Hallo Ela,
unseren ersten Hund bekamen wir 1972 und der war aus dem Tierschutz. Als ich dort fragte, was er zu fressen bekam, weil ich das erst mal so weiter machen wollte bekam ich zur Antwort:"Das was gerade da ist, egal was." Ich überlegte, was die Hunde unserer Nachbarn in meiner Kindheit in den Futternapf bekamen und das war meistens Hausmannskost und Schlachtabfälle vom Metzger oder Schlachthof, hauptsächlich Pansen. Also habe ich mich auch in dieser Richtung orientiert und da wir einen Schlachthof ganz in der Nähe hatten war es leicht, Fleisch zu beschaffen. Irgend jemand fragte mich dann mal, warum ich mir so viel Arbeit machen würde, es gäbe doch Fertigfutter für Hunde, also Trockenfutter und Dosen. Da ich von zu Hause auch für Menchen keinen "Fertigfraß" gewöhnt war, war ich schon zu Beginn meiner Beschäftigung mit der Hundeernährung sehr skeptisch, was Industrienahrung betraf. Damals gab es noch nicht diesen kompletten Industriezweig rund um den Hund, also auch nicht XXX Sorten Hundefutter. Ich kann mich an zwei Sorten Trofu, zwei Sorten Dose und Trockenfleisch erinnern und Matzinger Flocken. Ich habe es bei unserem Hund ausprobiert, er hat es natürlich gefressen, aber ich fühlte mich nicht wohl dabei. Da ich ein neugieriger Mensch bin und über alles immer so viel wie möglich erfahren will, habe ich mich mit der Ernährung der Hunde genauer befasst und bin dann sehr schnell wieder bei der Frischfütterung gelandet, die ich schon aus meiner Kindheit bei den Hunden der Nachbarn kennen gelernt habe.
Es stimmt, dass die Hunde früher sehr viel Hausmannskost bekommen haben, aaaaaaaber - das was die Menschen damals selbst aßen, war frisches "Futter" ohne alle möglichen, chemischen Zusätze. Es wurde selbst gekocht mit natürlichen Zutaten und dieses "Futter" bekam auch den Hunden gut, zusätzlich zum Fleisch. Es gab auch nicht diesen wahnsinns Fleischkonsum, es gab den Sonntagsbraten und vielleicht unter der Woche noch mal bisschen was zum Gemüse oder im Eintopf.Da es auch keine Massentierhaltung gab, war das Fleisch nicht billig und niemand wäre auf den Gedanken gekommen, den Hunden Muskelfleisch zu geben, die bekamen halt die Schlachtabfälle mit Resten vom Mittagstisch. In unserer ganzen Familie gab es immer Hunde und ich hatte es mit Spitz, Dackel Dobermann, Schäferhund, Rottweiler, Cocker und Mischling zu tun. Sie alle kannten Industriefutter so gut wie gar nicht, klauten sich mal ein Ei aus dem Hühnerstall oder ein Butterbrot, wenn wer nicht aufgepasst hatte. Beim Spitz musste auch mal ein Geburtstagskuchen dran glauben
Niemand ist deshalb mit dem Hund zum Tierarzt gerannt. Der hatte halt einen Tag Durchfall, bekam einen Fastentag verordnet und gut wars.
Also ich wurde schon in meiner Kindheit auf die Frischfütterung konditioniert und was daraus geworden ist, weißt du ja
Grüße von
Rita