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1

Sonntag, 20. Oktober 2013, 10:58

Wie umgehen mit "motzendem Schnauz"

Hallo Forengemeinde,

meine Bertha (3,5 Jahre) ist ja eine ganz knuffige, aufgeweckte und charmante Riesin. Ab und zu haben wir allerdings ein besonderes "Thema". Sie motzt mich an, am Schlimmsten ist es beim Trailen.

Gestern beim Mantrailen im Gewerbegebiet: Wir waren 3 Menschen-Hunde-Teams, die anderen beiden waren zuerst dran und Bertha lief mit mir die ganze Zeit super mit, toll leinenführig, hat sich nicht hochgepuscht, gut aufgelegt eben. Als wir dann an der Reihe waren: Geschirr anlegen noch ohne Probleme (da kann es schon mal vorkommen, dass sie aufdreht), und dann fing die Motzerei an: will nicht so recht an den geruchsstoff, bellt mich an, beißt in die Trailleine, Körperhaltung Modell "widerborstig" :evil: - als ich sie über eine befahrene Straße führen musste (am Halsband, nicht am Geschirr), wurde sie richtig "zornig", wand sich, schnappte in die Luft, meckerte, quengelte, bellte und war nur durch "Anschubsen" überhaupt zum Arbeiten zu bewegen. Nach dem ersten Trail legte sie sich hin - vermenschlichend würde ich sagen - "bockig" (erschöpft war sie noch nicht). Sie hat sich die ganze Energie, die sie eigentlich für die Sucharbeit benötigt, herausgebellt und gemotzt und war dabei auch ziemlich im Stress, scheint mir. Nach dem zweiten Trail, der für mich richtig nervig war durch diese unablässigen Protestaktionen, haben wir dann aufgehört. Ich war gefrustet, Bertha erleichtert - sie "lächelte mich an", als wir auf dem Weg zum Auto waren...ihr wisst, was ich meine ;) .

Ob es jetzt Berthas Frust war, die lange "Warterei", bis sie endlich dran ist, schlechte Tagesform, "Führungsthemen" zwischen ihr und mir, ungeohnter Trailort....? Jedenfalls war ich ganz schön gestresst, irgendwie auch enttäuscht (weil Bertha eine feine Suchnase hat und wenn wir im "Flow" sind, macht es sehr viel Spaß). Ich habe vieles versucht: Ignorieren, Leinenimpuls, Ruck am Geschirr, Anrempeln, ermahnende Worte, aufmunternde Worte, gar keine Worte...(nicht alles nacheinander, sondern in verschiedenen Situationen in der letzten Zeit, nicht dass ihr denkt, ich mache den Hund wuschig). Blöd ist natürlich, dass gestern alles irgendwie unter Zeitdruck geschah und ich selbst meine Ruhe verloren habe und nicht mehr so konzentriert war, sondern das Verhalten "nur noch abstellen" und endlich mit dem Trailen loslegen wollte.

Motzen eure Schnauzen auch? Was macht ihr dann konkret? Wie kann ich mich verhalten, um die Kleine wieder zügig und konzentriert zurück in die Arbeit zu bekommen, wenn sie anfängt, mit mir zu diskutieren? Kann ich vielleicht im Alltag gute Übungen einbauen? Oder hat jemand einen Hinweis, der uns hier weiter bringen kann? Her mit den Tipps!

Viele Grüße,

Doro

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Sonntag, 20. Oktober 2013, 11:21

hallo doro, das von dir beschriebene verhalten zeigte charly z.b., wenn er bei dunkelheit mit mir unterwegs war. er wollte absolut nicht mit mir ins dunkle am anfang. es war bei ihm schlicht und einfach angst und er vertraute mir nicht. er zeigte mir ganz klar, dass er mir nicht zutraute, ihn sicher durch diese situation zu führen ( in dem fall dunkelheit )...es gab viele andere ähnliche situationen am anfang.
ich mußte mir dieses vertrauen allmählich erarbeiten. hat lange gedauert und alles mußte einzeln geübt werden. ( dunkelheit, an irgendwelchen gegenständen vorbeigehen, geräusche und und und ).
dann war es nachher in ordnung.
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Riho

