Hallo,
mir brennt beim Durchlesen der ganzen Beiträge jedes Mal was Neues auf der Zunge. Daher ein etwas chaotischer Beitrag von mir - wohl eher wenig konstruktiv im konkreten Fall - aber immerhin gehts bei mir nicht um Striptease...
Ganz allgemein und nicht auf den Fall von Luna konkret gemünzt: Ich bin der Meinung, dass bereits die allerersten 8-9-10 Wochen bei dem Züchter enorm viel ausmachen, was den späteren Spieltrieb angeht. Was der Züchter mit den Welpen veranstaltet, ob er mit ihnen "unter Leute" geht, ob er bereits kleine Zerrspiele einbaut, wie die Mutterhündin auf äußere Einflüsse (Menschen, Unbekanntes usw.) reagiert, ob sie ängstlich, verspielt, ruhig, dominant mit anderen Hunden umgeht usw, welche Untergründe die Welpen kennenlernen, ob sie nur in einem Zwinger sitzen oder ob sie auch mal auf eine Wiese flitzen dürfen, und und und...
Man kann aus einem Welpen extrem viel herauskitzeln, indem man ihm bereits von Anfang an die Neugierde auf Spielen / Belohnung weckt. Klar, wird es auch innerhalb des Wurfes Charakterunterschiede bei Geschwistern geben, aber die Grundsteine sind hier bereits gelegt.
Ich wäre gern mal "GOTT" und würde das Leben ein-und-desselben Hundewelpen mehrfach abspielen lassen. Das erste Mal relativ reizarm, ruhig, keine schlechten Erfahrungen, aber auch keine Exkurse - und das zweite Mal mit Trubel, vielen Kindern, fremden Hunden (ab der 6./7. Woche), mit Wasserpool zum Planschen, mit ersten kleinen Kommandos, Rufen mit dem (vorläufigen) Namen und kurzem Belohnen usw. Oder: das erste Mal mit einer unsicheren Mutterhündin, die selbst etwas vorsichtig mit Menschen umgeht, auf Hände und Zugehen zögerlich reagiert - und das zweite Mal mit ner Haudraufhündin, die jedes und alles mag, auf Unbekanntes neugierig losstiefelt, bei Erschrecken (z.B. ungewohnte Geräusche) gelassen bleibt... Ich sag Euch, egal bei welcher Konstellation auch immer: das werden jedes Mal zwei ganz unterschiedliche Hunde.
Und zum Leben im Rudel bzw. das Nichtspielen mit Spielzeug wegen der Rangfolge:
Dass in einem Rudel ein Hund das "Omega-Huhn" (also der Rangniedrigste) ist, das ist für den nicht schlimm. Nur die Menschen interpretieren immer, dass der Hund leidet. Im Gegenteil: ist die Rangordnung einmal gelegt, lebt der Hund ganz glücklich in seiner Rolle als "Allerletzter". Er leidet meiner Meinung nach nicht. Die Vermutung, dass es auch am Rudelleben liegen könnte, dass der Hund nicht gerne spielt, ist daher für mich in keinster Weise GEGEN den Züchter gerichtet. Es ist einfach die Natur der Sache, dass Hunde sich anderen Hunden im Rudel unterordnen. ... Und dann eben auch nicht gerne spielen.
Liebe Grüße,
Katja.