Hallo Kerstin,
ein bisschen möchte ich dir die Furcht vor Fehlern beim Clickern nehmen, wenn ich kann
Das Schöne beim Clickern ist, dass Fehler, die mal vorkommen, überhaupt nicht schimm sind. Das was falsch gemacht wurde, wird eben nicht geklickert und fertig. Es "verschwindet" sozusagen.
Ich bin bei uns auf dem Platz die Clickertante und ich fange bei Neulingen immer mit dem - ich nenne es - Quatschclickern an. Das heißt, der Hund lernt mit dem Clicker erst mal "nutzloses Zeug" (ich setzte es absichtlich in ", weil lernen, in welcher Form auch immer, niemals nutzlos ist). Beim Quatschclickern setzen die Menschen sich nicht selbst so unter Druck und haben Angst, einen Fehler zu machen, wie bei der "ernsthaften" Arbeit z.B. für die Unterordnung. Dabei sind sie dann später, wenn sie mit dem Quatschclickern angefangen haben, viel lockerer und sicherer.
Ich clicker auch immer erst mal die Menschen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was sie von ihrem Hund erwarten und wie das Shapen(Formen) geht. Dann mache ich mit ihnen eine kleine Reaktionsübung, damit sie lernen, auf dem Punkt genau zu reagieren. Dann konditioniere ich die Hunde auf den Clicker, was meistens sehr schnell geht. Die Menschen bekommen das als Hausaufgabe mit. Die Vorgabe dafür ist, 3 x täglich den Hund mit 10 klitzekleinen! Leckerchen auf den Clicker zu konditionieren. Ich gebe gerne die Anzahl der Leckerchen vor, weil das ein sicherer Rahmen ist, in dem sich der Anfänger bewegen kann und ich bin dann auch sicher, dass nicht übertrieben wird.
Nun zum "Quatschklickern". Meine Lieblingsübung ist, den Hund dazu zu bekommen, in eine Kiste, einen Karton oder einen Korb zu steigen und wenn er das kann, sich darin hin zu legen. Nun beginnt schon das Shapen. Sobald der Hund das Teil auch nur anschaut, gibt es C&L = Click und Lecker. Geht er einen Schritt drauf zu - C&L. Schnüffelt er am Rand - C&L usw.
Je genauer der Mensch hinschaut und seinen Hund "lesen" kann, um so größer ist der Erfolg. Klappt es nicht, ist das überhaupt nicht schlimm. Dann kann überlegt werden, ob der Mensch einen Fehler gemacht hat oder ob der Hund ein Problem mit der Kiste hat. Aber was es auch ist, es ist wurscht, wenn es nicht funktioniert. Beim Clickern für die Unterordnung ist es halt nicht wurscht, da kommt selbst aufgebauter Druck dazu, obwohl der beim Clickern gar nicht nötig ist, weil Fehler auch bei der "ernsthaften" Arbeit schnell wieder gut gemacht werden können.
Also den Einstieg zum Clickern kann man schon mit Videos und Büchern schaffen. Für die späteren Feinheiten wäre eine Anleitung durch jemanden, der das gut kann, schon wichtig.
Grüße von
Rita