Beim Fährten geht's leider nicht, wir möchten dass der Hund DER Spur folgt die wir gelegt haben, über lange Zeit haben wir auf unterschiedlichen Wegen versucht dem Hund das zu lehren, aber wir können nicht in den Hundekopf schauen, läuft er mal 5 Schritte einfach so, folgt er mal kurz einer parallel verlaufenden Geruchsspur oder hat er exakt den gewünschten Duft in der Nase und folgt exakt diesem, wir wissen es nicht,
Dem möchte ich so nicht folgen. Ich argumentiere aber aus der FH Sicht, nicht aus Sicht der Abt. A im Level IPO 1 - 3. Da gibt es nach meiner Lesart schon deutliche Unterschiede.
Zum einen kann ich den Fährtenverlauf so präzise darstellen ( sei es durch Markieren - bitte aber erst nach Desensibilisierung des Hundes für Markierungen / Aufschrieb von Geländemarken ), dass ich schon weis, ist der drauf oder nicht.
Zum anderen erlaubt mir die Kenntnis der Körpersprache meines Hundes durchaus einen Rückschluss auf die Art der Konzentration. Ein " einfach so laufen " sieht körpersprachlich durchaus anders aus als echtes " suchen ".
Das beginnt mit der individuellen Rutenhaltung des jeweiligen Hundes in voller Konzentration bis hin zur gesamten körperlichen Anspannung und dem Spiel der Ohren und der Kopfhaltung.
Das sieht nämlich bei einem intelligenten Hund mit Trainingserfahrung ( unsere Bartnasen gehören " leider zu den Intelligenten ) schon anders aus
Zum anderen - und jetzt wird es kompliziert - kann es durchaus in meinem Sinne sein, wenn der Hund nicht exakt der Spur folgt. Wann ist dass ?
Beispiel:
ein ungeübter Fährtenleger hat an einem Winkel einen sog. " Fährtenabriss " fabriziert, d.h. die Fährte wurde um mehr als Schrittlänge unterbrochen, was auf entsprechenden Böden eine echte Katastrohe sein kann.
Wenn der Hund jetzt aus der Trittsiegelsuche aussteigt und sich an anderen Hilfsmitteln, wie z.B. Haarschuppen, Kleidungsfusseln des Fährtenlegers u.ä. orientiert und mit deren Hilfe den Fährtenverlauf wiederfindet, dann ist das zwar nicht ein PO - konformes verfolgen der Fährte, aber eine - in meinen Augen - absolut geile Nummer eines erfahrenen Fährtenhundes, der positiv ausgebildet wurde, sich zu retten.
Und genau hier ist die große Herausforderung im FH - Bereich:
wann gibt's auch schon mal was hinter die Löffel im Training ( Unmut meinerseits bei "Dadeelarbeit ) und wann bestätige ich genau dieses "Daddeln " um weiter zu kommen.
Wobei ich mir dann hier Sekundenbruchteilgenau überlegen muss ( geht aber in meinen Augen nur intuitiv ), ob ich stimmlich bestärke über Markerwort oder ob ich lediglich körpersprachlich signalisiere: alles im grünen Bereich, um den Hund nicht durch meine Lautäußerung in seiner absoluten Konzentration zu stören.
Aber - hey - das ist doch genau der Reiz an der FH- Ausbildung.
Trittsiegel mit 3 Winkeln absuchen, das kann ich dressurmäßig einimpfen.
Lange FH `s mit Verleitung in der Balance zwischen Konzentration und kurzen Phasen des Abschaltens zur Erholung ab zu suchen - that`s it
Hoffe, das war jetzt nicht zu viel.