Hallo Sabine,
so nu geht das los
Erst mal so grundsätzlich - ich fütter seit über 30 Jahren frisch, habe alle unsere Würfe und die dazu gekauften Welpen so aufgezogen und kein einziger ist an der "schlechten" Ernährung gestorben. Die meisten unserer eigenen Hunde sind 14 und 15 Jahre alt geworden. Mein aktuell älterer Hund, Zwergi Korry, ist 10 Jahre alt und war nur einmal wegen einer gebrochenen Kralle beim TA. Ich rechne nix aus, bastel keine Nährstoffe zusammen sondern fütter "quer durch den Garten", also möglichst das, was ein Tier bietet von Kopf bis Schwanz. Abwiegen tu ich schon, weil mein Zwerg über den Daumen gepeilt gefüttert immer zu dick wird. Bei Schnauzer Julchen kommt es nicht auf ein paar Gramm an, aber bei Korry schon. Ich halte mich auch ungefähr an die Angaben fürs Kalzium, aber ansonsten sehe ich das alles ganz locker und meinen Hunden hat es nicht geschadet
Nun zu deinen Fragen:
Hüttenkäse kannst geben, musst du aber nicht. Für die Kalziumversorgung sind Milchprodukte nicht relevant, damit kannst du nicht mal ansatzweise den Bedarf decken.
Distelöl ist nicht so gut, weil es zu viele Omega-6-Fettsäuren enthält, die im Fleisch der Schlachttiere, die wir füttern, eh reichlich vorhanden sind und wir mit Omeag-3-Fettsäuren gegen steuern müssen. Lebertran gibt es hier auch immer mal.
Kräuter sind okay.
Wenn du rohes Ei fütterst wäre es gut, nur das Eigelb zu nehmen. Es wird zwar in vielen Barf Büchern geschrieben, dass man trotz des Avidingehaltes im Eiklar, dass zum Teil das Biotin im Eigelb zerstört (beim rohen Ei, nicht beim gekochten), rohe Eier komplett füttern sollte, aber ich mache es nicht. Ich finde es zu schade, einen Teil des Biotins zu zerstören.
Knoblauch ist umstritten. In zu hoher Dosis ist er giftig für den Hund. Wenn man innerhalb der Toleranzgrenze bleibt (ab 4 g pro kg Körpergewicht ist er giftig), kann man ihn geben.
Wenn du die Kalziumversorgung über rohe Knochen abdecken möchtest, ist die Berechnung schwierig. Es gibt keine genauen Angaben für das Kalzium in Knochen, weil die für die menschliche Ernährung nicht relevant sind. Man kann also nur ungefähr schätzen, wieviel Kalzium der Hund über die Fütterung von Knochen bekommt. Bei erwachsenen Hunden ist das nicht so wichtig, sie scheiden überschüssiges, natürliches Kalzium wieder aus, Junghunde nicht. Bei ihnen lagert es sich im Organismus ab. Ich habe es immer so gemacht: An dem Tag, an dem es Knochen gab, habe ich kein zusätzliches Kalzium gegeben und dan den anderen Tagen halt Micro Mineral, Eierschalenpulver oder Knochenmehl dazu gegeben.
Futterzusätze gebe ich immer nach Bauchgefühl und dann gibt es nur natürliche Produkte. Ich komme sehr gut mit den Produkten von cdVet
www.cdVet.de und DHN
www.barfshop.de klar, aber die gibt es immer nur als Kur und nicht ständig.
Je mehr du liest, um so konfuser wirst du, wenn du das Hintergrundwissen nicht hast. Mein Lieblings-Barf-Buch ist das "Natural Dog Food" von Susanne Reinerth. Das ist umfangreich, lässt kein Thema rund ums Barfen aus und es gibt für alle Nahrungsbereiche jeweils ein Lexikon darin. Die Broschüren von Swanie Simon sind auch nicht schlecht, ich habe sie alle.
Ich hoffe, ich konnte dir ein wenig weiter helfen. Wenn du noch Fragen hast, immer her damit. Die anderen Barfer hier helfen dir bestimmt auch gerne weiter.
Grüße von
Rita