Manchmal, gibt er es auch wieder her, wenn ich aus sage, aber eben nur manchmal.
je öfter Dir genau dieses passiert, je weniger wird dein Hund AUS als Notwendigkeit betrachten !
Genau so ist das.
- gleichzeitig mit dem Kommando AUS ziehst du leicht an der Leine und hältst diese Spannung solange bis der Hund den Fang öffnet (nicht Kopf abreißen, nicht rucken oder zuppeln an der Leine, einfach GLEICHBLEIBENDE Spannung halten !!!)
Hier wird es jetzt spannend.
Die Beschreibung von Dir ist vollkommen richtig.
Nur was tut der Hund?
Die auf Spannung gehaltene Leine erzeugt einen Druck auf dem Halsband und damit auf dem Hals (was ja auch gewünscht ist). Und Druck erzeugt Gegendruck.
Bin ich ein erfahrener, souveräner Ausbilder, so ist das kein Problem. Ich werde ruhig bleiben und der Hund wird sehr schnell begreifen, was ich möchte. Genau so habe ich es einmal auf einem Workshop von Uta Bindels gesehen, die ruhig, gelassen und souverän in der Lage war einem Hund, der vorher nicht im Ansatz bereit war seinen ihm wichtigen Ball abzugeben, das Aus beizubringen. Uta aber schaffte es und schaffte es auch ihm sofort zu zeigen, daß dieses Abgeben des Balles dazu führt, daß er das bekommt, was er so sehr liebt: Rennen und den Ball erjagen! Und da er sofort begriff, daß die Abgabe des Balles an Uta bedeutete, dieses tolle "Spiel" geht wieder los, gab er den Ball auch begeistert wieder an sie ab. Ein Hund, von dem die eigene Besitzerin sagte, er hätte das schon seit Jahren nicht mehr getan. Warum das so war, war ziemlich klar. Und die Besitzerin bekam eine geharnischte Standpaukte von Uta, daß sie ihrem Hund etwas, was er liebte so lange verwehrte, weil sie nicht bereit gewesen war sich durchzusetzen.
Und es war offensichtlich, was sie damit meinte, denn im ersten Schritt setzte sie den Hund starkem Druck aus um das gewünschte Verhalten zu erreichen.
(Anders wäre es aber bei einem erwachsenen Hund auch nicht möglich gewesen. Die Unart hatte er schon zu stark kultiviert.)
Der Hund reagiert also mit Gegendruck auf Druck. Er wird versuchen sich zu wehren.
Und wenn ich als Hundeführer (Ausbilder) dann nicht in der Lage bin mein Ziel umzusetzen - das notwendige Wissen, die Erfahrung und auch innere Haltung zu dem was ich tue besitze - wird es zu einem Kampf an der Leine kommen.
Wenn der Hund diesen Kampf aus seiner Sicht gewinnt, wird es unschön und es wird mehr kaputt gemacht, als positives erzielt.
(Und man mag sich nur mal anschauen, wieviele Welpenbesitzer schon beim Spazierengehen Kämpfe an der Leine führen, die kleine Welpen oftmals schon gewinnen.)
Der Hund des Thread-Starters ist fast ein Jahr alt. Er ist kein Welpe mehr und er hat schon einiges an Erfolgen erlebt. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, daß er sich wehren wird und dann damit die Methode mit der Leine scheitert.
Ich könnte jetzt hier beschreiben, wie ich das Abgeben von Dingen an mich aufbaue, aber das wäre meiner Meinung nach nicht zielführend. Denn ich beginne damit am Tag an dem der Welpe bei mir einzieht. Und da ist das Tier aus vielen Gründen mit noch viel kleineren Gesten davon zu überzeugen, daß es eine gute Idee ist, mir alles zu geben, was ich will. Natürlich auch, weil der kleine Hund von Anfang an lernt, daß es sich meistens für ihn lohnt weil er eh zurückbekommt, was ich mir anschauen wollte oder aber etwas passiert, was er richtig klasse findet.
Ich kann Rita nur voll und ganz recht geben, daß Ratschläge schwer zu geben sind, denn wir können dem Hundehalter keine konkreten Tipps geben, die wirklich auf das was zwischen ihm und seinem Hund zugeschnitten sind, passen, weil wir es garnicht sehen.
Nachdenkliche Grüsse,
Claudia