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Pinou

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Hunde: Riesenschnauzer Mischling

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1

Sonntag, 1. Januar 2017, 14:15

Meine Ängste als Hundehalter

Hallo Ihr Lieben,

ich habe lange nicht geschrieben und brauche Rat.

Mein Kernproblem: Ich bekomme meine Angst nicht in den Griff, wenn wir fremden Hunden (Rüden) begegnen. Und vorneweg, ich gehe Hunden die wir nicht kennen oder die problematisch werden könnten natürlich aus dem Weg. Er muss auch nicht alle mögen. Die Hunde die wir kennen und mögen sind kein Problem, wir laufen oft mit seiner Lieblingsfreundin oder mit dem Nachbarhund (sie zickt Pinou schrecklich an, aber er liebt sie trotzdem).

Vorgeschichte:
Als er 7/8 Monate alt war, wurde er von einer Hündin gebissen, die nicht losliess, trotz Unterwerfung. (er war zu ihr hingelaufen). Genäht.

2 Monate später hat sich ein anderer Rüde losgerissen, auf ihn gestürzt und trotz abwechselndem Unterwerfen und Flucht nicht abgelassen. Ich bin dazwischen gegangen. Keine Bisswunden.
Dieser Hund hatte noch nie in seinem Leben was getan - angeblich.

2 Monate später, wir waren wie schon sehr oft auf den Hundewiesen. Er hat mit einer Freundin gespielt (das jagen geübt, Hunde spielen nicht). Ein dritter kastrierter Rüde kam dazu. Er hat versucht Pinou zu besteigen, Pinou hat es ignoriert und sich weiter mit seiner Freundin beschäftigt. Er ist immer wieder weggegangen. Alles unter unserer Aufsicht, der andere Hund hat es immer wieder versucht und ich war zu blöd bescheuert höflich dessen Hundebesitzerin ein paar Takte zu sagen. das ganze ging bestimmt eine halbe Stunde. Wir Besitzer wurden abgelenkt, weil eine Frau mir zwei Hunde zeigte, denen ich aus dem Weg gehen solle, da sie aggresiv seien. In diesem Moment haben sich Pinou und der kastrierte Rüde in die Wolle bekommen. Wilde Beisserei, mein Hund schon sehr stark - er hat den anderen Hund sehr verletzt. Ich bin dazwischegegangen, sonst hätte er ihn getötet. Den Schock brauche ich nicht zu beschreiben. Meine Angst war geboren.

Danach treffen mit meiner Hundetrainerin zur Privataudienz. Wir sind gelaufen, sie hatte ein Treffen arrangiert mit anderen Hundebesitzern und einem sehr souveränen Schäferhund. Ergebnis: Mein Hund ist in den Pflegeljahren, aber ich brauche mir absolut keine Sorgen machen, da er nicht dominat oder aggresiv sei - nur übermütig.

Zwei Monate später, eine Freundin bringt einen befreundetet unkastrierten Rüden mit zum gemeinsamen Spazierengehen. Die beiden kannten sich flüchtig, waren aber schon lange nicht mehr gemeinsam gelaufen. Dieser sieht Pinou und er reagiert mit Haaren im Nacken aufstellen. Ich bitte mein Freundin das spazierengehen sein zu lassen. Nein, der würde nichts machen. Ich bin so bescheuert dämlich doof, dass ich mich überreden lasse. Das ganze wieder eine halbe Stunde, Pinou ist dem Hund aus dem Weg gegangen. Wir sind einen Moment abgelenkt, eines der Bällchen war im Baum gelandet. Hinter uns Beisserei. Pinou ist stärker, ich gehe dazwischen. Der andere Hund leicht verletzt.

Gespräch mit TA, er rät mir ab Pinou zu kastrieren, da er dann noch attraktiver für andere Rüden riechen könne. Er sieht keine Probleme bei meinem Hund, aber ich müsse die Situation üben.

