Hallo ihr lieben,
der eine oder andere kennt mich vielleicht noch aus meiner aktiven Zeit, bevor mein Profil versehentlich gelöscht wurde, ich war nun aus vielerlei Gründen länger nicht im Portal.
Nun bedrückt mich sehr, wie es sich in den letzten Monaten entwickelt hat, und ich hoffe dass der eine oder andere noch einen Tip oder Hinweis für mich hat.
Wie vielleicht auch noch der eine oder andere weiß, hab ich meinen Ivo ja aus zweiter Hand mit 16 Monaten bekommen. Er ist ein ganz toller Kerl geworden (und immer schon gewesen, hats nur anfangs manchmal nicht so raushängen lassen ;-) ) und wir waren früher sehr aktiv, haben Mantrailing gemacht, longiert und geklickert, Spaß gehabt usw. Er bekommt schon, nachdem er er irgendwann sehr abgenommen hatte und eine Bauchspeicheldrüsenunterfunktion festgestellt wurde, das Medikament Wedegest P. Damit hat er sich wieder gut erholt und war wieder ganz der alte (schon viele Jahre her, er bekommt es seitdem täglich in seine Mahlzeiten).
Dann war ich 2013 sehr krank, so dass er ein halbes Jahr bei meinen Eltern lebte. Sie haben nicht so viel mit ihm unternehmen können, so hat er auch etwas abgebaut in der Zeit. Nachdem ich wieder mit ihm alleine leben konnte, war ich noch ein halbes Jahr mit ihm allein zuhause (nicht arbeitsfähig), und konnte ihn nicht viel bewegen, selber nur kurze Wege gehen und manchmal gar nichts. Ich habe zwar einen großen Garten, aber mir ist natürlich bewusst, dass das nicht optimal für ihn war, aber für ihn schien es völlig in Ordnun zu sein.
Ich habe mich gut wieder erholt, vor einem Jahr noch sind wir noch täglich eine Stunde wirklich stramm marschiert, zusätzlich zu den übrigen kürzeren Spaziergängen.
Im März begann es, dass er plötzlich, wie aus heiterem Himmel, Fieber mit Schüttelfrost bekam. Meist am Wochenende oder Abends, so dass ich zum Notfallarzt gerast bin, mit Tropf, fiebersenkenden Medikamenten und Entzündungshemmern war es nach zwei bis drei Tagen wieder vorbei.
Beim vierten Mal war ICH dann schon nicht mehr so aufgeregt (ich hatte immer furchtbare Angst dass es etwas schlimmes sein könnte) und habe es einmal mit ihm eine Nacht "ausgestanden", ohne ihm wieder Medikamente geben zu lassen. Denn Fieber hat ja auch seinen Grund, und ich hatte den Gedanken, dass er vielleicht einen INfekt haben könnte, der durch das Fiebersenkende Mittel nicht richtig bekämpft worden sein könnte.
Ich habe seine Temperatur die ganze Nacht kontrolliert, bei ihm gesessen, und am nächsten Tag war es weg. Seitdem ist es auch nicht wiedergekommen.
Was sich mit diesen Fieberanfällen aber gezeigt hat, waren Ausfallerscheinungen, die jedes Mal etwas schlimmer waren. Erst war er nur wacklig auf den Beinen, dann verlor er häufiger das Gleichgewicht, konnte das aber selbst noch ausgleichen. Der Tierarzt hat alles untersucht, es wurde ein großes Blutbild gemacht, abgehorcht, Wirbelsäule usw abgetastet, es konnte nichts festgestellt werden und somit vermutet, dass es mit dem Fieber und einem eventuellen Infekt zusammenhing. Das Vestibularsyndrom sowie Schlaganfall wurden ausgeschlossen. Nach jeweils etwa zwei Tagen hatte er sich auch davon immer erholt.
