... es hat jetzt nicht mit beissen direkt zu tun, sondern mit einem erlebnis, daß ich mit einem dp-rüden - einem verwöhnten (und verunsicherten) kleinen prinzen hatte. (die besitzer mögen mir verzeihen, daß ich das hier so schildere, aber sie wissen selber, daß sie ihrem jungen mann manchmal zu wenig grenzen zeigten ...)
den rüden habe ich ausgestellt und ein wenig mit ihm gearbeitet - leider hatte ich keine zeit mit ihm weiterzumachen.
im übrigen schnappte auch er - kam aber nie in die not wirklich zu verletzen, weil die menschen vorher seine grenzen akzeptierten. und die weitete er fleisssig aus um alles, was ihm nur ein wenig unangenehm war zu vermeiden. aber das nur nebenbei.
der hund war und ist ein normaler rüde - nicht unbedingt dominant (aus meiner sicht ... wer mich kennt wird jetzt vielleicht grinsen ...) - und absolut menschenfreundlich. auch als ich ihn unter stress gesetzt habe (weil ich bestimmte dinge nicht mit mir machen lasse), hat er mich nie verletzt. auch wenn er massiv um sich schnappte.
aber zu dem erlebnis.
ich sollte den rüden ausstellen und die besitzer sagten mir "pass auf, den anderen rüden in der klasse mag er nicht". wir waren im ring - der andere riss sich los - lief in unsere richtung - der herr, den ich an der leine hatte zeigte eine leichte verspannung in der körperhaltung - ich sagte "das interessiert uns nicht" - er entspannte sich sofort. nichts passierte (der andere besitzer hatte seinen hund wieder eingesammelt). die situation im ring war ruhig - die rüden zeigten keine aggression gegeneinander.
wir verließen den ring - ich gab dem besitzer die leine in die hand - in dem moment, wo er sie hatte, drehte der junge mann sich in die richtung des anderen rüden, verspannte sich und knurrte - klare aggression in die richtung. ich darauf "junger mann, ich steh noch neben dir". ein erstaunter blick des herren - man entspannte sich wieder und die situation war vorbei.
kommentar der besitzer war: "jetzt wissen wir, was du meinst, wenn du sagst, wir lassen ihm zuviel durchgehen."
pinscher sind auch nur hunde.
und wie hunde werden sie sich in den grenzen, die man ihnen setzt, bewegen.
wenn man aus mitleid ("einzelkind") oder weil man eben ansonsten stark auf den hund fokussiert ist (so bei dem ehepaar) einen rüden zum prinzen macht, muss man sich nicht wundern, wenn man später wie fussvolk behandelt wird.
und pinscher sind - zumindestens nach meiner erfahrung - wahnsinnig schnell in der reaktion.
und sie warnen wie alle anderen hunde auch.
als besitzer muss man lernen seinen hund zu lesen - und adäquat zu reagieren.
sollte der hund nicht krankheitsbedingt aggressiv sein, so tippe ich darauf, daß dieser vorfall eine lange lange vorgeschichte hat.
und da hilft nur an sich als hundehalter arbeiten.
und ich denke, das ist möglich.
ich wünsch dir viel glück dabei!
liebe grüsse,
claudia
p.s. der herr aus meiner schilderung lebt im übrigen glücklich und zufrieden mit seinen mit ihm glücklichen besitzern zusammen - nur, daß kein falscher eindruck entsteht!
edit und p.p.s. bei mir wird im übrigen zum überwiegenden teil im bett geschlafen - und trotzdem ist klar, wer hier die königin im hause ist