Hallo miteinander,
Diabetes mellitus (Dm) beim Hund ist, wie beim Menschen auch eine hormonell bedingte Erkrankung der edokrinen Hormondrüse. Im Gegensatz zum männlichen Hormon Testosteron, beeinflsst das weiblichen Hormone Progesteron den Blutzuckerspiegel (BZS). Eine Sonderform stellt der Dm bei Hündinen während des Diöstrus dar. Durch Progesteron wird Somatropin und Gestagen ausgeschüttet, welche als Gegenspieler des Insulins wirkt. Neigt die Hündin lediglich während dieser Phasen zu einem diabetischen BZS kann eine rechtzeitige Kastration, bevor zu viele ß-Zellen zerstört sind, dabei helfen, einen irreversiblen Dm zu verhindern.
Auch wenn die Hündin erst später an einer irreversiblen Form von Dm erkrankt wird geraten zu kastrieren, da im Zusammenhang mit den Hormonschüben der Hitze und Scheinträchtigkeit ein richtiges Einstellen der Hündin erschwert wird, da der BZS über einen Zeitraum von mehreren Wochen nach der Hitze nur schwer zu kontrollieren ist.
Die Ernährung spielt auch für die Verwertung des Insulins eine entscheidende Rolle. Gefüttert werden darf grundsätzlich mageres Fleisch, Obst und Gemüse, Vollkornprodukte, viel Fisch, fettarmer Naturjoghurt, gesättigte Fettsäueren (vor allem in tierischen Produkten und gehärteten pflanzlichen Ölen). Da der Blutzuckerspiegel fütterungsabhänig ist, schwankt er je nach Art und Menge der aufgenommenen Kohlehydrate. Zu den KH zählen alle Stärke-, Zucker- und Cellulosearten. KH sind chem. Polyalkohole, bei denen eine primäre und eine sekundäre Hydroxylgruppe zur Aldehydgruppe bzw. Ketongruppe (Carboxylgruppe) oxidiert ist. Je nach Molekülgruppe unterscheidet man Mono-, Oligo-, und Polysaccharide Kohlehydrate unterteilen sich in Einfach- und Mehrfachzucker. Je nach Art lassen sie den BZS schnell und hoch ansteigen, aber ebenso schnell und rapide wieder absinken, was zu so genannten Blutzuckerspitzen führen kann. Komplexe Kohlenhydrate, wie z.b. in Gerste, Reis oder Nudeln erhöhen die Transitzeit im Magen-Darm-Trakt. Fasern verzögern die Entleerung des Magens und die Resorption im Darm. Glukose wird langsam in den Blutkreislauf freigesetzt. Die postprandiale Glukosekurve wird flacher, so dass eine niedrigere Insulindosis verabreicht werden kann. Ein zu hoher Fettanteil kann wiederum zu einer erhöhten Menge Ketonkörper (Sammelbezeichnung für Azeton, Azetessigsäure und Beta-Hydroxybuttersäure) im Urin führen. Weißt man eine Ketonkörperart nach, kann man davon ausgehen, dass auch weitere vorhanden sind. Ketonkörper, als Metaboliten des Fettstoffwechsels kommen nur im Urin vor und sind Folge der erhöhten Energiegewinnung aus Fettsäuren, wie z.b. bei Dm.
LG, Sandra