Zu diesem Zeitpunkt kommt ein Rüde mit lautem Elektrorad (sehr schnell) fahrenden Mann öfter zu Besuch ins Dorf. Pinou hasst die beiden. Ich habe ihn aber im Griff und er kann sich nicht auf die beiden stürzen. Nicht jeder Hund muss sich verstehen. Aber meine Angst wächst und Pinou reagiert aggresiv, sobald er sie sieht. Als Gegenbeispiel: Er hat sich von einem anderen kleinen winz Rüden aus dem Dorf (der war ausgebüchst und zu uns gelaufen) anpinkeln lassen und es nochnicht mal "kommentiert".

Drei Jahre war Ruhe, treffen nur mit Hunden, die wir kannten. Die Hundedamen im Dorf lieben ihn und er liebt jede einzelne. Er ist noch Jungfrau nebenbei gesagt. Auch mit dem ein oder anderen kastrierten Rüden geht es. aber ich halte ihn immer kurz und passe schrecklich auf, dass nicht passiert und wir in Bewegung bleiben. Die Angst ist immer dabei.

Im Sommer. Ich übe und er hat ein kontrolliertes Treffen mit einem jungen Rüden, alles ok, bis der Rüde ihm an den Eiern riecht. Pinou schnappt nach ihm, Riss im Ohr. Danach hat ihn eine Frerundin gehalten, damit wir nach dem Hund schauen konnten. Pinou sass, war nicht aggresiv, hat etwas gejammert.

Vorletzte Woche war ich krank, eine Freundin ist mit ihm gelaufen. Er hat sich losgerissen und geriet in eine Beisserei mit einem anderen Hund aus dem Dorf - nichts passiert.

Unsere Nachbarn haben ein neues Hundemädchen ab und zu zu Besuch. Bei Mädchen hatte ich noch nie Angst. Dennoch hat Pinou sich aufgeregt als wir ihr das erste Mal begegnet sind. Und ich bin sicher er hätte auch gebissen, wenn ich nicht aufgepasst hätte.

Und gestern laufe ich mit ihm. Wir haben ein neues Hundemädchen im Dorf. Die lief ohne Leine. Wir haben sie gesehen, sind zurückgelaufen und haben weiträumig Platz gemacht. Pinou sass ab. Ich musste natürlich belohnen und auch sein Quitschie rausholen (damit kann ich am besten seine Aufmerksamkeit auf mich lenken). Ohne zu quitschen. Tja die kleine Amy kam wie ein Hase (und sehr goldig) zweibeinig auf uns zugehüpft. Hat natürlich nicht auf den Besitzer gehört. Und ist dann wie wild um uns herum gesprungen. Immer wieder dirket vor Pinous Nase, Hintern etc. Pinou hat versucht nach ihr zu schnappen. Und er hätte sie gebissen, wenn ich ihn nicht gehalten hätte und irgendwann hatte ich beide Arme um seinen Hals geschlungen. Habe ihn beruhigt, versucht Amy wegzuschicken und ihr Besitzer hat sie nicht eingefangen bekommen. Das ging mindestens 10 Minuten am Ende habe ich am ganzen Körper gezittert aus Anstrengung und Aufregung meinen Hund zu halten.

Zuhause: WIr leben zu viert. Ich, zwei Kater und er. Er ist am Ende der Hierachie. Er ist freundlich zu Kindern und zu Menschen verschmust, verschlafen, ausgeglichen. Er meldet, wenn jemand an die Tür kommt. Aber das soll er auch. Ist aggresiv, wenn der Postbote Post einwirft. Wenn ein Päckchen kommt und ich die Tür aufmache, lässt er sich ohne Probleme (wenn auch mit Nachdruck) in die Küche schicken und absitzen. Er liebt den Schornsteinfeger.

