Der gemobbte Schnauzer pfeffer/salz
Die Bundessieger-Schau 2011 brachte die Bestätigung dessen, was bereits seit geraumer Zeit vermutet wurde. Die Ankündigungen aus der PUS vom April 2008 auf der Seite 14 wurden radikal umgesetzt.Dieser Bericht von unserem derzeitigen Richterobmann war ja seinerzeit schon ein Widerspruch in sich. Die Aussage, dass nicht nach der Rute bewertet werden soll und kurz darauf, dass Hunde mit Ringelrute nichts im Ehrenring verloren haben sagt ja alles.Diese Strategie wurde seither mit Ausnahmen verfolgt und auch überwacht.
Die Bundessieger-Ausstellung 2011 hat es nun eindeutig an den Tag gebracht, dass doch voll eine Selektion auf die Rute vorgenommen wird,Es ist nicht nachvollziehbar, wie ein Zuchtverband in Hinsicht auf die rückläufigen Zuchtzahlen – 2009 hatten wir 218 Welpen pf/s und 2010 auch nur 219 Welpen pf/s - solch einem Vorgehen zustimmen kann.Das Ausland (Dänemark, Norwegen, Schweden, Tschechien und auch Russland) sind uns weit voraus. Sie haben höhere Zuchtzahlen, nehmen keine Selektion auf die Rute vor, haben einen größeren Genpool und setzen locker auch kupierte Hunde in der Zucht ein. Dies bedeutet, dass wir uns als standardgebendes Land selbst den Hahn abdrehen und das Ausland an uns vorbeiziehen lassen.
Hinzu kommt unsere neue Zuchtordnung mit den neuen HD-Untersuchungsvorgaben für ausländische Hunde, die allerdings nicht nur den Schnauzer pf/s betrifft. Dies mit den HD-Untersuchungen für ausländische Deckrüden, scheint wieder vom Tisch zu sein. Die Einsicht hat gesiegt.Der zunehmende Rückgang der Aussteller, der uns auch noch evtl. gute zuchttaugliche Hunde vorenthält wird auch noch gefördert, da das Ausstellen der Hunde durch nicht nachvollziehbare Bewertungen vielen vermiest wird und somit der Rückgang bewusst gefördert wird.
Spießrutenlaufen mit Hunden mit Ringelrute ist derzeit auf Ausstellungen an der Tagesordnung. Zeitaufwand, Geld und Ärger sind die Sache nicht wert.
Die neue Zuchtordnung lässt ebenfalls zu, dass weniger Ausstellungen für die Hunde nötig sind, die für die Zucht vorgesehen sind. Jeder Verein versucht seine Mitglieder und solche die es vielleicht werden wollen mit Anreizen bei Laune zu halten Was macht der PSK dafür ? Es gibt ja eine neue Zuchtzulassung, auf der man vielleicht in Zukunft, wenn es genügend zuchttaugliche Hunde geben sollte hinsichtlich der Rute selektieren könnte. Aber derzeit ist das völliger Quatsch und bewirkt das krasse Gegenteil. Noch weniger Hunde und noch weniger Potenzial. Wollen wir das?
Hinzu kommt, dass mittlerweile sogar die Meinung umher geht, dass Hunde mit Ringelrute verboten sind Wo das auch immer herkommt, man wird darauf hin angesprochen – auch von Insidern -! Und Fakt ist nun mal, dass kein Züchter ausschließen kann, dass er unter seinen Welpen Ringelrutenträger früher oder später auch mal hat. In der heutigen Zeit können auch Welpen-Käufer schwierig werden, wenn ihr Hund plötzlich nicht mehr dem entspricht, was ihnen versprochen wurde und sie diesen evtl. zurückgeben/umtauschen wollen, was dann?
Wie beschrieben, außen kursiert auch die Meinung, Hunde mit Ringelrute sind verboten. Schon um so etwas im krassesten Fall vorzubeugen, muss eine Gleichstellung der Hunde mit und ohne Ringelrute wieder hergestellt werden. Wir haben uns an den Standard zu halten, der bei der FCI, dem VDH und dem PSK einfach „naturbelassen“ heißt. So lange es keine Nachweise gibt, warum so viele Schnauzer pf/s Ringelruten haben und keiner genau weiß, wie viele es wirklich sind und es keinerlei aussagefähige Statistiken oder Dokumentationen gibt, ist eine Selektion nach Ringelrute ausnahmslos ein Schlag gegen die jetzt bereits bei uns bedrohte Rasse Schnauzer pfeffer/salz und nicht verantwortbar. Gott sei Dank hat der Schnauzer pf/s – liebevoll Pfeffi genannt - eine große und starke Lobby gefunden, die zu ihm hält und dies mit jeder erdenklichen Rutenform unter Berücksichtigung, dass der Standard eingehalten wird.
Fritzi