erfahrung. Mit allen unseren Schnauzern hatten wir nie einen Tierarzt nötig, wegen Verletzungen durch Beißereien. Vielleicht war es Glück, vielleicht vorausschauendes Handeln, wer weiß.
Meine Hunde müssen mich nicht beschützen, ich passe auf sie auf
Im Haus bin ich allerdings froh, dass sie wachsam sind und auch Julchen lässt niemanden ohne unsere Erlaubnis in den Garten.
Den Ausdruck Kampfhunde mag ich auch nicht. Es gibt Hunderassen, die früher zu Kämpfen in der Pit (der Arena), darum die Bezeichnung Pit Bull, von Menschen missbraucht wurden, wie bei den Hahnenkämpfen. Sie waren deshalb bei Artgenossen mit Vorsicht zu genießen und manche haben dieses Erbe auch heute noch im Blut. Allerdings durften sie niemals auf Menschen los gehen. Wenn ein Richter in einem Kampf von zwei Hunden von einem der beiden angegriffen wurde, durfte dieser Hund nie wieder in eine Pit, er war komplett disqualifiziert. Weil das natürlich für die Halter solcher Hunde eine Menge Geldverlust bedeutete, wurde ganz streng darauf geachtet, dass diese "Kampfhunde" niemals Menschen angreifen. Natürlich gab es immer Menschen, die alles pervertieren müssen und die Stärke und den Mut solcher Hunde auch illegal nutzten. Ich finde es schlimm wenn Hunde, die bestimmten Rassen angehören, pauschal zu Kamphunden deklariert werden. Ich kenne total schmusige und liebe Bull Terrier. Einer lag mir immer auf dem Schoß, wenn ich seinen Schnauzerkumpel getrimmt habe.
Warum Leute, die ihre Hunde nicht im Griff haben, ausgerechnet diese immer frei laufen lassen, weiß der Geier. Möglicherweise kommen sie mit ihren unerzogenen Hunden an der Leine nicht klar oder sie meinen - was ich eher vermute - sie haben alle Tutnixe.
Grüße von
Rita