Draussen: Auslauffreudig, Suchfreudig, Ball sehr weit geworfen bekommen - toll! Das was er zuhause (immer in meiner Nähe) schläft, gleicht er aus durch gerne schnelles rennen, toben, freudiges Begrüssen seiner Freunde, pure Lebensfreude und auch Schnauzerübermut. Er ist meist an seiner 15 m Schleppleine, Freies laufen dort, wo ich Überblick habe. Wir haben viele Rehe und Hasen hier und er hat Jagdtrieb. Er hört gut - natürlich ist er auch Schnauzer wenn er frei läuft und ich ihn ranrufe wird oft erst Mal geschaut, ob ich wohl etwas interessantes entdeckt habe, bevor er dann zu mir läuft. Wenn wir Freunde sehen, muss er absitzen bevor er hinlaufen darf (dann könnte ich ihn aber wohl nicht mehr abrufen).

Die kritischen Situationen: Ich mache Platz so weit es geht, lasse ihn absitzen und versuche souverän zu wirken. Natürlich merkt das mein Hund und er bellt - nicht immer aggresiv. Auch mal gar nicht, oder er jammert etwas. Aber ich habe einfach Angst und jetzt habe ich auch diese Angst bei Weibchen. Ich weiss nicht, wie ich mich in den Griff bekommen soll. Ich bin sicher, er hätte sowohl gestern gebissen als auch die neue Besuchshündin meiner Nachbarn. Und wenn er anfängt hört er nicht von alleine auf. Denke ich, ich habe Angst, dass er keine Beisshemmung hat.

Ich überlege mir einen Maulkorb zuzulegen, damit ich ruhiger werde und er nicht denkt das Rudel übernehmen zu müssen, wenn er meine Angst spürt. Denn genau das passiert. Ich weiss ich habe einen schrecklich langen Roman geschrieben. Ich habe seitenweise posts gelesen, und nicht wirklich was gefunden. Ich bin für jeden Rat dankbar. Privataudienzen bei Hundetrainerin kann ich mir momentan finanziell einfach nicht leisten.

Danke fürs lesen!

Eure Bine & Pinou

2

Sonntag, 1. Januar 2017, 15:14

Deine Probleme sind vielfältig.

Mit Buster DSH habe ich Schutzhund probiert, konnte mich leider nicht immer durchsetzen bei ihm obwohl alles sonst, Unterordnung und Fährte gut wäre.

Leinenfürhrigket war gut. Als aber ein DSH, am Harness, gröhlend zu ihm hin wollte, habe ich Buster in de Höhe gezogen, ja nicht zurückzuziehen probiert. Er war 45 kilos.

Ich machte ihn das Leben so spannend wie ich nur konnte. Er liebte zu fährten, so gingen wir fährten. Er liebte Unterordnung, so machte ich das mit ihm. Voran übte ich am frühen Morgen auf unser Sportplatz.

Ich versteckte Sachen im Garten und liess ihn sie suchen.

Ich liess ich ihn auswärts als er 3-jährig wurde nie von der Leine und trotzdem konnte ich ihn ein hundegerechtes Leben bieten. Viele Leute sagen Hund braucht Hund.

Für mich ist es so - Hund braucht vorallem mich.

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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3

Sonntag, 1. Januar 2017, 15:45

Hallo Bine,

ich habe den Eindruck, dass hinter allem, was du schreibst deine Angst oder Unsicherheit steckt, deinen Hund nicht reguliert zu bekommen. Wenn es wirklich für ihn um etwas geht, bist du außen vor und es ist mehr als verständlich, dass du dadurch unsicher bist.

