Hallo Vera,
die Entscheidung kann dir niemand abnehmen, aber ich erzähle dir mal bisschen was von meinen Erfahrungen mit Zehenproblemen. Vielleicht hift dir das bei deiner Entscheidung.
Hund war immer wieder schmerzempfindlich an einer Zehe. Der TA bastelte mit allen möglichen Mitteln herum, es wurde nicht besser. Ich warnte mit Rotlicht, die Zehe zu amputieren, TA weigerte sich und ich bat um die Nummer des TA. Ich habe mit ihm gesprochen und ihn dringendst gebeten, zu amputieren. Nach langem hin und her hat er es dann endlich gemacht, die Zehe wurde eingeschickt und der Befund war ein Plattenepithelkarzinom. Zum Glück war es noch früh genug. Nach zwei Jahren ging das Theater an einer anderen Zehe los. Der TA war nun gewarnt, amputierte früh und es war wieder der gleiche Befund. Dieser Hündin wurden im Laufe der Jahre an jeder Pfote zwei Zehen amputiert und sie wurde 15 Jahre alt, weil immer früh genug operiert wurde.
Ein Rüde hatte eine wunde Zehe, TA diagnostizierte Nekrose und schnippelte scheibchenweise an der Zehe herum. Es wurde immer schlimmer, die Wunden heilten nicht und als die Leute endlich zum von mir empfohlenen TA gingen, konnte der nichts mehr für den Hund tun. Er hätte selbst nach einer Amputation nichts mehr gehabt, was er noch hätte zusammen nähen können. Die Pfote wäre vor sich hin gefault und der Hund musste eingeschläfert werden. Wäre sofort operiert worden, hätte der Hund noch viele Jahre leben können, er war erst 6 Jahre alt.
Eine Hündin aus meiner Kundschaft hatte an zwei Pfoten immer wieder Probleme. Sie hatte Schmerzen, es gab immer wieder kleine Wunden, es wurde auf Pilze behandelt, nichts heilte richtig und mein TA, zu dem die Leute dann gingen hat zur sofortigen OP geraten. Er war sich nicht sicher, ob es ein Plattenepithelkarzinom war (das kann man nämlich kaum diagnostizieren), aber die Zehen sahen mittlerweile schlimm aus und der Hund hatte nur noch Schmerzen. Es war an beiden Zehen kein Krebs, aber das Labor fand jede Menge nekrotisches Gewebe und schrieb im Befund, dass sie auf jeden Fall zur Amputation geraten hätten.
Normalerweise sollten sich Probleme mit den Pfoten bei Behandlung innerhalb von 10 Tagen deutlich gebessert haben. Ist das nicht so, rate ich immer zur Amputation und die Befunde aus den Laboren ergaben immer entweder Krebs oder total kaputtes Gewebe, das nie wieder in Ordnung gekommen wäre.
Meine Angie humpelte von jetzt auf gleich, als sie von einem Steinhaufen herunter kam. Ich dachte natürlich, dass sie sich dort verletzt hatte, untersuchte die Pfote, konnte aber nichts sehen. Zwei Tage später schwoll das Nagelbett an einer Zehe an und wurde heiß. Mein TA schaute schon sehr bedenklich, versuchte aber eine Behandlung. Nach einer Woche gab es keine Besserung und wir entschieden zusammen, die Zehe zu amputieren. Das war Angies Glück, es war Krebs. Sie war bei der OP 9 Jahre alt und lebte danach noch 6 Jahre. Zum Glück kam nie wieder etwas an den anderen Pfoten vor.
Wie ich schon schrieb, kann ein Hund mit amputierten Zehen ganz gut leben, aber ist es Krebs und es wird nicht operiert, dann..........
Selbst wenn es "nur" eine nekrotische Zehe wäre, wird mit einer Amputation dem Hund viel Leiden erspart.
Grüße von
Rita