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3

Sonntag, 20. Oktober 2013, 11:24

Hallo Doro,

IN der Situation würde ich nicht viel machen, eher raus gehen und versuchen, wieder Ruhe in den Hund zu bekommen. Auch wenn das heißt, dass es an DIESEM Tag nix wird mit dem Training. Sie darf sich dir natürlich nicht total entziehen. Mach notfalls kleine Gehorsamsübungen, aber alles mit Ruhe. Mit Druck und "dir werd ich es zeigen" kann man es natürlich auch versuchen, aber dabei kommt in der Regel nicht viel Gescheites raus.
Wie immer ist es sehr schwer, das aus der Ferne zu beurteilen. Es liest sich für mich aber auch so, dass dein Hund verunsichert ist und Stress hat (darum ja auch die Ruhe von deiner Seite).
Im Alltag müsstest du vielleicht mal schauen, wo sie dich autrickst ohne dass dir das auffällt. Es sind oft viele Kleinigkeiten, die dem Menschen gar nicht bewusst sind, die der Hund aber sehr genau registriert.

Grüße von
Rita

4

Sonntag, 20. Oktober 2013, 12:06

Hallo,
was hat den deine Trainerin dazu gesagt?
Kannst du mal etwas mehr über euer Trailtraining schreiben. Wie macht sie sich? Wie habt ihr es aufgebaut? Wie hast du auf sie eingewirkt? Habt ihr in letzter Zeit eine sehr frustrierenden Trail für sie gehabt? Kommt dieses motzen wirklich nur beim Trailen vor oder macht sie das auch im Alltag immer mal wieder mit dir. Zum Beispiel wenn du sie vom Jagen abhalten willst oder du sie nicht gleich laufen lässt, wenn sie zu anderen Hunden spielen mag.
Denn es ist sehr schwer zu sagen was bei euch gerade schief gelaufen ist und noch schwerer einfach etwas zu raten.

Es sieht schon so aus, das sie da irgendeinen Konflikt mit dem Trailen hat.
Wie ist es zum Beispiel, wenn jemand anderes die Leine hält und du aber direkt bei ihr bisst und sie loben kannst und alles.Du gibst also Komandos und alles aber jemand anderes führt die Leine. Das geht natürlich nur wenn du jemanden hast, den du da vertraust. Und ich würde viele Schritte zurück gehen. Einfaches Gelände wo sie gern sucht mit kurzen Trails, wo sie wieder in positive Stimmung kommt.
Hast du für sie im Training ein Komando welches ihr sagt, das sie etwas falsch macht. Bei uns ist es einfach "Falsch", das sagt dem Dicken das er für dieses Verhalten keine Bestätigung bekommt und es nicht richtig ist.
LG Sabine

Caspar33

unregistriert

5

Sonntag, 20. Oktober 2013, 12:12

Hallo Doro,

Für mich liest es sich so, als wenn Deine Bertha in einer klassischen "Konfliktsituation" war.

Die von Dir beschriebenen Verhaltensweisen wären dann Übersprungs- bzw. Vermeidungshandlungen und nicht einfach " Ungehorsam".

Sei es, dass der Hund in dieser Situation schlicht weg überfordert war oder bestimmte Aspekte des Trainings für ihn nicht konfliktfrei konditioniert wurden.

Ich finde es auch bezeichnend, dass der Stress erst begann, als Ihr als Team anfangen wolltet zu arbeiten und vorher Ruhe war.

Ich würde mir an Deiner Stelle die Situation nochmal dahingehend durch den Kopf gehen lassen, was den Konflikt konkret ausgelöst haben könnte bzw. ob Deine Hündin in bestimmten Situationen des Trainings in Konfliktsituationen kommt und sie deswegen dieses "Vermeidungsverhalten" zeigte.

Ich würde dazu nochmal, ruhig und ohne Druck - vorallem auch Du! -, ein neues Training starten und zwar an einem anderen Ort möglichst mit anderen Trainingspartnern.
Wenn dann alles ok ist, lag es an den äußeren Umständen, wenn nicht, solltest Du den Aufbau des Trainings überdenken und versuchen mögliche Konfliktsituationen zu vermeiden und ggf. einige Arbeitsabläufe neu aufzubauen. Mehr Druck führt in solchen Situationen zu noch mehr Konflikt, ist also Mist.

