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1

Sonntag, 8. Juni 2014, 23:38

Deutscher Pinscher zeigt manchmal Aggressivität

Hallo zusammen,

wir haben einen 14 Monate alten Deutschen Pinscher Rüden. Er ist wirklich ein toller Hund und wir lieben ihn sehr. Grundsätzlich ist er sehr lieb zu anderen Hunden und Menschen. Selbst Hundebesitzer, die ihren Vierbeiner selbst als schwierig oder unverträglich bezeichnen, sagen uns immer wieder, dass sie erstaunt sind, wie gut ihr Hund auf unseren reagiert und umgekehrt.

Aber wo Licht ist, ist auch Schatten. Es kommt immer mal wieder vor, dass unser Hund Zeichen von Aggressivität zeigt, ohne dass wir eine genaue Ursache oder einen Auslöser erkennen können:

1) Manchmal, wenn wir mit unserem Hund Gassi gehen und er jemanden sieht, springt er wie verrückt in die Leine, knurrt und bellt (eigentlich würde ich es eher als Brüllen bezeichnen) in dessen Richtung. Üblicherweise passiert dies bei Männern im jungen bis mittleren Alter, jedoch längst nicht bei jedem Vertreter, der da rein passt. Oft bei Dämmerung/Dunkelheit, aber nicht immer.

Hier ein paar Infos, wie das bei unseren Gassigängen abläuft. Wir leben in einem Wohngebiet, von dem aus wir in recht kurzer Distanz Zugang zum Wald haben. Im Wohngebiet bleibt unser Hund immer an der Leine, im Wald darf er fast immer ohne Leine laufen. Wenn er an der Leine läuft, darf er meistens "stöbern", wir lassen ihn eher selten bei Fuß laufen (er kann es aber). Wenn er nicht bei Fuß läuft, zieht er häufig an der Leine (5m Flexi) und läuft vor uns. Wir möchten ihn nicht so gern bei Fuß laufen lassen, weil er dann seine Geschäfte nicht richtig erledigt/erledigen kann. Wenn wir jemandem begegnen bei dem unser Hund potentiell anschlagen könnte, nehmen wir unseren Hund zu uns zurück, bringen uns dazwischen und sagen ihm auch NEIN, wenn er zu der Person hin will. Selbst dann bleibt er nicht immer ruhig.

Heute gab es wieder so eine Situation. Es war noch ziemlich gute Sicht, die Dämmerung setzte gerade erst ein. Wir liefen die Straße entlang. Auf der Gegenseite kommt uns ein ca. 20-jähriger Mann entgegen. Er bleibt stehen, dreht sich um und schaut in die Richtung, aus der er gekommen ist. Als wir auf gleicher Höhe sind (aber auf der anderen Straßenseite), schaut er kurz zu uns rüber. Zack, unser Hund zieht seine Show ab. Ich habe ihn an der Leine zurück gerissen und laut NEIN gerufen. Unser Hund läuft weiter, dreht sich um und will nochmals nachlegen. Ich habe vorher keine Anzeichen erkennen können, unser Hund war "normal" aufmerksam, zog an seiner Leine in Laufrichtung, nicht schon vorher quer über die Straße zu dem jungen Mann hin. Ich habe die Situation vorher nicht als potentiell kritisch eingeschätzt, weil der Mann nicht mal zu uns geschaut hatte, deshalb hab ich unseren Hund auch nicht kurz genommen.

2) Wenn wir in Wald und Wiese unterwegs sind, läuft er auch gerne mal zu Leuten hin. Es kommt vor, dass er sie anbellt. Auch hier trifft es meist Männer. Es passiert nie, wenn jemand mit Hund vorbei kommt. Ich habe den Eindruck es hängt viel davon ab, wie die Leute auf ihn reagieren. Sind sie offen und freundlich, schnüffelt er kurz und läuft weiter. Verhalten sie sich abwehrend, könnte eher mal gebellt werden. Abrufen funktioniert dann in solchen Situationen schlecht.

Ich erwarte Reaktionen wie: Euer Hund nimmt euch nicht für voll / Ihr müsst die Situationen klären oder Ähnliches. Aber ehrlich: Was sollen wir noch anders machen in Situation 1? Gut, bei dem 2. Fall kann man jetzt sagen, der Hund bleibt an der Leine. Aber einen jungen Deutschen Pinscher nur noch an der Leine führen? Ernsthaft? Da würde mein Herz bluten.