Wie immer, kann ich nur auf das, was du uns erzählst, reagieren. Möglicherweise ist dir manches gar nicht bewusst, was einem Trainer auffallen würde. Aber so weit das aus der Ferne geht würde ich dir raten, intensiv am wirklichen Gehorsam deines Hundes zu arbeiten. Auch wenn er sonst brav und umgänglich ist, ist er es ja in bestimmten Situationen nicht. Er kann sich nicht auf dich als "Oberhund" verlassen. Das zeigen immer wieder die Situationen, in denen du abgelenkt warst, oder dich von anderen Leuten hast überreden lassen, obwohl du mittlerweile die Erfahrungen gemacht hast, dass es krachen könnte. In solchen Situationen musst du ganz früh reagieren und zwar schon dann, wenn dein Hund noch nachdenkt, ob er Stunk machen will und in der Phase der Körpersprache ist, die er ja wohl gut beherrscht. Wenn du auf diese Signale nicht reagierst und erst in Aktion kommst, wenn die Keilerei im Gang ist, hat dein Hund das Heft in die Hand/Pfote genommen und du bist abgehakt. Beobachte dich mal selbst, wieviel Zeit vergeht zwischen deiner Ansage, deiner Warnung und deiner Sanktion, wenn er deine Ansage nicht angenommen hat. Anita Balser beschreibt das sehr schön mit der Ampel - Grün, Gelb, Rot. Grün = Ansage, Gelb = Warnung, Rot = Sanktion. Möglicherweise gibt es bei dir Grün und dann Gelb-Gelb-Gelb-Gelb..... bis endlich mal Rot kommt. Bei den Hunden funktioniert die Ampel in Sekundenschnelle, so schnell, dass der Mensch es oft gar nicht sieht, wenn er nicht ganz genau hinschaut.

Deine Angst kann man nicht weg reden. Die verschwindet erst, wenn du sicherer wirst und dich in der Lage fühlst, deinen Hund wirklich im Griff zu haben und regulieren zu können. Aber das ist ein Stück Arbeit, die du leisten musst. Dein Hund wird sich, wenn du das in Angriff nimmst, irgendwann mehr Frechheiten heraus nehmen und daran merkst du, dass sich bei DIR etwas getan hat. Er prüft dann, wo die Grenzen sind und die musst du ihm klar und deutlich aufzeigen. Ich weiß, dass man als Mensch mit einem ansonsten recht braven Hund dazu neigt, manches zu übersehen oder auch einfach durchgehen zu lassen. Das nützt der Hund dann schamlos für sich aus eben wenn er meint, sein Ding machen zu wollen.

Grüße von
Rita

4

Sonntag, 1. Januar 2017, 17:00

Ich weiß wovon Du sprichst, das sind Phasen, die ich auch in meiner Entwicklung in der Hundehaltung erlebt habe....
und man produziert dadurch Probleme selbst.
Womit ich mich inzwischen überhaupt nicht mehr aufhalte, ist zu analysieren, welche schlimmen Erfahrungen der Hund hatte und was daraus entstanden ist.
Es gibt ein Problem hier und jetzt und das gehe ich an.....und ich habe gelernt, dass es immer einen Weg gibt.
Mit der Einstellung wird man gelassener und das überträgt sich auch auf den Hund.
Alles spielt sich in unseren Köpfen ab......Bei Hundebegegnungen, wo sich irgend etwas agressives aufbaut, Hund kurz nehmen, an meine Seite, weiter laufen und ruhig bleiben
(nun habe ich eine Mittelschnauzer, den beherrsche ich kräftemäßig.....habe jetzt nicht geschaut, wie das bei Dir ist....bei Widerstand kann ich meinen immer noch beim Kurzhalten im Schritt mitführen)....ich fange dann auch keine Gespräche mit dem anderen Hundehalter an, sondern sehe zu, dass sich die Lage schnell entspannt.....
und führe meine Gang ruhig fort.....
Ich weiß, da muß Du erst hin kommen, die Ruhe zu bewahren, aber Du wirst sehen wenn das einige Male geklappt hat, fängst auch Du an, die Angst zu verlieren...
Dein Hund orientiert sich immer an Dir....
.....und das Wichtigste.....was die anderen denken, kann Dir scheißegal sein....Hauptsache Du findest mit Deinem Hund den richtigen Weg....
Liebe Grüße Bettina

maja schnauzer

unregistriert

5

Sonntag, 1. Januar 2017, 18:55

Mein unkastrierter Rüde wurde auch zwei Mal gebissen als er 7 und 9 Monate war. Er war überhaupt nicht schuld, nun platzt ihm aber der Hutkragen wenn ein anderer Hund einfach herkommt und er aus irgendwelchen Gründen (Katzen und Jagdtrieb) angeleint ist. Freilauf gibt es in übersichtlichen Feldern.

