Hallo Marina,
dazu kann ich ganz aktuell etwas erzählen.
Meine Hunde werden ja schon seit Urzeiten frisch gefüttert. Nun müffelte Korry seit einiger Zeit auch ziemlich aus der Schnute und verweigerte immer wieder mal das Futter. Sie wird roh ernährt, seit sie bei uns ist (11 Jahre). Schon seit längerer Zeit schleckte sie an sich rum wie eine Katze, die sich putzt und ihr Fell wurde an diesen Stellen immer brauner (klar, die natürlichen, körpereigenen Bakterien im Speichel). Die Schleckerei habe ich auf Stress mit Julchen zurück geführt, sie geht Korry ab und zu schon sehr auf den Keks. Dann ist mir aufgefallen, dass Korry rein verrückt auf gekochtes oder gebratenes Fleisch von uns war. Das fraß sie, als ob sie wochenlang nix zu futtern bekommen hätte. Zeitgleich bekam ich immer mehr Anfragen von Hundehaltern die ihre Hunde roh ernährten, was sie machen könnten, weil die Hunde immer wieder ihr Futter stehen ließen. Ich habe es dann bei Korry ausprobiert und das Fleisch leicht gebrüht, nicht zu Tode gekocht. Ich habe ihr probeweise auch keinen rohen Obst-Gemüse-Mix gegeben, sondern Babyglöschen. Sofort fraß sie mit Begeisterung und stand schon in der Küche wenn ich anfing, das Futter fertig zu machen (vorher musste ich sie mehrmals rufen). Nun bekommt sie seit einigen Wochen das Fleisch nicht mehr roh und - sie müffelt nicht mehr aus der Schnute, frisst zügig und gerne und die Schleckerei an ihrem Körper hat aufgehört. Den anderen Hundehaltern habe ich das gleiche geraten und auch bei ihnen gibt es nun keine Fressprobleme mehr.
Meine Überlegungen dazu: Um das rohe Fleisch verdauen zu können, brauchen die Hunde ja eine recht aggressive Magensäure, die durch total getreidefreie Ernährung auch immer in einem sehr niedrigen PH-Wert Bereich bleibt. Das Futter ist hochverdaulich und verlässt den Magen sehr schnell, der dann über einen langen Zeitraum leer ist und irgendwann anfängt, sich selbst zu "verdauen". Wer mal etwas länger nichts gegessen und einen total leeren Magen hatte weiß, wie man sich damit fühlt. Auf Dauer kann sich dann eine Gastritis breit machen, die sich nicht unbedingt durch Erbrechen zeigen muss, aber durch Mundgeruch und Unwohlsein.
Manche Hunde haben damit keine Probleme - oder zumindest nicht solche, die ihren Menschen auffallen, andere bekommen halt Probleme, die man aber auch erst einmal damit in Verbindung bringen muss.
Grüße von
Rita