Unser Hund hat noch nie jemanden gebissen. Es ist auch nicht zu wenig ausgelastet, bekommt viel Aus- und Freilauf. Er ist täglich mindestens 2,5 h Gassi, oft erheblich mehr.

Hat jemand einen guten Rat?

Viele Grüße

Olaf



Nachtrag: Unser Rüde ist nicht kastriert

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2

Sonntag, 8. Juni 2014, 23:56

Hallo Olaf, für mich schätzt du die Situation ja schon richtig ein ... musst nur vor deinem Hund reagieren .
Also, wenn du Leute siehst macht du eben Action mit deinen DP und danach wieder laufen lassen ... und gut ist ...
Signatur von »Pinscherlady« Liebe Grüße Susanne mit KP Eljot genannt "Jotti", CCD hhl Cocktail For Two genannt „Jesse“ , ZP-Mädel "Sammy-Jo" und DP "Ingo" im Herzen ♥️

baluese

unregistriert

3

Montag, 9. Juni 2014, 00:00

Hallo Olaf,

ich bin kein "Pinscherfachmann", da ich neben einem Westie und einem Norfolkterrier "nur" einen Zwergschnauzer habe...aber dennoch fallen mir ein paar Dinge auf.

Die Ursache des Verhaltens geht sicher in die Richtung, dass Euer Hund eine Aufgabe meint übernehmen zu müssen, die er gar nicht hat.....die Frage ist nur, mit welchen Mitteln Ihr ihm zeigen könnt, dass das gar nicht so ist.

Ich bin zunächst einmal kein Freund der Flexileine, wenn der Hund eben noch so seine Probleme hat....man kann auch mit Flexi erziehen...aber ich finde es insofern problematisch in einem Fall wie Eurem, weil der Hund eben im Ernstfall, wenn der Hundehalter nicht gut konzentriert ist, zu schnell unkontrollierbar weit voraus ist.

Je länger die Leine, desto geringer ist zunächst der "Einfluß" des Hundehalters...
Generell neigen unsere Rassen schon ein wenig dazu, spezielle Vorlieben oder auch Abneigungen zu haben...meiner mag zB keine kleinen Kinder, die sich unkontrolliert auf ihn zu bewegen, möglichst noch mit Stock bewaffnet.
Da ist es MEINE Aufgabe, die Situation vorab zu "scannen", vor dem Hund zu erkennen...und ihn ran zu nehmen...das geht mit einer Leine normaler Länge aber besser als mit der Flexi, bei uns funktioniert das auch ohne Leine über Fuß. Weil Lenny inzwischen weiss, dass ich die "Aufgabe" übernehme und er sich entspannen kann.

Generell ist bei einem solchen Verhalten das ständige Vorausschauen des Hundehalters wichtig- damit Du die Situation VOR Deinem Hund erkennst und eingreifen kannst.
Weiter ist zu erwägen, ein Schlepp bzw. Feldleinentraining zu machen....mühsam, aber oft sehr hilfreich..

Du bekommst sicher noch Tipps von "eingefleischteren" Hundehaltern hier......es wäre aber nett, wenn Du Dich und Deinen Hund kurz in der Rubrik Mitgliederneuvorstellungen vorstellen könntest....

Lg von Barbara mit Morris, Lenny und Izzy

Colonia

unregistriert

4

Montag, 9. Juni 2014, 09:45

Es ist auch nicht zu wenig ausgelastet, bekommt viel Aus- und Freilauf. Er ist täglich mindestens 2,5 h Gassi, oft erheblich mehr.

Da ich kein DP Fachmann bin, werde zu dem Verhalten nichts sagen.
Zu deiner obigen Annahme aber schon: ich halte das für einen Trugschluss, wenn man meint, Aus - und Freilauf würden einen Hund - speziell in diesem Alter - auslasten.
Ich darf Dir versichern, dass mein 20 Monate alter RS z.Zt. zwar nach der Fahrradrunde um 05.30 h erst mal platt ist. Trotzdem fragt er um 09.00 h dann ( trotz 25° ) : so Alter, und wat nu???????????????
Soll heißen: neben der körperlichen Beanspruchung ist eine geistige Forderung in meinen Augen unabdingbar. Das müssen nicht nur die immer propagierten " Intelligenzspiele " sein, auch Ausbildung in Richtung Gehorsam, Umweltverträglichkeit und Frustrationstraining sind imens wichtig.
Ich denke, da wird sich der DP nicht sonderlich von anderen Rassen unterscheiden.

