@ Claudia, ich bin ja eben der Meinung, dass Gewalt kein Mittel ist, daher ja auch die Frage, was kommt nach scharfer Ansprache und Gesten, die ignoriert werden? Das war eine Frage, und Du antwortest mit einer Gegenfrage. Würdest Du mir bitte was dazu schreiben, ich habe nicht umsonst gefragt.
@Riho, was soll ich darauf antworten? Ich schmeisse so schnell nicht hin. Und ja, sie kann ein Mistvieh sein, warum soll ich das beschönigen? Mir wurde mehrfach von Leuten gesagt, dass Welpen halt oft überdreht und sehr temperamentvoll sind und später ruhiger werden. Alle erwachsenen Schnauzer, die ich bisher gesehen habe, waren ausgeglichen. Das ist das, was ich mir irgendwann erhoffe.
Ob ich geeignet bin, wer soll das entscheiden? Leute, die mich noch nie gesehen haben? Solange ich nicht aus dem Fenster springe oder nackt durch die Gegend renne, solange der Hund auf mich hört und eine angemessene Bindung hat, darf ich auch mal richtig stinkig sein. Soll sie doch ruhig merken, dass ich sauer bin. Auch Kinder sollen merken, wenn ihre Eltern sauer und enttäuscht sind, umso eher sehen sie in ihren Eltern normale Menschen und keine über alles erhabene Götter und lernen noch dazu, dass es im Leben Grenzen gibt. Hannah soll ruhig merken, wenn ich böse bin, es wäre sicherlich das falsche Signal, würde ich gleichgültig oder mit einem ewigen Grinsen die Pisse vom Teppich oder von vorhin in der Box - vorm der Arztpraxis - wischen. Was sind das für utopische Ansprüche an HH? Woher soll der Hund merken, dass etwas unerwünscht ist? Warum sollte ich alles in mich reinfressen? Ich glaub, das habe ich schon zu lange gemacht. Eine Gassigängerin meinte mal, ihr Hund habe EIN einziges Mal ins Auto gepisst. Sie hat ihn dann reingetunkt (was ich nie getan habe und auch nie tun würde), und seitdem gab es keine Vorfälle mehr. Ich kenne ihren Hund übrigens, er gehorcht von allen Gassihunden, die ich kenne, mit Abstand am besten. Wie haben unsere Eltern die Hunde erzogen? Ich kanns ja sagen: Mit Strenge, ohne Leckerli, auch mal die Leine über den Arsch, und sogar mit Teletac, wovon sie aber wieder abgekommen sind. Die Hunde waren nicht traumatisiert, sie waren fröhliche, ausgelassene, äußerst gehorsame Hunde und es gab NIE einen Beißvorfall. Heute heulen gleich alle auf, wenn man mal nicht geduldig und milde lächelnd daherkommt sondern einfach mal richtig Wut hat, weil man monatelang Scheiße frisst.
Wenn Du damals erhaben über alles warst - Gratulation, dann bist Du halt
ein besonders reflektierter, ausgeglichener [beliebiger Charakterzug]
Mensch. Ich habe Ecken und Kanten, mein Temperament kann durchaus
herausgekitzelt werden, und so wie ein Welpe keine Maschine ist, so bin
ich auch keine. Ich behalte mir mein Recht auf meine Wut und
Enttäuschung vor, ich darf auch phasenweise überfordert sein, nicht jeder ist so perfekt wie [beliebiger Name hier im Forum].
Im Grunde meines Herzens liebe ich sie, aber ich habe auch gerade richtig Wut wegen ihrer Pisserei, und da hilft auch kein Hinterfragen, ob sie mit ihrem Temperament für mich geeignet ist. Sie wird ruhiger, ich erfahrener, und Federn müssen wir halt nun mal beide lassen, so ist es nun mal. Ich gebe nicht so leicht auf, eher sitze ich ab und zu mal heulend auf dem Fußboden und habe sie auf meinem Schoß liegen.