Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Hallo Kerstin,

das mit dem Messgerät hat Anita Balser mal durch Zufall heraus gefunden, bzw. das, was dabei heraus gekommen ist. Ein Hund trug ein Langzeit EKG, weil ein gesundheitliches Problem vermutet wurde und bei der Auswertung wurde festgestellt, dass der Hund täglich zu den gleichen Zeiten eine irre hohe Herzfrequenz hatte. Das war immer dann, wenn jemand von der Familie nach Hause kam. Wenn ein Hund schon dabei solch hohe Werte hat kann man sich ausmalen was passiert, wenn er hochtourig trainiert wird.

Grüße von
Rita

oh rita ! in dem fall ist er dann wohl über emotionen in den roten bereich geschossen. ei freust du dich soooo !!!! ei wie doll du dich freust !!!! eieiei und springundrenn und alle machen mit
der rehpinscher meiner oma hörte dabei mal ganz plötzlich auf mit freuen und blieb liegen.tot.
da muß man schon ganz genau auf den hund achten. freuen und auch mal durchdrehen ist ja o.k., aber kollabieren muß nun nicht sein.
waldemar ist auch son vollabdrehtyp bei begrüßungen. den muß man auch umlenken. emotionsstau ist ja auch doof also alternativen !

ist doch klasse andrea !! da habt ihr den häuptling vielleicht unbewußt mit dem ball zu sehr gepusht und geht jetzt über ruhe und konzentration.
übrigens...eine bekannte hat vorgestern häuptlings schwester zu sich genommen.

Hallo zusammen,

wenn man ein Rudel in der Natur oder eine gut geführte Gruppe bei Menschen beobachtet und genau hinschauen kann dann sieht man, dass es da bei Begrüßungen niemals ein riesen Tamtam gibt. Die jeweiligen Chefs lassen die Begrüßung der anderen "gnädig" über sich ergehen, die rennen niemals wie blöd durch die Gegend. Und auch die anderen Mitglieder des Rudels, der Gruppe, freuen sich zwar und rennen auch mal ein Stückchen miteinander, aber dann ist auch schon wieder Ruhe und es wird bisschen Fang geleckt, an den Ohren geknabbert oder sich aneinander geschubbert. Den total überdrehten Zirkus lernen die Hunde von den Menschen, die schon mit ihrer Stimmlage die Vierbeiner hochfahren. Dabei mögen Hunde das von Natur aus gar nicht so gerne. Die mögen lieber Ruhe.

Man kann das alles wunderbar auf den Videos von Eberhard Trumler "Das Jahr des Hundes" beobachten. Wenn man wirklich hinschauen kann, lernt man ungemein viel über die Interaktionen eines Rudels.

Ich hab's irgendwo schon mal geschrieben, weiß aber nicht mehr wo. Darum hier noch einmal ein Erlebnis mit Julchen auf dem Hundeplatz.
Die Zwergenleute wollten ihre Hunde alle zusammen auf dem Platz "spielen" lassen. Ich habe ihnen gesagt, dass das nicht gut geht und von spielen keine Rede sein kann. Die Einwände waren, dass die sich doch alle kennen und auch bei der Gruppenarbeit gut miteinander klar kommen. Meine Argumente, dass das zwei Paar Stiefel sind, wollte niemand hören. Ich habe dann zur Bedingung gemacht, dass ich Julchen mit auf den Platz gebe und Charlie auch. Zwei Trainer sehen mehr als einer. Also wurden 8 Zwerge auf den Platz gelassen und wie ich es vorausgesehen habe, gab es ein mords Getöse, es war eine große Hektik zu sehen und die Menschen meinten, wie schön die doch spielen würden Der Radau war so groß, dass ich niemandem etwas erklären konnte. Plötzlich lief Julchen zu jedem einzelnen Zwerg, stellte sich vor ihn und blockte ihn so lange ab, bis er die Klappe hielt. Nach ganz kurzer Zeit waren alle Zwerge ruhig und standen in der Gegend herum. Julchen ging einmal durch die Gruppe und alle Zwerge bewegten sich wieder, aber sehr ruhig und keiner tobte mehr. Julchen kam zu mir, ihre Arbeit war getan. Nach einer Weile wurde es wieder unruhig in der Gruppe und plötzlich brannte die Luft. Charlie war schon ans andere Ende des Platzes gegangen, ich hatte die Zwerge in meiner Nähe im Auge und Julchen wurde wieder unruhig. Die Menschen standen am Zaun und meinten wieder, wie schön die Hunde doch miteinander spielen. Da war von Spiel weit und breit nichts zu sehen. Bei zwei Zwergen sah ich, dass die sich gleich in die Wolle bekommen würden und im gleichen Moment lief Julchen zu den beiden Hündinnen und packte sich die Aggressorin. Ich war sofort dort, bedeutete Julchen mit einem Handzeichen, dass ich übernehme, sie ging sofort zurück und ich packte mir die Giftnudel. Um die unten liegende Hündin kümmerte sich nun Julchen. Charlie war derweil mit zwei anderen Zwergen beschäftigt, die auch die Messer wetzten. Wir lösten die Gruppe natürlich sofort auf, alle mussten ihre Hunde abholen. Die Menschen verstanden gar nichts mehr und ich habe versucht, ihnen das alles zu erklären. Die freche Hündin lief plötzlich wieder ohne Leine herum und prompt wollte sie sich ihre vermeintliche "Feindin" wieder packen. Das reichte mir dann und ich musste mit dem Frauchen ein paar deutliche Worte reden, die sie aber absolut nicht verstehen wollte.

Was ich mit dieser Geschichte verdeutlichen will ist, dass Hunde im Zusammenleben RUHE haben wollen und die auch möglichst schnell herstellen. Das ist auch sehr schön auf der DVD von Anita Balser "Hundeverhalten" zu sehen. Das ist ein Lernvideo für das Lesen von Hunden und ich kann es nur empfehlen.

Ein Hund, der ständig im roten Bereich dreht und sein Kopf wie ein Dampfkochtopf ohne Ventil ist, der kann nicht richtig lernen. In der Ruhe liegt die Kraft - nicht nur bei den Hunden

Das Cklickertraining setze ich sehr gerne für hibbelige, hoch drehende und ängstliche Hunde ein. Damit sie dabei Erfolg haben bleibt ihnen gar nichts anderes übrig, als ruhig zu werden. Man kann übrigens ganz gezielt RUHE clickern.

Grüße von
Rita