Hallo nochmal!
Ich habe hier etwas aus einer Dissertation herauskopiert, könnte vielleicht für den ein oder anderen hier interessant sein/werden.
http://elib.tiho-hannover.de/dissertatio…nrockd_ss06.pdf
In der Humanmedizin wird mindestens in 70% der Fälle eine brusterhaltende
Therapie mittels Chemotherapie und Strahlentherapie angestrebt (JAKESZ et al.
1999; WINZER 2005).
Im Gegensatz dazu ist die veterinärmedizinische Standardtherapie zur Behandlung
des Mammatumors derzeit die frühzeitige operative Entfernung des Tumors (HAHN
et al. 1992; WITHROW und MACEWEN 1996; NOLTE und NOLTE 2000). In diesem
Zusammenhang werden die radikale Mastektomie, die regionale Mastektomie und
die Nodulektomie unterschieden. Bei der Nodulektomie wird nur die
Umfangsvermehrung mit einem kleinen Saum gesunden Gewebes entfernt.
Wohingegen bei der regionalen Mastektomie die benachbarten Komplexe und bei
der radikalen Mastektomie die gesamte Mammaleiste „enbloc“ entfernt wird.
Der Umfang der notwendigen Chirurgie ist jedoch bisher umstritten. Keine
prospektive Studie konnte bislang beweisen, dass in Hinblick auf eine Verlängerung
des Rezidiv- bzw. Metastasenfreienintervalls eine radikale Mastektomie einer
Teilmastektomie oder Nodulektomie vorzuziehen ist (FERGUSON 1985; MACEWEN
et al. 1985). Es ist jedoch zu bedenken, dass statistisch gesehen die Rezidiv- und
Metastasenbildung zur Haupttodesursache der Hündin mit Mammatumoren gehört
(MISDORP und HART 1979).
Aus diesem Grund ist einer großzügigen
Resektionstechnik immer der Vorzug zu geben, bei der immer ein Sicherheitsabstand
zum veränderten Gewebe von 1 cm, bei schlecht begrenzten Neoplasien von 3 cm
einzuhalten ist (RUTTEMAN 2000). Bei einem schon makroskopisch erkennbaren
invasiven Wachstum der Mammatumoren ist die Entfernung von Faszie und
Muskulatur angezeigt. Jedoch ist eine Tumorexstipation bei stark entzündlichen
Mammatumoren oder bei Vorhandensein von Metastasen problematisch und
allenfalls mit einer palliativen Absicht möglich (SUSANECK et al. 1983; WITHROW
und MACEWEN 1996).
Hervorhebung durch mich...
Solltest du dich für eine Behandlung entscheiden, würde ich nicht bis zur nächsten Läufigkeit warten... Je früher behandelt wird, desto günstiger die Prognose...
Gerade in und vor allem in der Zeit nach der Läufigkeit sind gefährlich.Ich habe das in einer Studie gelesen, dass Prolaktin und Progesteron da böse mitspielen können beim Tumorwachstum (suche sie wenn es jemanden genauer interessiert sehr gerne raus).
Kommt wahrscheinlich immer auch auf die Verfassung des Hundes an.
Der Hund meiner Mutter ist vor kurzem 17 geworden und hat seit Jänner einen bösartigen Maulhöhlentumor. Natürlich wurde (in Anbetracht des biblischen Alters) da gar nichts mehr gemacht, und die Natur nimmt hier ihren Lauf. Der Hund hat keine Schmerzen und freut sich seines Lebens. Lt TÄ dürfte er gar nicht mehr da sein...
Ach, eine furchtbare Situation, egal was du für eine Entscheidung triffst, du kennst deinen Hund, und es wird die richtige sein!