Er kann auf Hundebegegnungen verzichten, er hat einige wenige Hundedamen und ausgesuchte Rüden mit denen er sich super versteht. Das reicht ihm und den Rest von der Welt halte ich ihm fern, wenige tolle Sozialkontakte reichen ihm. Auf die öffentliche Hundewiese gehe ich nur wenn niemand da ist. Oft merken die anderen Besitzer gar nicht das der eine oder andere gemoppt wird und das es sich schon lang nicht mehr um das nette spielen handelt.

Ich bestimme und sage dies sehr deutlich den anderen Hundebesitzern. Hier in unserer Wohngegend kennt man uns und respektiert dies auch soweit. Auch haben hier andere das gleiche "Problem", beide Seiten wissen das und wenn ich dem Erzfeind Briard "Filou" begegne gehen wir uns in einem Bogen aus dem Weg. Ich vermeide frontale Begegnungen. Ich stehe dann auch mal gerne etwas abseits hin, schirme meinen Hund ab der gerade absitzt und drehe meistens den Rücken zu oder stelle mich über meinen Hund. Dann gebe ich manchmal ein Leckerli und gehe anschließend weiter, ich mag keine unnötigen Aufreger mehr ;-)

Wenn mir so ein selten lustiger Hund begegnet der seinem Besitzer auskommt, werfe ich eine Handvoll Leckerlie hin, funktioniert in den meisten Fällen und ich gehe weiter.

Ich musste auch lernen relaxter damit umzugehen denn es passiert halt hin und wieder mal. Bleib cool und lerne deinen Hund zu lesen damit du dementsprechend reagieren kannst. Ich lasse nicht jeden Hundekontakt zu, da hat er plötzlich ganz schreckliche ansteckende Krankheiten oder sonst was.

Das anbellen von anderen Hunden stelle ich ihm gewiss nicht ab, die ahnungslosen und gedankenlosen Hundebesitzer kapieren nämlich etwas schneller das hier Ernst ist und holen ihre Hunde schneller ab und lassen diesen nächstes Mal vielleicht auch nicht mehr her. Lächeln, den Hund an der Leine vorbeiführen und weitergehen ;-) und eine Ansage machen das sie den Hund das nächste Mal nicht mehr herlassen sollen.

Meine Stiefschwester hat das gleiche Exemplar als Wolfsspitz und hat dem Hund mal einen Chip setzen lassen um zu schauen ob sich der Hund verändert. Er hat sich zum Positiven verändert und sie überlegt sich ihn zu kastrieren lassen. Ich kann es nachvollziehen, löst aber nicht immer alle Probleme. Ich mache es nicht.

Meine Erfahrung ist auch das es oft mit einem Hund als Spielfreund der ihm sympathisch ist funktioniert, kommt ein dritter hinzu gerät es gerne außer Kontrolle. Weniger ist mehr :-).

Wenn dein Hund andere Hunde tackert, dann hat es vorher schon Anzeichen gegeben die du vielleicht übersehen hast? Vielleicht mag er unterwürfige Hunde nicht? Unkastrierte vielleicht auch? So wär das bei uns .....

Bei fremden und unsympathischen Hundebegegnungen ist mein Hund bei mir, somit kann ich mal viel regeln....

Auch ganz interessant finde ich bei uns das Hunde die gut im Gehorsam stehen bzw. ihn nicht anpöbeln ich ganz knapp vorbeiführen kann ohne das ein Gekläffe entsteht. Hier ist ein Polizeihundeführer der seinen Diensthund ausführt, begegne ich ihm dann Leine ich an und kann ganz locker ohne Stress vorbeiführen. Mein Hund merkt dies vom Gegenüber und ist relaxed. Achte mal drauf, oder es ergibt sich ein zufälliges relaxtes Gespräch zwischen den Hundeführern, sobald mein Rüde nicht angezettelt wird ist er echt easy cheesy ;-).