Vor etwa anderhalb Wochen hatte er KEIN Fieber, aber konnte sich plötzlich fast gar nicht mehr koordinieren. Man konnte genau sehen, wo er entlang laufen wollte, aber er torkelte herum wie ein betrunkener. Letzlich (er ist ja plitsch) lehnte er sich einfach an eine Wand und lief dann an der entlang geradeaus. Am selben Tag konnte er dann kaum noch rausgehen um nochmal das Beinchen zu heben, er kam keine Stufe mehr hoch und stolperte über einen zwei Zentimeter hohen Absatz udn fiel regelrecht auf die Nase. Höhepunkt war dann, als er stand und ihm mit einem Mal alle vier Beine zur Seite rutschten, er auf dem Bauch lag und sich nicht mehr aufrappeln konnte. Ihr könnt euch vorstellen, wie mir die Tränen liefen, als ich das sah, zum einen, weil ich ihn nicht leiden sehen kann und zum anderen weil ich so furchtbare Angst habe vor dem Tag X (jetzt laufen mir schon wieder die Tränen).
Ich bin dann wieder sofort zum Tierarzt gedüst, gottseidank war der Senior dort, der eigentlich schon in Rente ist, und aus der Erfahrung heraus sagte, dass es sich vermutlich um geriatrisch bedingte neurologische Ausfallerscheinungen handelt. Wir bekamen ein Medikament, dass im laufe der Woche helfen sollte.
Unglaublich, aber bereits am nächsten Abend war er wieder, ich würde sagen, zu 95% wieder normal. Diese restlichen 5 haben sich bis jetzt nicht wieder eingestellt, man bemerkt dass seine Hinterbeine nicht mehr sicher stehen und manchmal etwas zittern, und beim spazieren zieht er manchmal die Kralle über den boden, aber das ist nur ab und zu so, manchmal gerät er wieder kurz aus dem Gleichgewicht aber fängt sich sofort wieder, aber er läuft wieder allein im Garten herum, steigt eine Stufe hoch, und wenn er ganz gut drauf ist springt er ins Auto, so schnell kann ich die Rampe gar nicht hinstellen. Allerdings können wir nur noch kleine Spaziergänge machen, er hat zwar den Willen noch viel weiter zu laufen, aber danach ist er so fix und fertig dass er stundenlang nicht mehr aufhört zu hecheln, was eher ein keuchen ist, und erkennbar überlastet ist.
Ich bin sehr froh dass es ihm wieder besser geht, habe aber auch Angst, dass dieses Medikament uns nur eine Pause bis zum nächsten Einbruch verschafft.
Kennt es vielleicht jemand und kann dazu etwas sagen? Mein Menschenarzt sagte, dass es sich vermutlich um eine Vorstufe von Schlaganfall handelt und ich mich jeden Tag darauf einstellen muss, dass es passiert. Das macht mich ziemlich fertig, da er für mich meine Familie ist, und die größte Stütze bei meiner eigenen Erkrankung ist und war, ich bin überzeugt dass ich ohne ihn nicht geschafft hätte, zu überleben. Natürlich weiß ich, dass er nicht ewig leben wird und ich werde ihn auch auf keinen Fall egoistisch bei mir behalten, wenn es ihm nicht mehr gut geht, ich möchte nur gerne wissen wie viel Zeit uns in etwa noch bleibt und vor allem, ob ich noch irgend etwas anderes tun kann, um seine Gesundheit zu unterstützen.
Das Medikament heißt Karsivan 100mg, er bekommt morgens und abends 1 Tablette ins Futter, insgesamt drei Mahlzeiten am Tag. Das Futter wird nun auch noch umgestellt in eines für Senioren (da er das bisherige mit der Bauchspeicheldrüse so gut vertragen hat, wollte ich es bisher noch nicht umstellen).
Im September wird er 13 Jahre alt.
Danke fürs Lesen :-)
Liebe Grüße
Alke
mit Ivo