Da ich den Begriff ja ins Feld geworfen habe, will ich es auch noch mal erklären.
DIe meisten Hunde gehen ein bis zweimal "die Große Runde" am Tag, oft zur gleichen Zeit mit den selben Menschen. soweit so gut, aber im Hund baut sich über die Zeit eine Erwartungshaltung auf. Uns wird von klein an geraten, das Pfiffi einen geregelten Tagesablauf braucht. Aber eigentlich brauchen wir den, denn irgendwie müssen wir ja die Gassirunden unterbringen und meist sind es eben nur bestimmte Zeiten in denen das geht.
Aus der Zeit als Hundi noch Baby war, haben wir ganz ohne nach zu denken die Hast übernommen, in den ersten Wochen geht es ja nur um Sekunden ehe die Knutschkugel "drinnen draußen" war.
Wir sollten aber schnell anfangen das Verlassen des Hauses mit Gehorsam zu belegen. Einfach um Ruhe rein zu bringen.
So nun zum Spazierenstehen.........wenn ich nun so eine Rakete habe, die in ERwartung der unbegrenzten Freiheit zum Auslaufgebiet stürmt, dann verändere ich das Ritual drastisch, um erlerntes Verhalten wieder zu löschen.
Das heißt, ich lenke die Aufmerksamkeit des Hundes nach hinten, siehe mein Vorschlag ein paar Leckerchen ins Haus zurück zu werfen. Er hat nix gefressen während dieser Übungsphase, das meiste Futter am Tag gibt es nur für Aufmerksamkeit. Ich bleibe demonstrativ stehen vor dem Haus, ich schlage die andere Richtung ein. Kein Kommando, kein locken, kein schimpfen. Sobald Hund nach vorne zieht, bleibe ich stehen. Es dauert nicht lang und er wird sich zu mir wenden und mich anschauen, da kommt dann ein Leckerchen, ich bleib aber immer noch stehen, das Spiel geht solange, bis Hund an lockerer Leine steht und mich beachtet. Für jeden Blickkontakt gibt es was.
wir brauchen in dieser Phase 2 Leinen, ein kurze um dies auf dem Gehweg zu üben und ein sehr lange für das Auslaufgebiet. Die lange brauchen wir übrigens auch im Garten, falls vorhanden. Hund macht nämlich ab jetzt keinen Schritt mehr ohne die Möglichkeit ihn zu holen.
So erarbeiten wir uns jeden Meter zusammen. Sollte auf dem Weg ein Baum oder ein Stück 'Wiese sein, darf Hund sich lösen. Danach ab ins Haus.
Jacke aus, Schuhe aus, hinsetzen.
Nach ein paar Minuten fertig machen zu Runde 2. Tür auf, Leckerchen nach hinten, auf den Gehweg und stehen bleiben. Vielleicht schaffen wir nun schon den einen oder anderen Schritt ohne ziehen. Aber nur für Aufmerksamkeit gibt es was und für eine lockere Leine geht es vorwärts.
Sollte Hund bellen oder pöbeln, sofort umdrehen, ab ins Haus und ignorieren.
Es ist wahrscheinlich nötig sich einen Plan zu machen. wo in der Nähe die Möglichkeit ist, dass Pfiffi auch ordentlich sein Geschäft verrichten kann. Dieses Ziel sollte nah genug sein, ansonsten müsste man in dieser Phase noch mal mit dem Auto in ein Gebiet fahren, wo er dann an langer Leine sich ausmachen kann. Aber auch da gilt, ist die Leine stramm, geht es keinen Schritt weiter.
Solche Übungseinheiten kann ich nur machen wenn ich keinen Zeitdruck habe, es ist also ratsam, genügend Zeit einzuplanen, wenn ich anfange damit.
Es muss schon ein paar Mal am Tag so geübt werden und immer so vier , fünf Einheiten.
Also ist der Hund schon ausgelastet in dieser Zeit, denn lernen macht müde.
Ich kann Euch nicht sagen wie lange man so arbeiten muss, ich habe es bei der Hündin gemacht, die ich drei Monate bei mir hatte und es hat ca. eine Woche gedauert, bis sie neben mir zum Tor, neben mir dadurch und dann ansprechbar an langer Leine lief. Vorher bellte sie, pöbelte rum und zog wie ein Berserker.