Auch ist stehen bleiben bei Hundebegegnungen manchmal negativ, gemeinsames weiterlaufen entschärft manchmal.....

Der Satz von Hundebesitzern "das hat er noch nie gemacht" glaube ich schon lange nicht mehr ;-).

Und ja dein Hund merkt deine Unsicherheit! Versuche unbeschwerter zu sein und biete ihm einen sicheren Halt, über den Rest einfach Lächeln (auch wenn es schwer fällt ;-))

Lg Bettina

6

Sonntag, 1. Januar 2017, 21:00

Rita ihren Beitrag finde ich sehr sehr empfehlenswert.

Gr. Helga

Pinou

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Hunde: Riesenschnauzer Mischling

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7

Sonntag, 1. Januar 2017, 21:30

Ich sage schon mal ganz schnell ein herzliches Danke für die Antworten! Mir geht soviel durch den Kopf. Wir hatten immer Hunde, aber Pinou ist seit langem MEIN Hund und nicht der der Familie. Fast alle Hunde hören auf mich besser als auf ihre Besitzer. Da bin nämlich locker und gelassen und kann ganz viel ohne Worte durch Körpersprache machen. Und bei meinem Hund merke ich, dass ich versage in schwierigen Situationen. Es ist das erste Mal, dass ich so eine Angst entwickelt habe, mir dessen bewusst bin und doch nicht dagegen ankomme. Ich weiss, dass ich unglaubliche Verlustängste habe. Ich will immer nett zu anderen sein, und gerade in einem kleinen Dorf...

Es ist ein großer Trost zu lesen, dass ich nicht alleine dastehe. Ich werde Eure Antworten bestimmt noch zig Mal lesen und mir das zu Herzen nehmen. Die Ampel beachten (Pinou ist übrigens ein vorwärtsdenkender Hund), nicht so oft stehen bleiben und Platz machen sondern umdrehen und weggehen. Ich habe ihn immer ganz dicht bei mir, wenn wir fremden oder unsympathen begegnen. Wir sind immer zur Seite gegangen, damit die anderen in einem Bogen an uns vorbei konnten. Er sitzt problemlos ab, es gibt Hunde die bellen sich die Seele aus dem Leib und er gibt keinen Muchs von sich. Aber wenn er die nicht mag, gibt er alles. Und ich versuche jedes Mal Ruhe zu simulieren, aber merke sehr deutlich, wie sich meine Angst steigert, dass ich ihn mal nicht halten kann, dass er sich doch losreisst. Bei dem Erzfeind habe ich die Arme um ihn und angehoben, so dass er nur noch auf den Hinterbeinen steht. Das ist nicht unser Alltag!!! Wir haben ein schönes Leben zusammen, wenn da nicht hin und wieder die anderen Rüden wären...

Aber nach dem Erlebnis gestern hat sich die Angst auf Mädels ausgeweitet :m: :m: :m: Daher der Gedanke zusätzlich zum Üben für MICH wieder sicherer zu werden, einen Maulkorb damit wirklich nichts passieren kann und ich entspanne und die Rudelführung behalte. Das würde nicht bedeuten, dass ich dann jedem Rüden entgegenlaufen würde, den ich nicht kenne.

Bevor der nächste Roman entsteht: Danke ihr Lieben für Eure sehr guten Antworten!!!
Bine & Pinou

8

Montag, 2. Januar 2017, 09:35

Die vorangegangene Antworten lassen mich hoffen, daß im Forum wieder Probleme diskutiert werden können, ohne daß der Hundehalter gleich "abgestraft"wird, das finde ich toll!

