Hallo Bettina,
wir haben hier ja Zwergi Korry und Schnauz Julchen. Bevor Julchen zu uns kam, lebte Korry mit zwei Schnauzern zusammen.
Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dass Zwergi mehr darf als die Großen. Sie hatte eh nix zu sagen. Erstens hat sie nicht das Zeug zum Leithund und zweitens hätten die Schnauzer ihr was ganz anderes erzählt. Ich kenne allerdings auch Zwerge, die haben eine solch starke Persönlichkeit, dass sie die größeren Hunde im Haushalt im Griff haben.
Wir haben immer dem jeweiligen Leithund den Rücken gestärkt und der durfte sich auch Privilegien heraus nehme. Allerdings waren und sind wir immer die oberste Instanz, wir haben das letzte Wort, auch beim Leithund.
Viele Hundehalter neigen dazu, kleinen Hunden sozusagen Zucker in den Poppes zu blasen, darum sind so viele Kleinhunde so schlecht erzogen und führen sich auf wie sonst was. Oft wird von großen Hunden auch erwartet, dass sie Rücksicht auf die Kleinen nehmen sollten, egal wie frech und unverschämt die sind. Dass die großen Hunde das überhaupt nicht einsehen, ist doch klar. Für sie ist auch ein kleiner Hund ein Hund und wird auch so behandelt. Wenn ein Zwerg sich nicht benimmt, gibt es was auf die Mütze. Durch das schiefe Größenverhältnis kann so eine Maßregelung für einen kleinen Hund schon mal Folgen haben. Darum ist es so wichtig, dass kleine Hunde gut erzogen werden und vor allen Dingen die Möglichkeit haben, Hundemanieren zu lernen. Die wird ihnen ja sehr oft genommen, weil sie auf den Arm genommen werden, dort oben größenwahnsinnig werden, weil kein anderer, erwachsener Hund ihnen Respekt und Anstand beibringen kann.
Korry hatte auch den Vogel, großen Hunden keifend ins Gesicht zu fahren. Das habe ich ihr innerhalb von zwei Wochen mit der langen Leine abgewöhnt. Ich hatte keine Lust, mein Zwergi irgendwann quer unter der Nase eines Riesen zu sehen, was ich dem nicht mal übel genommen hätte.
Grüße von
Rita