Hallo zusammen,
gelebt habe ich mit Schnauz und Zwerg, Erfahrung auf dem Hundeplatz in der Ausbildung habe ich mit allen drei Rassen.
Riesen und Zwerge sind ihrem Ursprung nach auf Kooperation mit dem Menschen gezüchtet, Schnauzer auf Selbständigkeit und das merkt man ihnen auch heute noch an. Ihre Entscheidungsfreudigkeit und ihren Querkopf muss man bei der Erziehung schon berücksichtigen. Eines sind sie aber ganz sicher nicht - Kläffer. Die Geräuschkulisse auf dem Hundeplatz lässt zuerst Zwerge, dann Riesen und dann ab und zu mal Schnauzer vernehmen. Nicht einer unserer bisher 7 Schnauzer war kläffig, im Gegenteil. Wenn Zwergi schon lange den Lautsprecher eingeschaltet hatte, war von den Schnauzern immer noch nichts zu hören. Sie waren/sind sofort vor Ort, wenn Zwergi Alarm schlägt, aber dann wird erst mal geschaut bevor los gebellt wird. Die Schnauzerbelle ist dann aber um einiges überzeugender als die Zwergenkläffe.
Auf dem Hundeplatz haben wir immer wieder Riesen, deren Menschen uns zuerst bitten ihnen zu helfen, das ständige Gebell abzustellen. Diese Riesen kann man nicht mit ins Klubheim nehmen, weil man dann sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Besonders "schön" ist es, wenn Riesen und Zwerge zusammen kläffen - Hiiiiiiilfe, da fallen einem die Ohren ab.
Bei der Arbeit sind die Schnauzer schneller als die Riesen, im Kopf und körperlich. Sie haben auch mehr Flausen im Kopf, entziehen sich mal gerne der Autorität des Menschen. Mitten in der Arbeit bringen sie es fertig, mal eben zum Zaun zu flitzen um zu schauen, was es da gibt. Dann kommen sie zurück und schauen ihren Menschen mit "he, he, Späßle gmacht" an
In das Regelwerk von Prüfungen fügen sich bei uns auf dem Platz die Riesen leichter ein als die Schnauzer, deren Ding Milimeterarbeit nicht ist. Im Vergleich mit anderen Rassen sind auch unsere Riesen Hunde, die eine Herausforderung sein können. Ich kenne einen Hundemenschen, der 20 Jahre Schäferhunde ausgebildet hat und dann durch seine Lebensgefährtin zu den Riesen kam. Er sagte:"Bei meinem ersten Riesen habe ich gedacht, ich kann keine Hunde mehr ausbilden, ich bin fast verzweifelt. Ich habe für die Ausbildung dieses Hundes die dreifache Zeit von der eines Schäfers gebraucht." Nach nun vielen Jahren Erfahrung mit Riesen möchte er keinen Schäfer mehr haben. Und - die Riesen haben ihn selbst flotter bekommen
Man muss sich auf die Eigenarten unserer Rassen einlassen und lernen, damit umgehen zu können. Bequeme Hunde sind sie alle nicht, egal ob Riese, Mittel oder Zwerg. Wobei es natürlich immer die Ausnahme von der Regel gibt. Ich kenne den einen oder anderen sehr temperamentvollen Riesen (fast wie ein Schnauz), den einen oder anderen etwas "langsameren" und in seinen Aktionen nicht ganz so schnellen Schnauz (fast wie ein Riese), und ich kenne kaum bellende Zwerge (fast wie ein Schnauz). Aber der größte Teil der einzelnen Rassen bedient schon die ihm zugeschriebenen Eigenheiten.
Hinzu kommt natürlich das eigene Vermögen, unsere Rassen erziehen zu können. Nur spazieren gehen, streicheln und Pfote halten klappt bei ihnen absolut nicht. Und man muss auch sein Hirnschmalz anstrengen. Grobe Erziehungsfehler verzeihen sie nicht so leicht und man kann dann eine Nervensäge an der Leine haben.
Auch wenn ich mir seit Julchen ab und zu einen Labbi gewünscht hätte
, liiiiiiiiiebe ich unsere Rassen und möchte mit keiner anderen leben
Grüße von
Rita