Auch Moritz hat ja nach wie vor ein "Fremderüdenleinenproblem" - mittlerweile lerne ich damit umzugehen und versuche Ruhe auszustrahlen (naja gelingt oft, aber sicher nicht immer!), hab aber keine Angst ,daß er beissen würde , er ist ein Großmaul-(im Vorjahr wurde er zweimal angegriffen , hat sich jedes mal nur fair verteidigt, kein Biss!) wir machens auch wie erwähnt, ausweichen , wenn möglich , wenn nicht dann zügig vorbei , ich hab ihn jetzt 4 Jahre und denke, es liegt auch ein wenig in der Natur der Riesenschnauzer, daß sie nicht unbedingt jeden Hund mögen , umgekehrt aber auf nicht von anderen fremden Hunden gleich gemocht werden, so haben wir halt ein paar sehr gute Hundefreundinnen und auch Hundefreunde , um die Fremden machen wir einen Bogen , ist nicht das Gelbe vom Ei, aber machbar , wir leben ja auch in einem Ort , und als einziger Riesenschnauzer ist er natürlich jedem bekannt - unser Ruf ist immer noch tadellos (liegt aber an mir und nicht am Hund!), er kann auch viel freilaufen , ich pass halt auf und wenn ein "Urlauberhund" kommt häng ich ihn an- blöd ist nur, daß man halt nicht so entspannt durch die Gegend laufen kann, wie einige andere Hundehalter, ich oute mich jetzt aber auch, daß wenn ich durch den Ort gehe (Hundehotel ist unmittelbar in meiner Nähe- ständiger Wechsel von Hunden!)ein Halti verwende (verflucht mich jetzt bitte nicht!) , damit führe ich ihn ganz locker(immer durchhängend!) neben mir , das entspannt mich und auch den Hund, weil ich dadurch sicher bin - ist nicht optimal, aber ich hab es als tolles Hilfsmittel kennengelernt (im Internet gibt's gute Anleitungen zum richtigen Einsetzen!),ich kann es jederzeit aushängen und es hindert den Hund überhaupt nicht zu schnüffeln, zu fressen , zu saufen , er könnte sogar beissen damit -aber was er nicht machen kann , ist mich umreissen, und das ist mir schon sehr wichtig! Vielleicht brauchen wir es bald nicht mehr - keine Ahnung , jetzt habe ich es ein Jahr und es hat mir sehr geholfen , Inge mit Moritz

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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9

Montag, 2. Januar 2017, 10:24

Hallo zusammen,

Inge's Halti oder andere Hilfsmittel lösen ja nicht das Grundproblem das ja letztlich daraus besteht, dass die Hunde den eigenen Willen über den ihrer Menschen stellen. Die Hilfsmittel können vielleicht die Arbeit etwas erleichtern, aber letztlich ist die Persönlichkeit des Menschen gefragt und das immer, jeden Tag, im Alltag und überall. Die Hunde werten nicht, ob sie nicht gehorchen wollen, wenn sie einen anderen Hund fressen wollen, oder weil sie gerade im Weg liegen und nicht weg gehen möchten (das sind Beispiele, es gibt da tausend Möglichkeiten). Für sie macht es keinen Unterschied, in welcher Situation und bei welcher Gelegenheit ihr Mensch Gehorsam einfordert. Müssen sie bei "unwichtigen" Dingen nicht gehorchen, tun sie es auch bei wichtigen nicht. Gerade unsere Rassen haben ein starkes Durchsetzungsvermögen und sind sehr erfinderisch wenn es darum geht, ihre Menschen auszutricksen.

Es ist in der Lernphase sicher ein Unterschied, ob ich einen 45 kg Riesen oder einen 20 kg Schnauzer an der Leine habe. Aber letztlich ist es nicht die Körperkraft, die Hunde überzeugt, dass der Mensch das Sagen hat und nicht sie.

