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Na sicher ist es soweit verständlich, keine Frage Ina.
... auch verstehe ich Deine Ironie.

Am Ende geht es ja nicht zwingend darum welche Ausbildung, welches Training, welche Grunderziehungsmethoden man verwendet, mir ist wichtig, dass man fair zu seinem Hund ist. Nicht nur in dieser wissenschaftlichen Abhandlung wird beschrieben, dass gerade die hier so oft hochgelobte "Präsens" bei falscher Anwendung den meisten Stress und Unverständnis hervorruft, und das sehe ich ganz genau so.
Den meisten Hundehaltern ist der Unterschied der einzelnen Verstärker nicht bewusst, sie haben keine Idee wo der Unterschied zwischen Shapen und dem Clickern nach Pawlow besteht, sie wissen nicht das wirkliches Ignorieren die Höchststrafe für unseren Hund ist, aber sie wissen ganz genau wie böse der Benutzer einer Leine beim Training ist.

... und am Ende gibt man mit seinem Halbwissen tolle Tips zum liebevollen Umgang mit einem Hund.
Das ist es was ich täglich sehe, höre und lese, und nicht zu letzt tragen die Medien ihren Teil dazu bei einen Hund wie einen Menschen zu sehen ... und daran möchte ich etwas ändern.

Ina ich kann Dein Bauchgefühl verstehen, Du weist aber sicher auch, dass es einen auch mal täuschen kann
Die Liebe ist der beste Beweis dafür.

Zitat von »Akut«

... und am Ende gibt man mit seinem Halbwissen tolle Tips zum liebevollen Umgang mit einem Hund.
Das ist es was ich täglich sehe, höre und lese, und nicht zu letzt tragen die Medien ihren Teil dazu bei einen Hund wie einen Menschen zu sehen ... und daran möchte ich etwas ändern.

Ich würde das zwar auch gerne, nur sagt mir meine Lebenserfahrung - da Rad der Zeit drehen wir nicht mehr um.
Andererseits weiß ich - auch an Hand objektiv messbarer Stresshormonspiegel - welche Auswirkungen bestimmte Ausbildungsmethoden auf meinen Hund haben.
Daher werde ich immer die - E R L A U B T E N - Mittel der Wahl benutzen, um den Hund für meine Zwecke unter Beachtung seines Wohlergehens aus zu bilden.

Nachtrag

Ja, ich weiß, das ist gesellschaftlich nicht unbedingt Mainstream, nur: seit Jahrtausenden bilden Menschen Hunde für ihrer Zwecke aus, haben dafür auch gezüchtet.
Erst heute hat man die Idee, mit dem Hund auf Augenhöhe kommunizieren zu wollen. Das dann aber auch mit Methoden, die den Hund auch schon mal etwas ratlos zurücklassen.
Ich stehe dazu: ich halte eine Gebrauchshunderasse, führe und arbeite mit ihm und bin bestrebt, dass es ihm in diesem Rahmen gut geht.
Da er als natürlicher Egoist alles für sich und nichts für mich macht, muss ich ( nach meiner Sicht ) mit möglichst gering belastenden Methoden dafür sorgen, dass ich ihm buchstabiere, wie ich mir vorstelle, dass er im vorgegebenen Rahmen ( hier FH - PO ) seine Interessen erreicht.
In dem Zusammenhang ist mir dann schon wichtig, auch solche Dinge zu kennen und zu berücksichtigen, wie z.B. den Cortisolspiegel beim " buchstabieren ".
Auf Augenhöhe kommunizieren wir nur, wenn wir beide auf dem Bauch liegen und uns gegenseitig ins Auge schauen.

Burkhard

Kann ich nichts mehr sagen dazu - nur dass Enya weiblich ist, die hat Haare auf den Zähnen

Ob es sinnvoll ist gutes Wissen, durch Bauchgefühl zu ersetzen ... ich habe gestern gerade wieder gesehen was dabei passiert.
Meine Verwandte hat einen Welpen im Haus (seit 4 Wochen) und hat sich erklären lassen wie man dem süßen Fratz gleich am Anfang seines Leben das "Hier" beibringt. Dabei sollte sie freundlich sein, natürlich nur positiv arbeiten (ist ja noch nen Welpe) und ihren Hund beobachten und auf ihr gesundes Bauchgefühl achten.
Klappt natürlich noch nicht so richtig, ich habe mir das Training zeigen lassen.
1. Frauchen hockt sich hin, der Hund wird beim Namen gerufen, er schaut in die Richtung von Frauchen, Frauchen zeigt mit dem Finger auf den Boden und sagt gleichzeitig hier, der Hund kommt, es folgt Click und Lecker, welches in der Hand mit dem Finger schon gehalten wird.

Meine erste Frage war, warum hast Du das Futter schon in der Hand ? Antwort, damit ich es ihm sofort geben kann. Meine zweite Frage, warm hast Du ihm Click & Futter beigebracht, Antwort weil man dass so macht, ist ein gutes positives Training.

Meine nächste Frage, warum sagst Du den Namen Deines Hundes, Antwort damit ich seine Aufmerksamkeit habe.

Ich durfte ihr dann zeigen, wie ich das mache, es dauerte ca. 3 Minuten dann klappte es das erstmal ohne den Fingerzeig auf den Boden und ohne den Namen im Vorfeld zu sagen.
Sie war schon etwas erstaunt.

Ich habe drei Dinge anders gemacht,
- Leine dran
- zu Beginn Click & Futter sehr zügig hintereinander, -> der Focus des Hundes ist bei mir ohne seinen Namen zu sagen
- Futter ist in meiner Tasche und nicht in der Hand -> die Belohnung soll der Click sein nicht das Futter in der Hand (sekundärer, primärer Verstärker)
- erst sage ich HIER dann folgt der Fingerzeig zum Boden -> nach 3 Minuten reagierte der Hund das erstmal auf Hier und wartete nicht auf sein Sichtzeichen (klassische Konditionierung)

Auf ihre Frage, warum sie nicht vorher den Namen zur Konzentration sagen soll, meine Antwort, der Hund lernt schnell, immer wenn mein Name fällt, soll ich was tun, obwohl ich doch gerade was besseres vor habe, über die Zeit verknüpft der Hund mit seinem Namen " kein maximaler Komfort" also guck ich lieber nicht.
Den Unterschied beim Futter, in der Tasche oder Hand, hat sie nicht bemerkt. Die zeitliche Abfolge erst Kommando, dann Fingerzeig hat sie nicht bemerkt.
Bei aller liebevoller Gefühle für ihren Hund macht es Sinn bestimmte Grundlagen zu wissen, so fühlt sich der Hund sicher !

Jeder wird am Ende genau so mit seinem Hund umgehen, wie er mag, es gibt nur wenige die sich trauen, den lieb gewonnen Weg zu verlassen, und ich akzeptiere dies vollkommen.
Wer anderen Tip's gibt, sollte wissen was, warum, wie funktioniert.

... und jetzt werde ich wieder trainieren, meine Lady hat am Sonntag im Schutzdienst ihre erste IPO3 in den Sand gesetzt, ich muss an mir arbeiten !