Ich möchte jetzt auch mal etwas dazu sagen. Ich teile die Meinung mehrer Portaler hier. Ich kann die Meinung gut nachvollziehen, dass das eigentliche Problem gar nicht beim Hund/Kind liegt, sondern an dem Rudelführer (im besten Fall die Halterin
), jedoch auch die Meinung derer, die sagen, die beiden müssen sich erst noch richtig anfreunden (Kind und Hund).
Aber da Kind und Hund sich ja schon länger kennen und das Problem jetzt erst auftaucht, denke ich, dass es sich auch nicht so ohne weiteres in Luft auflösen wird.
Einige von Euch erinnern sich vielleicht noch an einen sehr ähnlichen Aufruf meinerseits. Ich hatte eigentlich genau solches Problem, einen Hund der nicht scharf auf Mini-Kind im Hause war und ein Mini-Kind welches hier auch liebevoll als "Terrorkrümel" bekannt wurde
, welches nicht so scharf auf den Hund war (stinkt, raubt Mami´s Aufmerksamkeit... usw.).
Viele haben mir damals geraten den "armen" Hund abzugeben und mir wer weiß was prophezeit, sollte ich dies nicht tun. Doch einige waren auch sehr zuversichtlich und haben gute Tipps gegeben, wie man das Problem anpacken kann und Hund und Kind beidermaßen gerecht werden kann.
Viele dieser Tipps damals habe ich mir zur Herzen genommen und einen der wichtigsten Tipps die ich beherzigt habe war: Hund muss das Kind nicht mögen (!) und wird absolut vor dem Kind geschützt. Auch wenn es nur auf "Kuschelkurs" ist. Wenn der Hund das nunmal nicht mag, kann man das auch nicht erzwingen. Punkt.
Ich habe Milo immer im Auge bzw. lasse ich ihn nie mit meiner Tochter alleine. Wenn ich weiß, er liegt in der Küche (dort liegt er besonders gerne), meine Tochter begibt sich nun aber in jene (weil sie etwas holen will oder was weiß ich), dann rufe ich Milo einfach zu mir. Er kommt sofort und legt sich dann eben dort hin, wo ich mich gerade aufhalte.
Das ist alles kein Aufwand! Denn ich muss gar nix machen, außer zwei Worte zu äußern (Milo hier). Situation entschärft, bevor sie überhaupt kritisch werden könnte.
Wenn ich in den Keller gehe oder generell das Stockwerk wechsel, wird der Hund entweder mitgenommen oder das Kind. Oder ich sorge dafür, dass der Hund seine Ruhe hat (Box).
Am Anfang dachte ich es wäre doch so schade und so kompliziert... schade ist es zwar ein bisschen, aber kompliziert ist nur der Kopf. Es alles auszuführen ist gar nicht mal so kompliziert.
Meine Tochter durfte zusätzlich häufig den Hund füttern und ihn in meinem Beisein Tricks ausführen lassen. Ansonsten waren jegliche Annäherungsversuche verboten. Ich habe ihr einfach erklärt, er mag das nicht. Punkt. Keine Diskussionen.
Nach einigen Wochen wurde es merklich besser und entspannter auf beiden Seiten.
Inzwischen ist es zu Hause wirklich relaxt. Zusätzlich erleichternd ist sicherlich, dass die Kinder mit zunehmendem Alter einfach auch verständiger werden und respektvoller mit anderen Lebewesen umgehen können.
Milo hat überhaupt nichts mehr gegen meine Tochter, im Gegenteil. Inzwischen (wie gesagt, da sind jetzt Monate vergangen!) geht er sogar häufiger zu ihr (früher undenkbar gewesen!!! Er hat sie gemieden) um sich von ihr Streicheleinheiten zu holen. Dann streichelt sie ihn respektvoll und nicht am Kopf, alles so, wie ich es ihr beigebracht habe, und beide sind glücklich!
Milo verhält sich ihr gegenüber nun genauso entspannt wie in Gegenwart meines Sohnes, der älter ist, und bei dem es nie ein Problem gab.
Allerdings ist Milo trotzdem kein Kinderfreund! Andere Kinder dürfen um ihn herumwuseln und alles! Aber anfassen: NEIN! Das mag er einfach nicht. Die haben sich das bei ihm noch nicht mit Respektvollem Verhalten ihm gegenüber verdient, also haben sie die Finger von ihm zu lassen, ansosnsten schnappt er in die Luft und macht ein jaulendes Geräusch und warnt!
Also habe ich gelernt, alle Kinder die hierher kommen, auch Freunde meiner Kinder die er seit Anfang an kennt, die dürfen ihn NICHT streicheln, denn das kann mal gut gehen, und dann wieder nicht. Die Erfahrungen haben wir bereits gesammelt und ich habe als Rudelführerin gelernt, dass mein Hund am glücklichsten ist, wenn ich ihm alle Kinder anfass-technisch vom Leibe halte. Dann ist er ein unkomplizierter Hund.
Wie gesagt: die beste Möglichkeit für euch ist sicherlich: Du respektierst den Wunsch deines Hundes, dass er die Nähe nicht oder selten möchte und lässt das Kind seinen Kuschelbedarf bei den Eltern oder bei einem Kuscheltier los werden. Der Hund wird ignoriert und in Ruhe gelassen, es sei denn, er kommt tatsächlich irgednwann mal von sich aus (!) auf das Kind zu und sucht eindeutig nach Streicheleinheiten (so wie inzwischen bei uns immer mal).
Ansonsten wird der Hund einfach in Ruhe gelsassen und Kind und Hund NIE alleine gelassen.
LG,
Elaine (die froh ist, dass sie die Bedürfnisse ihres Hundes inzwischen besser lesen und respektieren kann, auch wenn es schade ist, keinen "Familienhund" im klassischen Sinne zu haben. Was soll´s
. Ich möchte ja auch nicht zwangsbefreundet werden mit Menschen die ich nicht riechen kann oder die sich mir gegenüber für mein Empfinden nach einfach seltsam oder respektlos verhalten).
@dieLuna, ich wünsche dir viel Erfolg, Geduld und vor allem ein gutes Auge für Deinen Hund/das Kind und sei dir einfach bewussst, es ist nichts, was du einfach irgendwann so "außer Augen lassen kannst" und sagen kannst "läuft". Es ist , vor allem so lange die Kinder klein sind, für Hunde die nicht so starke Nerven für Kinder haben, einfach keine Sache die mit ein paar Tricks plötzlich "gut" wird. Man muss einfach das alles selbst regeln! Und im Auge behalten! Nur dann kann es wirklich gut werden
!