Nur als Denkanstoß.

LG Janka

Huch - @bijou - zeitgleich :thumbsup:

Clara

Puppy

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Aktuelle Stimmung: Regnerisch - schlecht

Hunde: Riesenschnauzer, weiblich, schwarz geb. Juli 2023 und Ella 2011 - 2023 für immer im Herzen!

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6

Sonntag, 20. Oktober 2013, 12:22

Hallo Doro,

ähnliches erlebe ich auch manchmal mit meiner Riesin (2,5 J). Sie hat eigentlich an allem Spaß, was wir gemeinsam machen, trotzdem kriegt sie manchmal dabei Stress. Und das hat meiner Meinung nach unterschiedliche Gründe.

"Motzig" wird sie bspw. wenn:

wir mit mehreren auf dem Platz sind und etwas trainieren, was ihr besonders Spaß macht. Z. B. an der A-Wand. Kommt sie erst spät dran, weil wir zuletzt in der Reihe sind, puscht sie sich immer mehr hoch und dreht dann fast ab, wenn sie endlich an der Reihe ist. Starten wir ziemlich zu Anfang der Reihe, klappt alles prima. Ich sehe also zu, dass ich möglichst die erste bin.

Beim "Voraus" üben war es auch so, als sie erstmal verstanden hat, was sie machen soll, wollte sie es sofort tun. Sollte sie vorher "Fuß" gegen, bekam sie Stress, weil sie eigentlich meinte zu wissen, was ich von ihr will. Ich musste dadurch immer wieder mal die Übung abbrechen, was sie ebenfalls gestresst hat. Erst als ich die Übung von vorneherein anders aufgebaut habe, ging es wieder gut.

Insgesamt muss ich bei ihr immer dafür sorgen, dass alles ruhig abläuft. So ist es auch beim Fährten. Kriegt sie vorher mit (was meistens der Fall ist), dass ich eine Fährte lege, flippte sie bis vor kurzem völlig aus, wenn es zum Abgang ging. Ein ruhiges Suchen war damit natürlich ausgeschlossen. Ich habe nun ein Ritual eingeführt: Bevor es los geht, gehe ich ein paar Meter mit ihr und bestätige immer, wenn sie ruhig ist. Lasse sie ablegen und sobald es keinen Muck mehr von ihr gibt, gibt es ein Lecker. So nähere ich mich langsam dem Fährtengelände und dem Abgang. Los geht es erst, wenn sie völlig ruhig ist. Dann erst muss sie ins "Fuß", ich simuliere die Anmeldung und dann geht es erst los. Das dauert alles recht lange, aber das Suchen ist dadurch viel ruhiger und besser. Diese Methode klappt prima, wenn ich mit ihr alleine bin. Wenn ich in der Gruppe fährte, schaffe ich das Beruhigen noch nicht so gut. Wahrscheinlich mache ich mir selber Stress, weil es zu lange dauert.

Eine Ausnahme bildet die reine Unterordnung. Hier hilft mir Ruhe nicht viel. Ich muss sie dazu besonders motivieren (das macht ihr nämlich nicht unbedingt so viel Spaß), darf es aber nicht übertreiben, sonst wird sie wieder "motzig". Bin ich gut drauf, schaffe ich das mittlerweile gut. Bin ich es nicht... ist ein Abbruch des Übens meist das Beste.

Also zusammengefasst: Bei uns ist es zuweilen Frust, manchmal Überforderung und manchmal Übermotivation. Und eigentlich liegt es immer an der äußeren Situation bzw. an mir...

Viel Spaß weiter am Trainieren

Clara :wi:
Signatur von »Clara« Der einzige Tag an dem du bereuen wirst, dass du dir einen Hund angeschafft hast, ist der Tag, an dem er von dir gehen muss. (M. Finn Drechsel)
- Ella für immer im Herzen -

Oskar´s

unregistriert

7

Sonntag, 20. Oktober 2013, 12:25

Hallo Doro,

ich kann natürlich nicht beurteilen, was bei Deiner Bertha abgelaufen ist. Die Ansätze hier sind ja sehr unterschiedlich. Daher schreibe ich einfach mal, was Oskar macht, vielleicht könnte es ja auch bei Dir passen.

