Also die ersten 5 Hunde hatte ich in Dortmund, also viel mehr Großstadt und Verkehr geht wohl nicht.Ich hatte u. A. eine Tierheim-Hündin, eine Hündin aus Kör und Leistungszucht, einen 3er VPG Rüden, einen durchgeknallten Mittelschnauzer und immer wieder mal einen Welpen oder auch Junghund aus unserer Zucht. Von wegen idyllisches Landleben.
Was mich so irritiert an manchen Beiträgen ist die Tatsache, dass Hund und anderes Leben so getrennt werden, soll heißen: Ich habe dies und das zu tun und dies oder jenes tue ich F Ü R den Hund. Ich vermisse die Gemeinsamkeit.
Als wir noch in der Stadt wohnten waren viele Erledigungen zu Fuss zu machen. Also Hund/e an die Leine/ und ab dafür. Post, Bank, Sportgeschäft, Schuh-und Klamottenladen, samstags morgens Bäcker (es gab noch keine am Sonntag) immer war mind. ein Hund dabei. Kinder zum Training bringen, na klar und während dessen schön mit Hund ne Runde gemacht.
Klar waren wir auch auf dem Hupla. Aber dies habe ich nie als so wichtig für die geistige und körperliche Auslastung empfunden.
Ich kann mich noch an einen Tag erinnern an dem ich kein Auto zur Verfügung hatte und dringend mit meiner ersten Hündin zum Tierarzt musste, der ein paar Vororte weiter weg war. Es blieb mir nur der Bus. Anka war absolut keine begeisterte Autfahrerin in ihrer Jugend und nun auch noch Bus. Als wir einstiegen, Hund mehr oder weniger unterm Arm, hab ich mir keinen Kopp gemacht, ob die nun nen frühkindlichen Schaden kriegt oder nicht, hab mal gleich vorgewarnt: Könnte etwas lauter werden, wenn Madame jault! Klar hat sie und gekotzt auch. Hatte ich schon erwähnt, dass man mit diesem Hund nur mit einer Notfall-Kotz-Tücher-Tüten- Ausrüstung reisen konnte? Na und? Eine halbe Stunde später war der Spuk vorbei und wir kamen zur nächsten Anka-Horror-Station. Mein Sensibelchen sabberte ausgiebig und ließ die Behandlung über sich ergehen. Auf dem Rückweg erwischten wir den gleichen Busfahrer, grinsend..........Die Fahrt verlief ohne Zwischenfall mit einem großen Lob vom Linien-Kutscher. Einige Monate später konnte dieses Tier Autofahren vertragen, ist mit einem Reisbus bis in den Bayrischen Wald gefahren und begrüßte jeden Tierarzt mit Handschlag. Wir haben uns nie Gedanken darüber gemacht, solche kleinen jugendlichen Defizite zu thematisieren, sie waren da und gingen auch wieder weg. Ich wäre nie auf die Idee gekommen diese Dinge explizit zu üben. Wir haben einfach unseren Hund mit genommen, learning by doing.
Hatte der junge Hund vor irgend etwas Angst, dann haben wir einen Bogen gemacht, bellte er fremde Leute an, dann haben wir ihn festgehalten, uns kurz entschuldigt und sind weiter gegangen. Warten beim Einkaufen, zuerst eben nur beim Bäcker, 2 Min vor der Tür. Später eine halbe Stunde in irgend einem Souvenir-Laden in einer Ecke, bis wir mit bummeln fertig waren.
Diese Selbstverständlichkeit, mit der wir uns bewegten, machte uns eigentlich jeden Weg frei. Ich kann mich nicht erinnern, wirklich böse oder schrecklich ablehnend mit Hund behandelt worden zu sein. Aber wie gesagt, wir haben ihn immer von klein an dabei gehabt. Prüfungen haben sie ausserdem noch gemacht.
Sogar Kino, kegeln und ab und zu Geburtstag feiern war immer möglich, ohne Hund