  • »kerstin s.« ist weiblich

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Hunde: Bella, Riesenschnauzerhündin, geboren im Mai 2011 und Lapo, Terriermischling, geboren im Juli 2012 an der Seite sowie Whisky ( DSH ), Max, Charly und Kojak im Herzen. Alle drei Riesenschnauzer schwarz.

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5

Montag, 9. Juni 2014, 09:48

hallo olaf !! dein hund ist 14 monate alt !!!! bewertet das ganze mal nicht über !!! ;)
kann schonmal passieren, dass er mal loslegt. ist nichts außergewöhnliches !
situation 1 : wird noch öfter passieren :D ...toll aufbauend was ?? :exla:
aber es wird sich mit der zeit bessern !!! :thumbsup:

situation 2 : ist bischen riskant. nicht alle haben verständnis und finden es toll, wenn ein unangeleinter hund auf sie zurennt und sie anbellt.das könnte eventuell mal ärger geben. das würde ich verhindern. auch würde ich meinen hund nicht frei auf andere hunde zulaufen lassen, wenn es nicht vorher mit den haltern abgestimmt wurde. das ist ein punkt, da gibt es für mich auch absolut KEINE kompromisse. generell an die leine !!! wenn alle beteiligten es möchten und die hunde sich verstehen, kann man immernoch ableinen.
welche leine du nutzen willst für solche strecken.. mußt du ausprobieren was dir am besten passt. ich nehme gern die 10 m schleppleine.

und du brauchst einen jungen deutschen pinscher nicht nur an der leine führen !!! :) es gibt genug felder und wiesen und wege, wo er frei laufen kann, ohne dass es zu benannten situationen kommen muß. :love:
einfach der situation entsprechend ganz entspannt anpassen !!!! dann klappt das schon !!! :thumbsup:
Signatur von »kerstin s.« l.g. kerstin

Ein Riesenschnauzer ist ein Herz auf vier Pfoten

6

Montag, 9. Juni 2014, 10:20

Ich finde es spannend, dass Dein Hund auf bestimmte Leute so reagiert. Vielleicht haben sie etwas ungutes in ihrer Ausstrahlung, und er ist da einfach klüger als Ihr :gr?: .

Was natürlich nichts daran ändert, dass man so eine Reaktion einfach nicht zulassen darf. Ich würde ihn deshalb auch lange vor Begegnungen grundsätzlich kürzer nehmen, wenn er angeleint ist, und ablenken. Und im Freilauf immer beirufen und ablenken. Auf fremde Leute zulaufen lasse ich mein Violchen nie. Auch nicht in guter Absicht. Ich weiss ja auch nicht, was der entgegenkommende Mensch für Absichten hat!

Hier in der Nähe gibt es jemanden, der - naja, sehr - unausgeglichen ist. Manchmal freundlich und umgänglich, und manchmal einfach böse auf die ganze Welt. Und dann wirklich böse. Viola weiss schon aus der Entfernung, wie er drauf ist. Wenn es schlecht steht, verbellt sie ihn. Ich arbeite dran, das zu unterbinden, erstens aus Prinzip, zweitens, weil es ihn erst recht agressiv macht. Aber es ist eindrucksvoll, wie sie lange vor mir die Zeichen lesen kann.

Liebe Grüße
Müp

Caspar33

unregistriert

7

Montag, 9. Juni 2014, 10:39

Hallo Olaf,

zunächst einmal herzlich Willkommen hier im Portal. Schön, dass Du hergefunden hast und Deine Frage so ausführlich und verständlich formuliert hast.

Ich kenne Euer "Problem" nur zu gut.
Ich habe allerdings keinen Deutschen Pinscher, sondern einen Zwergschnauzer-Rüden, jetzt 5 1/2 Jahre alt, nicht kastriert ( eine Kastration würde an dem Verhalten auch nichts ändern, eher im Gegenteil, kann die Unsicherheit noch verstärken).

Auch bei ihm kam das von Dir beschriebene Verhalten im Alter von 1-2 Jahren so richtig zum Tragen. Auch er reagiert eher auf Männer oder Menschen, die potentiell als bedrohlich empfunden werden. Das ist auch absolut nicht ungewöhnlich, sondern eher -auch wenn es ein fehlgeleitetes Verhalten ist -"normal" und bei vielen Hunden zu beobachten.

Was ich gemacht habe, um das Verhalten in die richtigen Bahnen zu lenken:

1. Ich habe mir eine kompetenten Hundesportverein gesucht und begonnen intensiv Bindungsarbeit und Unterordnungstraining mit meinem Zwerg zu machen. Durch das gemeinsame Training an sich wird nicht nur die Bindung zwischen Hund und Hundehalter intensiver, es führt vorallem auch (wenn es richtig gemacht wird!) zu einer sehr tiefen Vertrausbasis, die im Weiteren Umgang ungemein wichtig ist.

