Claudia hat ja das Beispiel mit der Kindererziehung gegeben.
Wir sind alle bemüht, Konflikte fair und sachlich zu lösen, vor allem mit unseren Kindern, dennoch gibt es Regeln die sie einhalten müssen, damit alle in der Familie zu ihren Rechten kommen. Eines davon ist z. B. Schlaf. ich habe es nie verstanden, dass Kinder nicht in ihren eigenen Betten schliefen, bis in die Puppen rumtobten oder überhaupt keine Regeln zu Schlafenszeit hatten. Wenn ich von 6 uhr morgens bereit stand und für sie sorgte, dann war ich so um 8 Uhr abends einfach auf und freute mich auf die 2, 3 Stunden mit meinem Mann oder einfach nur mit meinen anderen Interessen. Ich habe diesen Anspruch liebevoll und mit allen Anhemlichkeiten für die Kinder durchgesetzt und es gab nie einen Deut daran. Aus ihren Rechten für eine gute und sorgfältige Versorgung am Tag ergab sich für die Kinder die Pflicht auf mein Bedürfnis der Regeneration Rücksicht zu nehmen.
So gab es immer dem Alter entsprechend bestimmte Dinge, die einfach so funktionieren mussten, damit niemand auf der Strecke blieb.
Autorität hat etwas mit Führung zu tun, mit Regeln, die zum Wohlbefinden aller in der Gruppe beitragen.
Ist also bei der Hundehaltung eine Grundvoraussetzung um ein Zusammenleben zu ermöglichen.
Und es braucht Fleiß bei der Sache, Bereitschaft auch Regeln zu erklären, erlernen und durch zu setzen.
Fangen wir doch bei der Stubenreinheit des Welpen an. Ich möchte, dass die Geschäfte draußen erledigt werden. Aus dem einfachen Grund, mein Wohlbefinden zu erhalten. Also muss ich etwas tun, damit mein Hund es lernt. Ihm ist es wurscht, ob ich in den Haufen latsche oder auf der Pfütze ausrutsche. Und so wie ich meine Kinder immer wieder ins Bett bringe, um bei dem Beispiel zu bleiben, so bring ich ihn immer wieder raus, bis die Erkenntnis da ist: Es ist richtig, es ist angenehm und es ist selbstverständlich.
Komischerweise bekommen das die meisten Hundebesitzer gut hin, aber dann geht´s los. Diesen Weg des immer wieder einfordern und bestätigen gehen sie einfach nicht weiter.
Sie lassen sich durch alle möglichen Gurus und Dogmen der Erziehung in ihren eigenen Bedürfnissen rasch einschränken. Sowohl bei Kindern als auch Hunden.
Wäre noch nicht so schlimm, aber leider muß der Rest der Welt ebenfalls diese Entfaltung der Persönlichkeit ohne Beschränkung ertragen. Wenn es dann noch eine Gruppe von Gleichgesinnten gibt, dann ist meist der Zug abgefahren. Die Horrortruppe macht sich auf den Weg, entweder zum shoppen in die City mit auf Krawall gebürsteten Pampershooligans oder in den Wald mit einer Horde jagender und pöbelnder Hunde. Hauptsache nett geplauscht und die Liebsten haben sich ausgetobt.
Es braucht eine lange Zeit bis ein Kind versteht, warum es an der Hand bleiben muss, wenn wir über die Straße gehen und trotz Brüllen oder Sträuben tun wir es, um es und die anderen Verkehrsteilnehmer zu schützen.
Ein Hund braucht ca. 3000 Wiederholungen um zu kapieren, dass er nicht loslaufen darf, um was was ich zu jagen. Warum schützen wir ihn und andere dann nicht auch??
Bequemlichkeit? Nichtwissen? Ignoranz?
Die Regale biegen sich mit Erziehungsbüchern, die Seminare sind ausgebucht, die Hundeschulen sprießen aus dem Boden wie Unkraut und trotzdem sind die Vermittlungen voll mit schwierigen Hunden.
Zu der momentanen Lage am Jugend-Kriegs- Schauplatz sag ich ma nix!!