Wie ich schon öfter erwähnte, wäre das schwarz/weiß denken (daran gewöhnen geht nicht) gut für das Hundetraining, aber nicht für das menschliche Miteinander.
Natürlich wird ein Training zu unterschiedlichen Ergebnissen führen, das liegt zum einen an dem Typ Hund den ich habe, aber auch sehr viel an unserer Arbeit mit dem Hund.
1. Wer Zeit hat seinen Hund zu füttern, hat auch Zeit ihn an Knallerei zu gewöhnen, man muss es nur wollen und auch tun.
2. Wir müssen schauen, was an der Knallerei den Stress auslöst, ich habe festgestellt dass einige Hunde mehr auf die Zischlaute reagieren, andere auf den Knall selbst, wieder andere auf eine Mischung von allem.
3. Natürlich können wir nicht jeden Tag Silvesterböller verwenden, müssen wir auch nicht ! Beim Anlernen egal welches Verhaltens starten wir nicht mit der größten Ablenkung, also auch bei der Knallerei nicht!
4. Die grundlegende Idee ist die klassische Konditionierung. Wir geben dem unbekanntem Signal (Knaller) eine Bedeutung (Futter), so wird bei richtigem und konsequentem Training aus dem bedeutungslosen Signal (Knall) ein Signal für Futter. Nach diesem Satz heißt es oft, ja aber in dieser Situation frisst mein Hund nicht ... richtig, dass soll er ja erst lernen!
5. Wie erzeuge ich ein Zischen ... Luft aus einem Luftballon entweichen lassen, Kinder wissen wie das geht :-) ... an einer Luftpumpe den Daumen leicht auf den Auslass halten und pumpen ... Luft aus einem Reifenventil entweichen lassen, es gibt also viele Möglichkeiten im Alltag, der Phantasie sind da keine Grenzen gesetzt
6. gleiches gilt für den Knall ... Handklatschen, Schuss, Fehlzündung am Auto, auch hier hält unser normales Umfeld viele Möglichkeiten bereit, man muss nur die Ohren spitzen.
7. Weder das Zischen, noch das Knallen noch eine Kombination davon muss dem von Silvester genau entsprechen, es geht darum plötzlich auftretende Signale in dieser Form mit Futter zu verknüpfen.
8. Praktisch wir so ca. die ersten 10 Male (nicht mehr) das Geräusch gegeben (nicht zu viel nicht zu wenig) um zu schauen wann reagiert der Hund schon, frisst aber weiter.
9. Dann wird dieses Signal vor dem Futter gegeben, das heißt, klatschen in die Hand und danach in 0,5 bis 2 Sekunden bekommt der Hund Futter.
Wem die Konditonierung eines Klickers was sagt, der ersetzt den Click durch den Knall, das ist alles.
10. Die Intensität wird langsam gesteigert, die Art des Knall's wechselt ein wenig, usw.
11. Wer sein Hund 2mal täglich füttert, hat schonmal 730 Wiederholungen, plus allem was unterwegs passiert, also immer etwas Futter in die Tasche gesteckt und schon kann das Training beginnen.
Am Ende kann ich eins versprechen, nach einem Jahr ordentlichem Training, wird das Verhalten eures Hundes zum Jahreswechsel nicht schlechter!