Wenn wir im Garten Frisbee spielen wollen (sein allerhöchstes Glück!), dann geht er extrem aufgeregt raus und die ersten 2-3 Würfe sind ganz schlimm. Er stürmt los, vor lauter Aufregung konzentriert er sich nicht, kann also den Frisbee nicht fangen und muss ihn vom Boden nehmen. Dann wird das Ding fast tot geschüttelt und man muss mit ihm schimpfen, damit er es abliefert. Nach den ersten 3 Würfen läuft er konzentriert hin, fängt den Frisbee in der Luft und kommt sofort zurück in den Vorsitz.

Beim Dummy Training ist er auch erst mal so aufgedreht, dass er auf mein Freigabekommando total unkonzentriert und irre losrennt und ich noch mal von vorne anfangen muss.

Eine Obedience Trainerin hat mir mal gesagt, es gibt Hunde, die müssen einfach erst einmal im Kreis rennen und die erste Aufregung raus lassen, bevor sie arbeiten können. Vielleicht geht einfach die Freude nach der langen Wartezeit mit Deiner Bertha durch. Probier sie doch nach dem Warten erst mal irgendwie kurz aufzulockern und dann mit der konzentrierten Arbeit anzufangen.

Viele Grüße und viel Erfolg
Brigitte

Colonia

unregistriert

8

Sonntag, 20. Oktober 2013, 14:02

Hallo Doro,

Für mich liest es sich so, als wenn Deine Bertha in einer klassischen "Konfliktsituation" war.........

Die von Dir beschriebenen Verhaltensweisen wären dann Übersprungs- bzw. Vermeidungshandlungen und nicht einfach " Ungehorsam".

Sei es, dass der Hund in dieser Situation schlicht weg überfordert war oder bestimmte Aspekte des Trainings für ihn nicht konfliktfrei konditioniert wurden.

Ich finde es auch bezeichnend, dass der Stress erst begann, als Ihr als Team anfangen wolltet zu arbeiten und vorher Ruhe war.



Ich erlaube mir mal folgende Überlegung:
nach Meinung nicht ganz unerfahrener Ausbilder beginnt jeder Lernprozess des Hundes mit einem Konflikt. Er versucht durch Hyperaktivität oder meiden das Problem zu lösen.
Warum also Konflikt frei ? Genau das Gegenteil. Wir schaffen einen Konflikt und durch sofortige positive Verstärkung bei gewünschter Verhaltensweise, erfolgt im Anfangsstadium die Festigung.
Für mich hört sich dass so an, dass Dein Hund sich durch sein Verhalt versucht, eine " Komfortzone " zu erarbeiten, in der er bestimmt wo es lang geht.
Hier stände dann wohl ein Rangordnungs - und Kommunikationsproblem zur Diskussion.

9

Montag, 21. Oktober 2013, 08:57

Nur ganz kurz vor dem montaglichen Büroalltag: ganz herzlichen Dank für die vielen Überlegungen, "Ferndiagnosen", Erfahrungen und Tipps, ich antworte in den nächsten Tagen noch einmal ausführlicher auf eure Posts... es sind so viele gute Ansätze dabei, die mich zum Nachdenken bringen und denen ich nachgehen werden. Alleneinen tollen Start in die Woche! :)