2. Ich habe mich (und tue es immer noch!!) IMMER vorausschauend bei Kontakt mit anderen Menschen und Tieren verhalten. Das bedeutet, dass NICHT der Hund entscheidet, ob er zB zu einem Menschen hinlaufen möchte und dann ob er ihn je nach Gusto anbellt oder nicht, sondern, dass ICH entscheide wie mit einer Situation umgegangen wird! Immer!
Ich mache es auch so, dass ich meinen Zwerg hinter mich bringe und etwaige Aggression von ihm konsequent unterbinde. Das bedeutet, dass, wenn er sich im Freilauf befindet, ich, sobald ich einen Menschen sehe- egal ob mit oder ohne Hund - den Zwerg ranrufe und ihn anleine, den Menschen passieren lasse und dann den Zwerg wieder ableine.

Jedes Mal wenn der Hund wieder erfolgreich einen Menschen angebellt hat, ist es nämlich eine Bestätigung des Verhaltens (Bellen ist selbstbelohnend!) und führt zu einer Verstärkung des Verhaltens!
Ich bin nicht der Ansicht, dass sich die Sache im Laufe der Zeit von alleine bessern wird. Im Gegenteil -solange intermittierend eine positive Verstärkung des Verhaltens möglich ist, wird es schlechter werden und nicht besser!

Meiner Meinung nach ist es völlig egal, ob Du den Hund nun an der Flex führst oder nicht. Entscheidend ist, dass Du BEVOR er das Verhalten zeigt handelst. Du musst schneller sein als der Hund und bei den geringsten Zeichen oder Situationen reagieren. Der ANSATZ des Bellens muss bereits unterbunden werden.

Bei uns hat die Kombination aus Gehorsamsaufbau (Training im Hundesportverein) mit Bindungsarbeit und eben, dass ich grundsätzlich die Spaziergänge so gestalte, dass ich die Situationen kontrolliere, den Erfolg gebracht.
Diese Kombination erlaubt dem Zwerg größtmögliche Freiheit ohne dass es zu unliebsamen Zwischenfällen kommt.

Das ist anstrengend, erfordert Durchhaltevermögen und Konsequenz. Wie es eben in der Hundeerziehung so ist.

Ich liebe meinen Hund über Alles und möchte ihn nicht anders haben. Wir haben auch (nicht nur) durch diese Situationen eine sehr enge Bindung aufbauen können. Dasselbe würde ich mich für Euch wünschen.

Es klappt schon, nur Mut!

LG Janka mit Zwerg Caspar

Oskar´s

unregistriert

8

Montag, 9. Juni 2014, 11:14

Hallo Olaf,

mein Schnauzerrüde zeigte in dem Alter auch vermehrtes Wach-/Schutzverhalten, ohne dass ich ihn darum gebeten habe. Im Restaurant musste mal die Bedienung dem Kollegen tauschen :-|

Bei uns hat ein einziger Rat gehoben: der Hund kommt IMMER, wenn es kritisch sein könnte hinter mich. Jetzt wäre es auch nicht mehr nötig, aber schaden tut´s nicht.

- im Restaurant liegt er grundsätzlich hinten, das ist auch immer noch nötig
- bei entgegenkommenden Spaziergängen, die mir suspekt erscheinen geht er neben mir auf der abgewandten Seite
- Stehe ich in einer Menschegruppe, sitzt Oskar schräg hinter mit, nie vor mir
etc.

Suspekte Situationen waren: Bedienung im Restaurant; Einzelperson schleichen im Wald rum, besonders schlimm bei Dämmerung; Einzelpersonen, die sich von hinten direkt nähern; jeder, der mit sehr forschem Schritt auf mich zukommt ......

Wenn Du uns heute erlebst, würdest Du nicht denken, dass ich das Thema auch hatte. Es ist bestimmt auch recht normal, aber ich glaube nicht, dass es ganz von selbst verschwindet.

Viele Grüße und viel Erfolg
Brigitte

iris judith

unregistriert

9

Montag, 9. Juni 2014, 11:38

Hallo Olaf,
Bestimmt bekommst du noch weitere Tipps kompetenterer Hundeleute hier.
Ich möchte nur einwerfen, dass ich die Erfahrung gemacht habe, dass geistige Auslastung mehr bringt, als körperliche.
Verloren Suche, Fährten usw., hat meinen ähnlich gelagerten ,leider verstorbenen Rüden , immer "runtergeholt"!
Leider habe ich anfangs , aus Unwissenheit, sehr auf starke, körperliche Auslastung Wert gelegt.
....auch durch Bälle werfen , würde ich so nicht mehr machen!

