Das Schnauzer-Pinscher-Portal Schnaupi

Hallo Astrid,

wenn bei euch nix geht, der andere Hund deine nicht fressen will, dann gehe doch einfach deiner Wege. Lass den anderen Hund machen, was er will und marschiere mit deinen Hundis einfach weiter, auch wenn sie Randale machen.

Wenn ich Hundehalter auf dem Platz habe, deren Hunde ihr eigenes Ding machen und nicht die Bohne auf ihren Menschen achten rate ich immer folgendes: Mit dem Hund an lockerer Leine über den Platz laufen und OHNE KOMMANDO mehrmals die Richtung wechseln. Je nach Hund kann es sein, dass der einige Male in die Leine rennt oder einen Ruck am Halsband verspürt (der Mensch ruckt NICHT!!). Der ist aber nur ein- oder zweimal etwas heftiger, weil der Hund danach aufpasst und auf seinen Menschen achtet. Die meisten Hundehalter sind erstaunt, wie schnell ihr Hund plötzlich seine Aufmerksamkeit auf sie lenkt. Er war ja bisher daran gewöhnt, dass sein Mensch ihn zu textet und ihm seine volle Aufmerksamkeit schenkt. Nun muss das Hundetier aufmerksam sein, was ja eigentlich das ist, was wir erreichen wollen. Meine Hunde müssen mich nicht pausenlos "anhimmeln", aber sie sollen schon auf mich schauen und sich an mir orientieren und das versuche ich, auch anderen Hundehaltern zu vermitteln.
Nicht alles ist für jeden Menschen umsetzbar. Das sehe ich immer wieder auf dem Hupla. Dem einen Hundehalter liegt das, was ich ihm verklickern und vermitteln möchte super und er kann es sofort in praktische Arbeit umsetzen, der andere tut sich damit furchtbar schwer, braucht sehr lange dafür oder es geht auch gar nicht. Jeder muss halt SEINEN Weg finden, mit seinem/seinen Hund/Hunden umzugehen.

Grüße von
Rita

Hallo Andrea,

ich frage die Hundehalter auf dem Platz immer, wenn sie neu zu uns kommen, welches Ziel sie mit ihrem Hund haben. Wenn sie nur möchten, dass der Hund die Grundkommandos lernt und später auch kann, dann mach ich nichts anderes. Wenn jemandem egal ist, ob der Hund beim "Sitz" am Bein total schräg sitzt, dann lass ich es so und erarbeite diese Übung nicht präzise. Möchte jemand etwas über das Zusammenleben mit dem Hund im Alltag lernen, dann bekommt er diese Infos. Wenn es jemandem egal ist, dass der Hund nur gerade so in die Nähe kommt, wenn er gerufen wird, dann arbeite ich nicht daran, dass er ganz nah oder gar im Vorsitz ist. Manche möchten später doch etwas mehr lernen und dann mach ich natürlich auch weiter. Aber es muss immer in erster Linie der Mensch mit dem, was er und sein Hund können, zufrieden sein, auch wenn das nicht MEINEN Ansprüchen genügen würde. Würde ich jemanden, der überhaupt keine Lust dazu hat und auch die Notwendigkeit nicht einsieht, dass sein Hund aufs Wort gehorcht dazu "zwingen", wären Mensch und Hund unglücklich.
Andererseits bringt es nichts, wenn ein Hundehalter, der seinen Hund nur teilweise zum Gehorsam erziehen möchte, zu den anderen Teams schielt, die wirklich auf präzise Ausführung bestehen und dann ungklücklich ist, weil das bei seinem Hund nicht klappt. Entweder bekommt er den Dreh und arbeitet genau so, oder aber es liegt ihm einfach nicht und er ist zufrieden mit dem, was ER erreicht hat.

Ich hab es ja schon öfter geschrieben - ich nehme mir von jedem guten Trainer etwas mit, schau mir jede "Methode" genau an, setze davon um, was MIR liegt und behagt und dann kommt dabei eine Baumann/Balser/Grewe/Lind/Hoppe - Mischung heraus. Ich werde niemals eine Anita Balser oder ein Michael Grewe. Ich bleibe ich und arbeite mit meinen Hunden so, wie es mein Talent, Wissen und Einfühlungsvermögen zu lassen. Ich schiele aber auch nicht zu den Balsers, Linds und Grewes hin, was die mit ihren Hunden bewirken oder zeigen und ich bin auch nicht neidisch darauf, wenn deren Hunde etwas besser können als meine.
Ich denke, wenn sich jeder Hundehalter bemüht, seinen Hund so zu erziehen oder auszubilden, dass er in SEINEN Alltag passt, dass ER mit seinem Hund gut leben kann, dann ist es genau richtig - auch wenn dann mal etwas nicht vorbildlich funktioniert

Grüße von
Rita