Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Hi Sandra,

mich erstaunt, dass das erst nach so langer Zeit auftaucht.

Hier gab es schon mehrfach Diskussionen über den Jagdtrieb. Ich glaube es ist ganz wichtig, dass man unterscheidet, ob man einen echten Jäger hat oder einen Hund der eher einfach nur Spaß haben will. Pia Göring erklärt das auch in ihrem Buch.

Ein echter Jäger ist sicher hoffnungslos, aber ein reiner Spaßjäger ist in den Griff zu bekommen, so einen habe ich nämlich. Den kann ich aber z.B. an der Leine ganz locker durch eine spielende Hasenfamilie führen, da regt der sich nicht auf, er weiss ja, dass er angeleint ist. Er reagiert nur, wenn er auch rennen kann. D.h. Gerüche oder stehendes Wild interessieren ihn nicht.

Zum Thema Jagdhund: so ein Deutsch Drahthaar zum Beispiel hat ja schon totalen Spaß, wenn der Wild aufstöbert und dann stehen bleibt. Wenn Frauchen/Herrchen dann den Hasen schiesst und er ihn apportieren darf, ist das das höchste Glück der Erde. Was will der Hund mehr, hat doch seinen Erfolg, also geht er auch nicht alleine los.

Viele Grüße
Brigitte

Hallo Sandra,
Ich hatte mit meiner MS Barbie zeitweise das gleiche Problem.
Es gibt bei uns am sogenannten "Haus Hugel mit einwenig Wald " genau eine Stelle, ander sie sich zum Glück jetzt fast nicht mehr aus dem Staub macht um jagen zu gehen......
sie war etwa 2Jahre alt, als sie das erste Jagderlebnis hatte und sie ein ausgewachsenes Reh vor sich hertrieb.
Nach gefuhlten 20 Min.war sie wieder da, total aus der Puste....Nach dem Erlebnis habe ich sie wochenlang an dieser speziellen Strecke nur an der Leine geführt.
Mittlerweile ist Barbie nun 5Jahre alt .Die beste Ablenkung fur diese Jagdstrecke ist mit der Frisbee.
Manchmal schaut sie immer noch sehnsüchtig zum Jagdrevier, rennt auch noch 20- 30 m in die Richtung, dreht aber dann zu 99 % um, Frisbee im Maul, und kommt brav zurück.
Das ist fur mich ok.
Wenn wir nun unterwegs sind zum Mantrailen, machen Ihr Wildspuren nichts aus, sie hat dann einen anderen Job
Und den macht sie gut
Lg Marlene & Rudel

Hallo Sandra,

ich habe selbst eine leidenschaftliche Jägerin, was ich zum Teil wohl auch selbst zu verantworten habe, da ich - als es so im Alter von ca. 15 Monaten losging - es zu spät bemerkt habe und Bertha ein paar Mal den "Rauschzustand" beim hHinterherhetzen (Rehe/Kaninchen) erleben durfte. Ich habe einiges versucht: u.a. absolutes Platz bzw.Variante Stop (was bei mir zur zeit nur klappt in relativ kleiner Entfernung, wenn wir sowieso irgendwie aufeinander achten, aber ich bleibe dran, dies auch bei höherer Ablenkung langsam zu verbessern). Bertha ist sehr "vielseitig",: sie nimmt die Witterung auf, sie zeigt Wildfährten an, steht vor wie ein Pointer etc.). Auch auf Sicht wird das Jagdverhalten aktiviert. Ich schaffe es nicht, sie auf einem Spaziergang von 1-2 Stunden durchgehend mental bei mir zu halten. Deshalb geht sie (sie ist jetzt 4 Jahre alt) an der Schlepp (10 und 20 m). Sie verdient sich ihr Futter draußen, wird beschäftigt, wir kommunizieren miteinander - aber eben nicht ununterbrochen.

Ich möchte es nicht abbrechen, wenn sie schnüffelt oder mal Reh-Köttel frist, für mich gehört das eben auch zu einem Hundeleben dazu, was bedeutet, dass sie bei mir immer wieder indirekten Kontakt (olfaktorisch, visuell etc.) zu Wild haben wird. Ich habe angefangen, dass Bertha, wenn sie z.B. vorsteht, für dieses Verhalten bestätigt wird durch Signalwort und Leckerlie (hört sich seltsam an, oder? Für eine Jagdsequenz noch bestätigen...). Und jetzt gehen wir den nächsten Schritt: Bertha soll sich selbständig vom Wildreiz mir zuwenden, und wird bestätigt (Signalwort und Leckerlie oder Dummy-Apport und so die Umkehr zu mir wieder lohnend machen). Wir machen Fortschritte und können und (an der Leine) auch schon einmal ein Damwildrudel miteinander anschauen ohne dass sie losspurtet, aber es ist einfach ein langer Weg und ich glaube nicht, dass ihr ihr je einen unbeschwerten Freilauf gestatten kann. Nicht mit dieser Methode...und den anderen, nicht erlaubten Weg will ich nicht gehen.

Viele Grüße und allen viel Glück und Freude mit jagenden und nicht-jagenden Schnauzen

Doro

Zitat von »kerstin s.«

die jäger nehmen dann entweder die " verluste " an hunden in kauf oder setzen solche hunde nicht ein bzw. behalten sie ebenfalls an der leine.
so sind zumindest die aussagen mehrerer jäger und jagdhundausbilder, mit denen ich über dieses thema gesprochen habe

.............und keiner von denen hat das Wort " Ferntrainer " in den Mund genommen ?
Nach meiner Kenntnis im Jagdbereich n i c h t Tierschutz relevant

ich denke, Burkhard meint das hier:

Das Tierschutzgesetz erlaubt den Einsatz von Erziehungshilfen wie
Teletaktern ausschließlich für so genannten sachkundigen
Hundeausbildern, wie Jägern und Diensthundeausbildern bei Polizei und
Militär. Die genauen Bestimmungen, von wem, wann und wie Teletakter
eingesetzt werden dürfen, ist im Tierschutzgesetz geregelt.

Das ist von 2012, ob es noch so ist, weiß ich nicht. Für den privaten Hundeführer ist es verboten, der Kauf allerdings ist erlaubt, genauso wie Werbung dafür zu machen.
Tja, beim Geld hört die Tierliebe offensichtlich auf, wie so oft.


Grüße von Chris

oh,oh, nicht wieder eine "Tele" - Diskussion. Da habe ich Bedenken, dass das wiedermal ausufert.

LG
Andrea