Viel Spaß noch mit deinem Rüden ;)

Riho

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Hunde: Schnauzer pfeffersalz Hündin 14 Jahre alt

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10

Montag, 9. Juni 2014, 11:52

Hallo Olaf,

das Verhalten deines Hundes ist nicht unbedingt pinschertypisch, das kommt bei allen Hunden aller Rassen und auch Mixen vor. Das ist einfach ein grundsätzliches Problem. Dein Hund entscheidet, wenn IHM etwas wichtig ist, völlig wurscht ob im guten oder schlechten Sinne. Um das zu verhindern, muss dein Hund dir glauben, dass DU das Sagen hast und das darfst du ihm nicht erst in diesen belasteten Situationen klar machen, wenn die Luft brennt, sondern im ganz normalen Alltag. Beobachte dich mal selbst (meistens kann das eine neutrale Person, die ein Auge dafür hat, viel besser), wie oft im Alltag dein Hund "gewinnt". Wie oft setzt er letztlich seinen Willen durch und du merkst es gar nicht. Das ist schon so, wenn du von ihm etwas verlangst, was er wirklich weiß und kann und der tut es erst nach xxxmaliger Mahnung oder auch gar nicht. Ich weiß, dass man als Mensch, wenn der Hund "eigentlich" gut gehorcht, manches schleifen lässt, weil man es als nicht so wichtig erachtet. Der Hund nutzt diese "Großzügigkeit" aber schamlos für sich aus und trifft dann, wenn es für ihn wichtig ist, seine eigenen Entscheidungen - in deinem Fall eben Leute anpöbeln. Das kann sich zu einem regelrechten Sport für den Hund entwickeln und möglicherweise findet er eure kleinen Ringkämpfe dabei auch noch äußerst befriedigend. Ihn in solchen Situationen mit der Leine zurück zu reißen, kann ihn nur noch mehr auf die Palme bringen. Hunde setzen bei Druck einen Gegendruck, sie geben niemals nach. Darum funktioniert das Gerupfe an Leine und Halsband, damit der Hund nicht zieht, seit 100 Jahren nicht. Man kann niemals IN einer solchen Situation erziehungstechnisch etwas erreichen. Meistens dringst du zu deinem Hund gar nicht durch, wenn er auf der Palme ist. Wie die anderen Portaler schon schrieben, darfst du es erst gar nicht so weit kommen lassen. Ich bin ein Fan der Flex, aber an der laufen bei mir erst Hunde die gelernt haben zu gehorchen und die ich mit Stimme und Körpersprache lenken kann. Auch mit der Feldleine (10 m Leine) ist das nicht anders. Bis meine Hunde so sind, wie ich sie haben will, laufen sie an einer max. 2 m langen Leine. In diesem Bereich habe ich Einfluss auf sie, was bei 5 oder 10 Metern schon nicht mehr der Fall ist, wenn sie nicht gehorchen.

Bis du deinen Hund in kribbeligen Situationen unter Kontrolle hast würde ich empfehlen, ihn auf Abstand zu seinen "Zielobjekten" zu halten. Schon wenn er Luft holt, um Randale zu machen musst DU ihm klar machen "Denk nicht mal dran". Dazu ist eine klare Körpersprache und starke Energie deinerseits nötig. Wenn du das kannst, musst du deinen Hund nicht mal anfassen, um ihn zu regulieren. Was ich meine, ist nur theoretisch kaum zu erklären. Vielleicht magst du dir Videos auf Youtube von Anita Balser und Maja Nowak anschauen. Dann bekommst du einen Einblick in das, was möglich ist. Natürlich wäre ein Trainer vor Ort für dich das allerbeste. Jemand muss vor allen Dingen auf DICH schauen, du musst mehr lernen als dein Hund. Du kannst auch mal in den Downloadbereich unter Erziehung schauen, da findest du auch einiges, was dir vielleicht weiter helfen kann. Meine Hunde lernen z.B. das "absolute Platz". Damit habe ich sie in jeder Situation unter Kontrolle. Aber das ist viel Arbeit und ein langer Weg.

Ich denke, das Verhalten deines Hundes zeigt nur die Spitze des Eisberges, es ist eine Folge von............

Grüße von
Rita

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