Nööööö Andrea,
muss er nicht. Es wird immer propagiert, dass die Wölfe und Hundeartigen in der Natur fleischlose Tage haben und unsere Hunde das auch brauchen. Sehe ich nicht so. In der Natur haben die fleischlose Tage, weil sie kein rennendes Fleisch finden. Würde sich ihnen jeden Tag ein Hase zur Verfügung stellen, um gefressen zu werden, würde sie den ganz sicher nicht laufen lassen, weil sie einen fleischlosen Tag einlegen wollen
Nur Fleisch zu füttern, finde ich aber auch nicht so doll. Bisschen Pflanzenkost braucht der Hund schon auch und die nehmen sie in der Natur ja auch zu sich. Sie ist wichtig als Ballaststoff, für den Säure-Basen-Ausgleich, zum Darm putzen und einige Nährstoffe und vor allen Dingen Botenstoffe sind ja auch enthalten. Wir können unseren Hunden ja einiges mehr bieten, als Wolf und Co. finden können und wir haben eine breite Palette an Pflanzenkost zur Verfügung.
Es kommt halt auch auf die Ernährungsform an. Rohes Fleisch und Obst und Gemüse kommen im Hundebauch gut miteinander klar. Rohes Fleisch und Getreide nicht. Daraus ist bei der Rohfütterung die Trennung von Getreide und Fleisch entstanden. Wird das Fleisch erhitzt (nicht gekocht), bekommt der Hundebauch mit Fleisch und Getreide zusammen keine Probleme. Das die Verdauung bei Getreide voluminöser und weicher ist als bei Fleisch, ist klar. Getreide ist zum Teil Ballaststoff, der die Peristaltik (Bewegung) des Darms anregt und die Darmzoten in Gang hält, was sehr wichtig ist. Die intakten Darmzoten können wir uns vorstellen wie eine Sommerwiese, auf der sich die Grashalme hin und her bewegen und damit allerhand transportieren ( Sauerstoff, kleine Tiere, Erdpartikel usw.). Bei einer reinen Fleischfütterung liegen die Halme/Darmzoten platt am Boden und können rein gar nichts mehr transportieren. Im Darm bildet sich eine Schmiere, die Brutstätte für allerhand Ungesundes sein kann. Darum sind Ballaststoffe so wichtig. Eine rohe Möhre z.B. kann geknabbert ein prima Transportmittel für Müll im Darm sein. Ernährungsphysiologisch hat der Hund von dieser Möhre kaum etwas, weil er ja die Zellen nicht aufbrechen kann, die die Nährstoffe enthalten. Aber als "Kaminfeger" ist sie wunderbar geeignet.
Wenn dein Hund kein Getreide verträgt, musst du halt andere Pflanzenkost zum Fleisch geben. Aber nur weil seine Haufen nach Getreide anders aussehen als nach Fleisch heißt das nicht, dass er kein Getreide verträgt. Es wird halt anders verdaut als Fleisch. Manche Hunde kommen auch besser mit Kleie besser klar als mit dem ganzen Getreide. Kleie ist auch ein sehr guter Ballaststoff und wenn man da auf gute Qualität achtet, sind auch noch eine Menge Nährstoffe drin.
Grüße von
Rita