Hallo Harriet,
oft wird das zweite Kommando zu schnell nach dem ersten, nicht befolgten, gegeben. Das resultiert sicher aus der Arbeit mit den Hunden bei Prüfungen, wo ja jedes Kommando sofort, am besten gestern schon, befolgt werden muss. Im alltäglichen Umgang mit dem Hund können wir uns da bisschen mehr Zeit lassen und das heißt nicht, fünf Minuten
sondern einige Sekunden. Sehr oft tut der Hund dann doch was er soll, ohne zweites Kommando. Wenn mein Julchen mal wieder Durchzug auf den Ohren hat und meint, einfach überhören zu können, was ich von ihr will, kommt sie für eine Weile wieder an die Feldleine, damit ich sofort einfordern kann, was ich haben will. Das hilft dem Erinnerungsvermögen sehr auf die Sprünge
Ja, die einzelnen Punkte werden schon unterschiedlich interpretiert, das habe ich auch hier gemerkt. Nicht nur die Hunde, auch die Menschen sind halt sehr individuell.
@ Doro
Ich guck mal in die einzelnen Punkte rein und schreibe, wie ich sie gemeint habe:
Loben in richtiger Form - da kommt es mir nicht auf die Motivation an, sondern auf den Menschen, wie er lobt. Ein Lob mit strenger Stimme ist kein Lob.
Die Arbeit mit einem Erfolgserlebnis beenden - keine millionste Wiederholung bei einer gut sitzenden und verstandenen Übung wäre ein guter Zusatzpunkt.
Leckerchen und Spielzeug in wechselnden Abständen einsetzen - damit meine ich auch hier nicht die Motivation an sich, sondern die Bestätigung in immer wechselnden Abständen (was den Hund letztlich auch motiviert).
Erlerntes und verstandenes Kommando nur einmal geben - wenn mein Hund gerade doll abgelenkt ist und ich weiß, dass er dann mein Kommando nicht an nimmt, gebe ich erst gar keines. Es sei denn, ich habe ihn mit der Leine unter Kontrolle, dann kann ich es einfordern, sollte er es nicht an nehmen. Zwanzigmal rufen richtet viel mehr Schaden an, als mal nichts zu sagen.
Niemals ein Kommando geben, wenn ich es nicht durchsetzen kann - dafür gilt auch das vorher gesagte.
Kommandos immer durchsetzen - bei den "normalen" Hundehaltern geht es meistens fast nur "wohlwollend und liebevoll" zu und darum hören deren Hunde auch so "gut". Ein guter Hundeführer geht mit seinem Hund eh freundlich um, so weit das möglich ist. Wenn mein Hund einen anderen fressen will, geht mit Freundlichkeit aber nichts mehr.
Spiele beginnt und beendet immer der Mensch - beim Training sollte das so sein. Wenn innerhalb des Trainings mein Hund anfängt zu kaspern, wäre das nicht so gut. Im Alltag kann ich eine Spielaufforderung zu lassen oder auch nicht. Kommt ganz darauf an, wie der Hund drauf ist. Bei einer fordernden Nervensäge gäbe es das bei mir nicht.
Kommandos klar und deutlich formulieren, keine Romane erzählen - man kann auch Romane deutlich formulieren
Die Begriffe sind austauschbar. Ob wir sie Kommandos, Befehle, Hörzeichen, Sichtzeichen oder verbale Kommunikation nennen, ist den Hunden völlig wurscht. Da steckt nur das Empfinden des Menschen dahinter
Danke dir für die Ergänzungen. Da gäbe es sicher noch mehr. Aber bisschen überschaubar müssen wir es schon auch halten, sonst merkt sich niemand gar nix mehr
Grüße von
Rita