Hallo Silke,
ich hatte schon als Kind eine besondere Beziehung zu Hunden. Ich habe damals schon einen modernen "Beruf" ausgeübt, ich habe die Vierbeiner der Nachbarn ausgeführt, war also Hundesitter
und das vor mehr als 50 Jahren. Meine Eltern erlaubten mir nur, kleine bis mittelgroße Hunde auszuführen, die großen waren verboten. Zu denen habe ich mich in den Garten oder Zwinger gesetzt und habe mich mit ihnen unterhalten.
An meine erste Begegnung mit einem Schäferhund kann ich mich nicht erinnern, das wurde mir erzählt. Ich war damals knapp 3 Jahre alt und bei meiner Oma gegenüber gab es eine Bäckerei. Die hatten als Wachhund eine Schäferhündin, die mit großer Vorsicht zu genießen war. Eigentlich konnte nur ihr Herrchen gefahrlos mit ihr umgehen, Lotte war ein Mistviech. Eines Tages schaute meine Oma aus dem Fenster und ihr blieb vor Schreck fast das Herz stehen. Da saß klein Rita neben Lotte auf dem Bürgersteig und hatte ein Ärmchen um sie gelegt. Jemand hatte das Hoftor auf gelassen und Lotte konnte raus. Meine Oma traute sich nicht an die Hündin ran und rannte vorne durch den Laden in die Backstube, um Lottes Herrchen zu informieren. In der zwischenzeit standen draußen alle möglichen Leute um Lotte und mich herum und Lotte knurrte mehr als böse. Lottes Herrchen war inzwischen alarmiert und er rief den Leuten zu, dass sie um Gottes Willen die Finger von mir lassen sollten, sonst gäbe es ein Unglück. Er kam dann zu Lotte und mir, nahm die Hündin am Halsband von mir weg und sperrte sie in den Hof. Ich knatschte und wollte wieder zu Lotte, was Oma natürlich überhaupt nicht zugelassen hat. Sie war heilfroh, dass mir nichts passiert war. Lottes Herrchen sagte meiner Oma, dass Lotte mir niemals etwas getan hätte, die Gefahr waren die anderen Leute, die natürlich nur helfen wollten. Lotte blieb bis zu ihrem Tod meine beste Freundin. Allerdings durfte ich nur mit ihr zusammen sein, wenn ihr Herrchen dabei war, was ich mehr als schade fand.
Als Charlie und ich heirateten war für uns beide klar, dass wir einen Hund bekommen, sobald das möglich war. Solange wir beide voll berufstätig waren, kam das für uns nicht infrage. Nun haben wir seit fast 40 Jahren Hunde und können uns ein Leben ohne sie gar nicht vorstellen. Ich kann gar nicht im einzelnen sagen, warum Hunde für mich so wichtig sind. Sie gehören einfach zu meinem Leben dazu.
Grüße von
Rita