Doro

10

Montag, 23. Dezember 2013, 11:27

Ja, ich wollte ja noch einal berichten, wie es mir so ergangen ist mit dem Mantrailing und unserem Thema "Motzerei".
Ich habe zunächst noch einmal ein Mal mit meiner Gruppe trainiert, um zu sehen, ob ich die Situation irgendwie "in den Griff" bekomme. Meine Trainerin hat mich aufgefordert, mich "durchzusetzen" (Bertha wurde demgemäß als ungehorsam eingestuft). Es klappte nicht - es wurde nur noch schlimmer. Und ehrlich gesagt, wollte ich auch nicht so massiv auf meine Hündin einwirken. Bertha arbeitet ja super gerne mit mir zusammen. Ich habe gelernt, dass etwas mit dem Aufbau nicht stimmt, wenn sie "sich weigert". Ich war ganz schön ärgerlich (über mich, weil ich nicht verstehen konnte, was die Hündin mir mitteilen möchte) und traurig (darüber, dass Bertha so gestresst war). Deswegen habe ich mich für eine Trailpause entschieden, um einmal wieder selbst ruhig zu werden, mich von Gruppe und Trainerin verabschiedet und einfach nur noch andere Nasenarbeit gemacht, die uns nach wie vor beiden viel Freude bereitet.

Dann juckte es mich doch wieder, es mit dem Trailen auszuprobieren, doch nicht im "alten Setting", ich wollte einen neuen Start versuchen. Deshalb habe ich nun vor 2 Wochen bei einer anderen Trainerin einmal einen "Mantrailing-Schnuppertermin" vereinbart. Die neue Trainerin hat gemeint, dass sich Bertha in einem Konflikt befinden würde und mich gefragt, ob ich denn "viel mit Unterordnung" machen würde. Hm, nun, ich hatte in letzter Zeit viel geübt, dass Bertha sich in dem Raum hinter mir aufhält und dort auch bestätigt und belohnt wird. Das könnte unter anderem ein Auslöser für Berthas Verhalten sein, meinte die Trainerin. Trotz Startritual, Geschirr usw. würde das eben sehr stark wirken, sodass Bertha in dem Konflikt "darf ich jetzt wirklich die Führung übernehmen?" stehen würde. Ein weiterer Aspekt ist, dass ich Bertha in der "alten Gruppe" beim Start, wenn sie anfing zu fiepen (was später zu einem motzen wurd) eben immer in die Unterordnung und in den Gehorsam genommen habe (auf Anraten der Trainerin - ich wusste es ja nicht besser....) . Dies sei kontraproduktiv, weil es den Konflikt noch verstärkt. Bertha sei demnach ganz und gar nicht "ungehorsam", sondern bräuchte eben eine noch eindeutigere Freigabe, die Führung in dieser Aufgabe zu übernehmen. Wir habe also folgendes ausprobiert: Bertha wird möglichst spät aus dem Auto geholt, die Versteckperson ist nach Möglichkeit bereits im Versteck. Erst kurz vor dem Ansetzen wird das Geschirr angelegt ("ohne Gängeln" - kein "Sitz!", "Steh!" oder anderes was ich abfordere). Nach dem Umschnallen ins Geschirr geht es unverzüglich in ruhiger Bewegung über den Geruchsstoff, der am Boden ausgelegt ist. In dem Moment, wo Bertha den Geruch aufnimmt, gebe ich das Suchwort und weiter gehts.

Parallel arbeiten wir an meinem Leinenhandling, das noch geschmeidiger und vertrauensvoller werden muss, um Bertha nicht aus dem Konzept und ihrer Konzentration zu bringen (gar nicht so einfach, bei so einer ungestümen, fleißigen Dame).

Jedenfalls... was soll ich sagen, wir hatten jetzt 2 Termine à 3 kleine Trails und es ist zwar eine angespannte Erwartung da (fiepen, was ja auch okay ist), aber "gemotzt" hat sie gar nicht mehr - die Suchen waren sehr schön, top motiviert mit sehr feiner Konzentration (wobei wir in ablenkungsarmer Umgebung mit leichten Trails quasi von vorne begonnen haben). Tja....In einer rauhen Riesenschale wohnt ein zartes Herz :**: ... und ich bin froh, dass Bertha und ich uns noch einmal neu orientiert und hoffentlich einen neuen Start beim Trailen gefunden haben. Wünscht uns Glück, dass wie auf dem richtigen Weg sind!

Diese Episode war mir eine Lektion, noch einfühlsamer und aufmerksamer auf meinen Hund zu hören und nicht gleich alles als "Widerstand" zu deuten und zu behandeln.

Viele Grüße,

Doro :ga:

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