Hallo Astrid,
hier in unserer materialistischen Gesellschaft soll immer alles weg gemacht werden, so schnell wie möglich, am besten vorgestern, mit allen Mitteln. Etwas auch mal ein Weilchen einfach zu lassen, anzuschauen wie es sich entwickelt und eine Chance zu geben, sich zu regenerieren, ist für die meisten Menschen undenkbar. Bei Kopfschmerzen wartet man nicht mal ein Weilchen, trinkt zwei Glas Wasser und gönnt dem Körper eine kleine Auszeit. Nein, es wird ein Aspirin eingeworfen oder schlimmeres, damit es schnell weg ist. Wenn wir Kinder früher Fieber hatten sagte Oma, dass der Körper sich gegen etwas wehrt und das muss er dürfen. Ging das Fieber zu hoch, gab es Wadenwickel, der Körper wurde langsam, in seinem eigenen Tempo runter gekühlt. Heute muss das Fieber morgen weg sein. Die Pharma erzählt es ja auch noch so schön in einem Werbespot, dass man nur das grünen Zeugs runter kippen muss und am Morgen ist man ein neuer Mensch (stimmt natürlich nicht). Oftmals heilt der Körper sich selbst - wenn er denn darf. Wenn wir uns in den Finger schneiden und geben nur ein Pflaster drauf, ist der Schnitt in zwei Tagen zu geheilt. Das kann der Organismus ganz alleine.
Bei unseren Hunden ist das nicht anders. Wenn ich lese und höre, dass ein Hund, der morgens Durchfall hatte, schon am Nachmittag zum Tierarzt geschleppt wird, der dann mindestens Antibiotika in ihn rein jagd, könnte ich zu viel kriegen. Beim kleinsten Unwohlsein des Hundes wird oft der ganze Klinikapparat in Gang gesetzt. Ich will hier keinen Tierarzt Boykott anzetteln, bei manchen Dingen brauchen wir sie. Aber muss es immer sofort das ganze Programm sein? Ich habe zum Glück ein Tierarzt Ehepaar, dass nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schießt und denn Körper mit einem kleinen, leichten Schubser zur Selbstheilung anregt. Oft ist einfach nur Ruhe so ein Schubser und vielleicht gab es den bei deiner kleinen Marley auch
Grüße von
Rita