Ich hatte selbst einen Rüdenbeißer der üblen Sorte und habe bei den Spaziergängen in der Ferne laufende Kinder schon für Hunde angesehen :wacko: Bis ich den Kerl im Griff hatte, war ich schon zeitweise bisschen neurotisch. Aber er war auch ein guter Lehrmeister und jede Unachtsamkeit oder Nachgiebigkeit von meiner Seite rächte sich sofort. Wichtig ist, dass man nicht erst in kribbeligen Situationen anfängt, sich durchsetzen zu wollen, da klappt das dann natürlich überhaupt nicht. Das muss wirklich im Alltag geschehen. Ein kleines Beispiel: Mein Hund schnüffelt an einem Stück Papier und ich möchte, dass er das lässt. Dann setze ich mich genau so durch (und sage nicht, ist ja nur Papier), als ob er auf einen anderen Hund los will. Das ist nämlich genau die Wertung, die der Mensch vor nimmt - Papier ist doch nicht schlimm, anderer Hund schon. Für den Hund heißt das aber:" Wenn ich bei dem Papier machen kann, was ich will, dann tue ich das auch bei einem anderen Hund. Wo ist da der Unterschied? Ich muss nicht das tun, was mein Mensch von mir will." Für den Hund eine ganz "logische" Schlussfolgerung. Hunde folgen immer dem, der führen kann und das heißt nicht, rum kommandieren. Ich bin ein Fan von Raumbegrenzung, das habe ich von Anita Balser und meinen eigenen Hunden, die in der Gruppe gelebt haben, gelernt und das ist sooooo effektiv.

Ein kleines Beispiel, wie Hunde das machen. Beim Spaziergang trafen wir einen Rüden und Julchen wollte über Geruchskontrolle schauen, mit wem sie es zu tun hatte. Der Rüde hatte aber keine Lust, sich so ausgiebig beschnüffeln zu lassen und wollte weiter gehen. Julchen ging um ihn herum, stellte sich quer vor ihn und "sagte" ihm:"Ich bin noch nicht fertig, du bleibst stehen." Der Rüde verstand und blieb stehen, bis Julchen fertig war und ihm durch Körpersignal mit teilte, dass er gehen konnte. Das ist die Sprache der Hunde und wenn wir ebenso mit ihnen "reden", verstehen sie uns auch. Dann gehört nur noch Beharrlichkeit seitens des Menschen dazu und der Hund wird annehmen, was der von ihm will.

Grüße von
Rita

Sammy311

unregistriert

10

Montag, 2. Januar 2017, 11:20

Hallo zusammen,

Ich kenne die Angst nur zu gut. Hatte ich vom ersten gemeinsamen Gassi an. Die prägende Erfahrung für mich war ein versuchter Angriff meines Hundes auf eine
läufige Hündin. Er war natürlich angeleint, ich konnte ihn durch den Schreck auch nur mit Mühe aus der Situation rausführen. Mein erster Weg führte mich zum
Trainer, dort lernte ich dann souverän und ruhig zu reagieren, ihn genau zu beobachten und schon beim ersten stehen Haar am Heck einzugreifen.
Ich würde sagen, ich wuchs an der Aufgabe. Mit der Zeit habe ich festgestellt, dass mein Mittelschnauzer ein sehr launischer Zeitgenosse ist. Heute mag er den Nachbarsrüden,
Morgen versucht er ihn zu fressen. Ich kam mir vor wie beim Glücksspiel... Das blieb es auch bis zum Schluss. Ich habe viel mit ihm geübt, wir haben hier eine kleine Hündin, die er
abgöttisch geliebt hat, von ihr ließ er sich auch rumkomandieren. Da ich auch gut mit der Besitzerin klar kam, bat ich sie auf Rat meines Trainers hin, oft mit ihr zusammen gassi zu gehen. Mir fiel auf, dass sich mein dicker in ihrer Gegenwart ruhiger verhält da er sich offenbar an ihr orientierte. Ich habe dann mit ihrer Hilfe ganz viel mit meinem geübt und ich wurde sicherer,ruhiger und selbstbewusster beim gassi was dazu führte, dass auch mein Hund ein kleinwenig ruhiger wurde.

Liebe grüße und viel Kraft
Sammy

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