Nun bekommt Mensch aus erster Kategorie einen BFH. Bei dieser Einarbeitung werden vor allem die alltäglichen Wege eintrainiert und dies in einer Zeit von etwa 15 bis wenn es hoch kommt 20 Tagen!!!! Das ist immer so.. In dieser Zeit muss ich ein einigermaßen gutes Team werden. Der Trainer läuft immer mit ich bekomme immer ein Feedback und fühle mich sicher. Dann haut der Trainer ab und ich muss alleine klar kommen.. Nun kann ein Auto auf dem Gehweg stehen.. Mülltonnen stehen herum, die in den letzten 15 Tagen nicht einmal da waren.. der Hund eiert spürbar für den Halter herum und der Halter beginnt an zu zweifeln.. Er zweifelt an sich er zweifelt an dem Hund, was völlig normal ist, nach diesen paar Tagen.. es können auch Pfützen sein.. alles mögliche ist plötzlich anders.. dann kann es noch ein Hund sein, der mit Zwängen erzogen wurde.. dieser bemerkt, er kann Scheiße bauen und nix passiert mehr.. die Trainer erzählen das ja nicht.. Der Halter sieht nicht, was der Trainer macht.. und so kann es wirklich ticken..
Und wenn der Hund astrein ist und super erzogen kommen diese Dinge trotzdem vor, weil man nicht alles nachspielen kann in 15 Tagen.. nun gibt es Halter, die dann immer mehr in eine Angstspirale hinein kommen und mutige, die weiter machen.. und wirklich sehr schnell dem Hund vertrauen. Die sind dann auch irgendwann mutiger und probieren sich in neuen Wegen.. aber doch eher bleibt es bei den bekannten Wegen, so wie sie auch immer mit ihrem Stock nur die bekannten Wege laufen können.. völlig in Ordnung und das könnt ihr glaube ich jetzt auch nachvollziehen.
Es werden Hunde abgegeben die Katzen jagen wollen.. die Radfahrer im vorbei gehen angehen.. die Kindern das Eis klauen.. die alles Fressbare aufsammeln.. der Halter kriegt es nicht mit und der Hund lernt, ich kann es machen, ich habe keine Konsequenzen mehr zu erwarten und er hat Blut geleckt..
Wie beim jagen halt..
Und das sind für mich die tickenden Zeitbomben, die nicht mehr verlässlich sind und ich habe von diesen chaotischen Hunden vor allem bei Schwanzblinden das alles erlebt und ich habe große Angst bekommen. Die Halter können sich von ihrem so geliebten Hund nicht mehr trennen, gehen, ich glaube unter Schweiß hoch drei, nur noch raus mit ihm oder nur noch mit Sehenden Begleitern.. Selbstmörder dachte ich immer..
Aber ich darf eben auch nicht von mir ausgehen.. ich habe Erfahrung, ich bin noch nicht ganz blind und ich weiß um meinem Vorteil, den ich derzeit noch habe.. aber mir tun diese Halter alle sehr leid, sie haben mein Mitgefühl.. nur ganz wenige schaffen es und geben den Hund wieder zurück oder woanders hin.. alle wollen immer, dass die Hunde dann nicht mehr zur Schule zurück kommen, weil sie irgendwann merkten, durch andere Hilfe oder Trainer, wie kaputt ihr Hund eigentlich ist und was er wohl bei der Schule durchgemacht hat..
So wie ich lebe, alleine inzwischen, in Berlin und viel unterwegs, so leben die wenigsten Halter. Oft sind es Familien oder Mutter und Vater oder Partner im Haus. Immer und stets ist ein Sehling dabei, wenn der Blinde mit Hund läuft.. auch das erfährt man nicht so gleich mal eben.. man sitzt zu Hause und ist am Boden zerstört, weil man denkt, warum schaffen es denn die anderen mit ihrem tollen Hund raus zu gehen und ich traue mich nicht mehr.. tja und ein wirklich sehr sensibles Thema